Wirbel habe es bei diesem Frühjahrsplärrer vor allem im Vorfeld gegeben, so Schaustellerchef Josef Diebold. Die Begrenzung der Zugangszahlen auf das Volksfestgelände hatte für Unruhe gesorgt. Die Obergrenze wurde kurz vor Plärrerbeginn auf 18.600 Personen festgelegt. Dass diese Zahl nicht aus der Luft gegriffen ist und es im Ernstfall auch noch einen Spielraum geben kann, wurde bei der Zwischenbilanz erläutert. Mit dem Zuspruch sind die Veranstalter bislang zufrieden, mit dem friedlichen Ablauf ebenfalls. Robert Maschke, Leiter der Polizeiinspektion Mitte, sprach von dem aus Polizeisicht "gefühlt ruhigsten Plärrer aller Zeiten".
Mal vom kalten Ostermontag und dem verregneten ersten Kindernachmittag abgesehen, verzeichnet der Plärrer einen guten Besucherzulauf. Die besucherstärksten Tage waren bislang der vergangene Freitag und Samstag. Am Freitag, an dem traditionell das große Feuerwerk gezeigt wird, waren es in der Spitze sogar 18.822 Menschen, also 222 mehr als vorgesehen. Mit mobilen Sensoren, die an den Ein- und Ausgängen installiert sind, können die Menschen nun genau gezählt werden. Obwohl an dem Freitag die Obergrenzen überschritten wurde, musste das Gelände nicht gesperrt werden, erklärte Maschke.
Plärrer in Augsburg: Mehr als 17.5000 Personen auf dem Volksfestgelände
Als sich mehr als 17.500 Personen auf dem Gelände befanden, traf sich der Koordinierungsrat, dem neben Polizei, BRK und Berufsfeuerwehr auch Vertreter des Marktamts und der Schausteller angehören. Bei den Stadtwerken wurden kurzerhand erfragt, wie voll die Straßenbahnen sind, die zu diesem Zeitpunkt unterwegs waren und potenziell weitere Besucher zum Plärrer bringen könnten. Nachdem diese nicht voll waren und es auch sonst wenig Zulauf auf dem Zufahrtsstrecken gegeben hatte, blieb das Gelände geöffnet. Wären die Straßenbahnen voll gewesen, hätte das bei fünf Trams einen weiteren Zulauf von 1000 Besuchern gegeben. Das Gelände hätte so viele weitere Besucher zu diesem Zeitpunkt nicht mehr verkraftet. "Denn es war voll, richtig voll", so Maschke. Aber auch für diesen Fall wären die Verantwortlichen gewappnet gewesen.
Es hätte Durchsagen in den öffentlichen Verkehrsmitteln und an den Haltestellen gegeben, dass das Volksfest gar nicht mehr angefahren werden soll. Am Freitag wurden auf dem Plärrer insgesamt 46.440 Besucher gezählt, am Samstag waren es 49.315. Wie viele Menschen bislang insgesamt den Osterplärrer besucht haben, will Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle nicht verraten. Das soll erst am Ende des Plärrers geschehen. "Aber die Zahlen zeigen bisher, dass die Schätzungen der vergangenen Jahre sehr gut waren und wir ungefähr hinkommen werden", sagte er zufrieden. Auf der städtischen Homepage steht, dass der Plärrer zweimal im Jahr über eine halbe Million Besucher auf das Volksfestgelände lockt.
Cannabis und Kiffen auf dem Plärrer 2024 bislang laut Polizei kein Problem
Insgesamt verlaufe der Plärrer sehr friedlich, bestätigten die verschiedenen Vertreter bei der Pressekonferenz. Die Polizei habe bislang etwa nur sechs Körperverletzungsdelikte und vier Beleidigungen verzeichnet. Und auch Cannabis sei kein nennenswertes Problem beim Volksfest, so Maschke. "Insgesamt hatten wir bislang nur ein Rauschgiftdelikt. Dabei hat jemand seinen Geldbeutel verloren, in dem sich neben seinem Ausweis auch Rauschgift befand", berichtete er. Einige Veränderungen auf dem Festgelände hätten frühere Konfliktsituationen aus dem Weg geräumt, so Maschke. "Der Weg neben dem Binswanger-Zelt, der unter anderem zu den Toiletten führt, wurde verbreitert." Die Sperrung der Langenmantelstaße – freitags bis sonntags von jeweils 18 Uhr bis Mitternacht – wirke sich ebenfalls positiv aus.