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Augsburg: Polizei schießt bei Einsatz in Augsburger Asylunterkunft: LKA untersucht Fall

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Polizei schießt bei Einsatz in Augsburger Asylunterkunft: LKA untersucht Fall

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    Zu einem Polizeieinsatz kam es am Dienstagnachmittag in der Asylunterkunft in Lechhausen. Die Polizei machte von einer Schusswaffe Gebrauch.
    Zu einem Polizeieinsatz kam es am Dienstagnachmittag in der Asylunterkunft in Lechhausen. Die Polizei machte von einer Schusswaffe Gebrauch. Foto: Silvio Wyszengrad

    Am Tag danach herrscht Ruhe in der Zusamstraße im Lechhauser Gewerbegebiet. Vor der Gemeinschaftsunterkunft, in der momentan 67 Frauen und Männer aus unterschiedlichen Ländern leben, steht nur ein Sicherheitsmann. Er zieht an einer Zigarette. Der Escape Room und der Fahrradhandel gegenüber haben in der Mittagszeit geschlossen. Es ist erst ein paar Stunden her, dass in der Asylunterkunft der Regierung von Schwaben geschossen wurde. Bei einem Einsatz, zu dem nach und nach mehr Polizeistreifen anrückten - und zuletzt auch die Kriminalpolizei.

    Es geschah am Dienstagnachmittag. Gegen 16.20 Uhr rief ein Mitarbeiter der Unterkunftsaufsicht die Polizei. Er teilte mit, dass er von einem Mann mit einem Messer bedroht werde.

    Eskalation in Asylunterkunft: Mann greift Polizisten mit Messer an

    Als die ersten Polizeistreifen eintrafen, hielt sich der 22 Jahre alte Mann allein in einem Unterkunftszimmer auf. Laut Polizei befand er sich offensichtlich in einem psychischen Ausnahmezustand. Mit einem Messer hatte er sich selbst bereits blutende Wunden zugefügt. Nun drohte der Mann, sich das Leben zu nehmen. Als er wohl dazu ansetzte, sich weiter mit dem Messer zu verletzen, versuchten die Polizeikräfte, ihn mit einem sogenannten Distanz-Elektroimpulsgerät davon abzuhalten. Unmittelbar darauf griff der Mann jedoch mit dem Messer die Polizeikräfte an, so die Darstellung der Polizei.

    Die Polizei schoss. Mit dem Gebrauch der Schusswaffe, so heißt es im Bericht, konnte der Angriff des Mannes abgewehrt werden. Der Angreifer wurde getroffen, er ging zu Boden. Einsatzkräfte der Polizei versorgten ihn, bis der Rettungsdienst übernahm.

    Angreifer aus Asylunterkunft im Augsburger Klinikum operiert

    Noch am selben Abend wurde der Mann im Uniklinikum Augsburg operiert. Nach Angaben der Polizei war er nach aktuellem Stand nicht lebensgefährlich verletzt. Wie die bisherigen Ermittlungen ergaben, wohnte der 22-jährige Ostafrikaner nicht in der Unterkunft. Er hatte dort lediglich eine Bewohnerin besucht. Mit dieser war er nach ersten Erkenntnissen in Streit geraten, die Frau war offenbar vor ihm in ein anderes Zimmer geflüchtet und hatte den Mitarbeiter der Unterkunftsaufsicht verständigt. Weder die Frau noch die eingesetzten Polizeikräfte wurden bei dem Vorfall verletzt.

    Schusswaffengebrauch in Lechhauser Asylunterkunft: Untersuchung eingeleitet

    Die Kriminalpolizei Augsburg hat bereits die Ermittlungen zum Tatgeschehen aufgenommen. Das Bayerische Landeskriminalamt untersucht jetzt unter der Leitung der zuständigen Staatsanwaltschaft

    Zuletzt schoss die Polizei in Augsburg bei Einsatz am Kö

    Es kommt selten vor, dass Polizisten in Augsburg auf Menschen schießen. Der letzte Vorfall spielte sich bei einem Einsatz in einem Supermarkt am Königsplatz im Juni 2020 ab. Ein Ladendieb war in der Netto-Filiale mit einem Messer auf Polizisten losgegangen. In einer offenbar unübersichtlichen und hektischen Lage, umgeben von Rauch und Löschschaum, schossen zwei der Polizisten dem 20-Jährigen in den Oberkörper. Es waren sechs Schüsse. Der junge Mann wurde lebensgefährlich verletzt, er lag einige Wochen im Krankenhaus. Auch damals überprüfte das LKA den Schusswaffengebrauch der Polizisten. Ein strafbares Verhalten der Beamten sahen die Ermittler und die Staatsanwaltschaft nicht.

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