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Augsburg: Pläne für Asylunterkunft: Vor vollendete Tatsachen gestellt

Augsburg

Pläne für Asylunterkunft: Vor vollendete Tatsachen gestellt

Stefan Krog
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    In dieses Hotel im Güterverkehrszentrum sollen 440 Flüchtlinge ziehen.
    In dieses Hotel im Güterverkehrszentrum sollen 440 Flüchtlinge ziehen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Es war zuletzt im Juli, als Oberbürgermeisterin Eva Weber und Landrat Martin Sailer (beide CSU) den Schulterschluss übten - ausgerechnet bei einem Termin im Güterverkehrszentrum, wenige hundert Meter von besagtem Hotel entfernt. Damals hatten Stadt und Land gemeinsame Interessen beim Thema Bahn, die sie beim zu Besuch weilenden Bundesverkehrsminister platzieren wollten. Doch wie es so ist: Wenn die Interessen auseinander gehen, schaut man eher auf sich, zumal Weber und Sailer (anders als bei Webers Vorgänger Kurt Gribl) nicht das engste Verhältnis nachgesagt wird.

    Landrat Sailer hat mit seiner Aktion, ein fast neues Hotel als Groß-Unterkunft anzumieten, die Umnutzung von Turnhallen in Landkreisgemeinden abgewendet und gleichzeitig einen öffentlichkeitswirksamen Pflock eingeschlagen. Dabei muss klar sein, dass eine Unterkunft mit 440 Männern irgendwo im Nirgendwo schwierig ist - Integration ist kaum machbar, Vorbehalte in der Bevölkerung absehbar. Sailer hat bei den Gersthofern um Verständnis gebeten. Umso befremdlicher ist, dass die Stadt Augsburg, deren Bürger genauso betroffen sind, vorab nicht einmal informiert wurde. Der Landkreis muss die Stadt nicht um Erlaubnis fragen, aber von einem Schulterschluss ist man bei dem Thema weit entfernt. Ein gemeinsames Gespräch ist nötig, denn schwierig ist die Situation so schon genug.

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