Mehr als zufrieden sind Schausteller, Festwirte und Gastronomen mit dem bisherigen Verlauf des Frühlingsplärrers. Auf der Halbzeitpressekonferenz im Binswanger-Festzelt sprachen sie von einem "Plärrer der Superlative". Auch Polizei und Rettungsdienste zogen trotz vieler Einsätze ein positives Fazit der ersten Plärrerwoche. Offenbar hat das Volksfest in diesem Jahr Menschen aus der Region und darüber hinaus angezogen.
Den Schaustellern und Festwirten sei mit diesem Plärrerbeginn ein großer Stein vom Herzen gefallen, sagte Schaustellerchef Josef Diebold. Denn bis zuletzt sei nicht klar gewesen, wie gut die Menschen nach zwei Jahren Pause das Volksfest wieder annehmen würden. Doch von Anfang an habe man zu hören bekommen: "Schön, dass ihr wieder da seid!"
Fast wäre der Augsburger Plärrer wegen Überfüllung gesperrt worden
Bereits am Eröffnungssonntag habe man kurzzeitig überlegt, die Plärrerzugänge wegen Überfüllung zu sperren, berichtete der Chef der Polizeiinspektion Mitte, Robert Maschke. Die Situation habe sich dann wieder entspannt, allerdings gab es auf den Straßen rund um das Volksfest kurzzeitig massive Staus. Verkehrsunfälle zum Plärrer-Ende hätten am Sonntag und Freitag zudem für einen Ausfall der Straßenbahn geführt, was ebenfalls für Behinderungen sorgte.
Am Freitag und Samstag wurde das Binswanger-Zelt am späteren Abend wegen Überfüllung geschlossen, was zu einigen Einsätzen führte, so der Polizeichef. Vor dem Zelt kam es zu Rangeleien und Beleidigungen – am Freitagabend musste die Polizei im Minutentakt ausrücken. Trotzdem spricht Maschke von einem ruhigen, friedlichen Plärrer. Wenn mehr Menschen auf dem Platz seien, führe das auch zu mehr Einsätzen – insgesamt hätten sich die Zwischenfälle aber im Rahmen gehalten. Wie viele Menschen insgesamt auf dem Plärrer waren, weiß die Polizei nicht, weil keine Zählungen durchgeführt werden und die Zahl wegen des ständigen Wechsels auch nicht zu schätzen ist, so Maschke.
Video mit Weber, Söder und Bierkrug sorgt für kostenlose Werbung
Die Rettungskräfte hatten sogar weniger Einsätze als 2019, sagte BRK-Chef Michael Gebler. Allerdings hätten sich die Beschwerden verschoben – weniger Verletzungen, dafür deutlich mehr Betrunkene. Insgesamt mussten in der ersten Woche 94 Plärrerbesucherinnen und -besucher versorgt werden, davon 38 wegen zu hohen Alkoholkonsums. Etliche davon landeten im Krankenhaus. Aber auch Gebler betonte: "Angesichts der vielen Besucher ist es für uns ein fast normaler Plärrer".
Die Gäste kamen nicht nur aus dem Umland von Augsburg, sondern aus ganz Schwaben. "Wir haben in diesem Jahr das Einzugsgebiet eindeutig vergrößert – die Besucher kamen aus Oberstdorf, aus Neu-Ulm, einige sogar aus Österreich", berichtete Diebold nach einem Rundgang über den Parkplatz. Neben der üblichen Werbung für das Volksfest, dürfte auch das Missgeschick von Oberbürgermeisterin Eva Weber mit dem zerdepperten Bierkrug des Ministerpräsidenten eine Rolle für die Popularität des Plärrers gespielt haben – auf dem neuen TikTok-Kanal des Plärrers wurde das Video angeblich über 400.000 mal heruntergeladen.