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Augsburg: Rathausplatz-Begrünung in Augsburg bekommt politischen Rückenwind

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Rathausplatz-Begrünung in Augsburg bekommt politischen Rückenwind

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    Der Rathausplatz (unser Foto von Ende Mai zeigt den temporären Wasserspielplatz) bietet im Hochsommer wenig Schatten, abgesehen von den Schirmen der Gastronomie.
    Der Rathausplatz (unser Foto von Ende Mai zeigt den temporären Wasserspielplatz) bietet im Hochsommer wenig Schatten, abgesehen von den Schirmen der Gastronomie. Foto: Ulrich Wagner

    Nach dem Vorstoß der Alt-Augsburg-Gesellschaft für eine Begrünung des gibt es nun politischen Rückenwind von CSU, Grünen, Sozialfraktion und Bürgerlicher Mitte: In einem gemeinsamen Antrag vom Montag fordern Regierungs- und Oppositionsfraktionen von der Verwaltung, dass sie eine Baumbepflanzung prüfen soll. 

    „Die Zahl der Sommertage über 25 Grad Celsius sind in den letzten 30 Jahren merklich angestiegen. Diese Tendenz verschärft den sogenannten Wärmeinseleffekt. Besonders betroffen sind die Innenstadtbereiche sowie allgemein hochversiegelte und unverschattete Bereiche, wie der Rathausplatz", heißt es in dem Antrag. Eine Bepflanzung könne die Aufenthaltsqualität verbessern und dabei helfen, die Innenstadt an den Klimawandel anzupassen. Nachdem sich die Haltung der Fachwelt zu Grün in historischen Innenstädten geändert habe, sei auch in Augsburg eine Prüfung nötig. Klar sei, dass man dabei aber auch Auswirkungen auf die Durchführbarkeit von Veranstaltungen wie dem Christkindlesmarkt im Auge haben müsse.

    Baumreihen am Verwaltungsgebäude und dem Halbrund

    Die Alt-Augsburg-Gesellschaft war im Frühjahr mit der Idee einer Begrünung an die Öffentlichkeit gegangen und legte am vergangenen Wochenende mit einer Diskussionsveranstaltung nach. In einem ersten Entwurf wäre eine Baumreihe entlang des Verwaltungsgebäudes vorgesehen und einige größere Bäume entlang des Halbrunds auf der westlichen Platzseite. Sie würden die Nachkriegsbauten in der Häuserfront im Sommer verdecken. Die historischen Häuser, die die Gasse "Unter dem Bogen" einrahmen, sollen frei bleiben. Die Stadt hatte in einer ersten Stellungnahme zurückhaltend reagiert. Bei der Neugestaltung der Fußgängerzone 2010 habe man sich gegen Bäume entschieden, unter anderem im Hinblick auf die Durchführbarkeit von Veranstaltungen. 

    Wann mit einem Ergebnis der Prüfung zu rechnen ist, ist offen. Die Alt-Augsburg-Gesellschaft hatte ins Spiel gebracht, die Pflanzungen über das 8,1-Millionen-Euro-Förderpaket des Bundes zu finanzieren, mit dem die Stadt bis Ende 2025 bis zu 1000 Bäume pflanzen will. Mit dem Innovationspark und der nördlichen Innenstadt stehen die Pflanzgebiete allerdings schon weitgehend fest. Die Fraktionen fordern eine zügige Umsetzung über das Baumkonzept hinaus. 

    Unabhängig von der Rathausplatz-Diskussion kritisierte der Verein Baumallianz, der sich dem Erhalt von Stadtbäumen verschrieben hat, zuletzt die Verwendung der Fördergelder. Von den bis Ende 2025 zu pflanzenden maximal 1000 Bäumen sollen bis zu 850 im Innovationspark gesetzt werden, 70 bis 100 in der nördlichen Innenstadt. Dort sind geeignete Standorte nämlich rar

    Baumallianz will mehr Bäume in der Augsburger Innenstadt

    Die Baumallianz beklagt "ein nicht nachvollziehbares, eklatantes Missverhältnis" bei den Standorten Innovationspark und Innenstadt, auch wenn neue Bäume in dem Gewerbe- und Forschungsgebiet nahe der Uni ihre Berechtigung hätten. Von den Folgen des Klimawandels würden die Innenstadt und ihre Bewohner aber in noch stärkerem Maß betroffen sein. Nur weil zuletzt Investoren beklagt hätten, dass die Stadt bei der Umsetzung des Bebauungsplans im Innovationspark hinterherhinke, könne man nicht den Großteil des Fördergeldes dort verwenden, so die Baumallianz. 

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