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Augsburg: Polizei verzeichnet nach Ausschreitungen in der Maxstraße erste Fahndungserfolge

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Polizei verzeichnet nach Ausschreitungen in der Maxstraße erste Fahndungserfolge

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    Polizeibeamte in der Maxstraße: Nach der Krawallnacht gibt es jetzt eine eigene Ermittlungsgruppe.
    Polizeibeamte in der Maxstraße: Nach der Krawallnacht gibt es jetzt eine eigene Ermittlungsgruppe. Foto: Annette Zoepf (Archivbild)

    Ein ganzer Mob vorwiegend junger Menschen hat sich bei der Krawallnacht am Wochenende in der Augsburger Maximilianstraße mit der Polizei angelegt. Beamte wurden angegriffen und verletzt, die

    Die Fotos und Videos können auf der Internetseite der Polizei hochgeladen werden. Bisher - Stand Mittwochmittag - sind rund 120 Dateien bei der Polizei eingegangen, mehr als 70 Videos und über 40 Fotos. Diese seien teilweise bereits ausgewertet worden, sagt Polizeisprecher Siegfried Hartmann. Bei der Augsburger Kriminalpolizei ist eine 20-köpfige Ermittlungsgruppe gebildet worden, die sich mit der Krawallnacht befasst. Anhand der zugeschickten Aufnahmen sei bereits ein mutmaßlicher Flaschenwerfer identifiziert worden, so Hartmann.

    Augsburger Krawallnacht: Die Auswertung der Aufnahmen läuft

    Die Auswertung laufe weiter, derzeit werde auch das Material gesichtet, das von der Polizei selbst aufgenommen wurde. Mehrere Beamte hatten ihre Uniformkamera, die sogenannte Bodycam, eingeschaltet. Auch Beamte der Bereitschaftspolizei, die an dem Abend vor Ort waren, haben gefilmt - das ist bei deren Einsätzen üblich. Weil es viel Material sei, dauere das aber noch, so der Polizeisprecher. Bislang seien etwa 250 Videos und 1250 Fotos gesichtet worden, was gut einem Viertel des bislang vorhandenen Videomaterials entspreche. Aktuell seien auch auf diese Weise mehrere Verdächtige ermittelt worden. Die Polizei ist zudem zuversichtlich, noch weitere Verdächtige zu finden. Stand Donnerstagmittag konnten laut Polizei 28 Delikte dokumentiert und dazu neun Tatverdächtige identifiziert werden: Alles junge Männer im Alter zwischen 15 und 21 Jahren.

    Ermittelt wird unter anderem wegen Landfriedensbruchs und Angriffen gegen Einsatzkräfte. Sieben Verdächtige wurden in der Nacht selbst ermittelt - allerdings ging es dabei auch um Schlägereien unter Nachtschwärmern. Es gab bei den Krawallen wenige Festnahmen, weil die Beamten vor allem mit der Durchsetzung von Platzverweisen und dem Abdrängen der aggressiven Menge beschäftigt waren. Ein Teil der Flaschenwerfer dürfte auch nicht so einfach zu ermitteln sein, weil er nicht in vorderster Front stand, sondern in der Menge Unterschlupf suchte. Teils seien Flaschen aus der Deckung des Herkulesbrunnens geworfen worden.

    Augsburger Polizei will Fotos von Randalierern im Zweifel auch öffentlich machen

    Polizeipräsident Michael Schwald hat angekündigt, dass Verdächtige bei ausreichendem Verdacht mit der Veröffentlichung von Fahndungsfotos rechnen müssen. "Dessen muss sich jeder, der vor Ort war und sich an Randalen beteiligt hat, bewusst sein." Man werde "jede verfügbare Technik einsetzen, um Täter zu identifizieren". Teils sollen Randalierer schon von anderen Problemorten in der Stadt bekannt sein - zuletzt etwa hatten Gruppen überwiegend junger Männer mit Migrationshintergrund in Parks für Ärger gesorgt. Es gab dort Auseinandersetzungen untereinander, die in einem Fall mit einem Messer ausgetragen wurden. Und die Gruppen gerieten auch mit der Polizei aneinander. Laut Polizei gebe es bei den bisher ermittelten Verdächtigen aber nur "punktuelle Überschneidungen" mit den bislang bekannten Jugendgruppierungen.

    Polizeibeamte berichten, es gebe in Augsburg eine gewisse Anzahl an Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die für die Polizei nicht mehr erreichbar seien. Die Polizei gelte für diese Jugendlichen als Feindbild, teils bestehe die Gefahr, dass sie in die Kriminalität abrutschen. Der Polizeipräsident wollte nach den Krawallen noch keine Einschätzung abgeben, ob die Randalierer einer bestimmten Gruppe oder einem bestimmten Milieu zugeordnet werden können. Man müsse dazu zunächst die Ermittlungen abwarten.

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