Traditionell gehen die Gewerkschafter am 1. Mai auf die Straße. Der Tag der Arbeit ist ihr Feiertag. Wegen der Corona-Pandemie fiel die Veranstaltung zwei Jahre lang aus. Am Sonntag zogen gut 600 Menschen durch die Innenstadt, die Kundgebung war am Königsplatz. Dabei kam es zu einem Zwischenfall. Junge Menschen störten bei der Rede von Oberbürgermeisterin Eva Weber. Auch der Appell, Respekt gegenüber den anderen Zuhörerinnen und Zuhörern zu zeigen, fruchtete nicht. Es blieb bei einem Pfeifkonzert und dem Rufen von Parolen während der zehnminütigen Rede.
Vertreter der Protestaktion ordnen sich dem linken Lager zu
Die Störer, die Gesichtsmasken trugen, bezeichneten sich gegenüber unserer Redaktion als Vertreter der "jungen Linken". Ihr Protest richte sich gegen die Altersarmut, die sich in Augsburg breitmache. Dafür sei auch Oberbürgermeisterin Eva Weber mitverantwortlich. Auf einem Transparent, das die Demonstranten hochhielten, war eine Aussage von Weber zu lesen, die sich auf die Debatte um die gestiegenen Parkgebühren bezog. Weber sagte, dass dieses Zitat missverstanden worden sei.
So reagiert Eva Weber auf die Störaktion bei der Mai-Kundgebung
Bei der Kundgebung am Königsplatz zeigte sich die CSU-Politikerin souverän. "Das hat nichts mit Wertschätzung zu tun", sagte sie an die Adresse der Störer. Die Aktion sei auch nicht passend, weil es sich um eine Veranstaltung der Gewerkschaft handle. Auch hier fehle es den jungen Leuten an Respekt vor dem traditionellen Feiertag der Gewerkschaften.
Auch einzelne Besucher, die auf die jungen Leute zugingen und ein Ende der Störaktion forderten, blieben in ihrem Bemühen erfolglos. Erst am Ende der Rede von Weber zogen die jungen Leute ab. Sie selbst betonten, dass sie nicht zum Klimacamp in Augsburg gehörten. Sie agierten eigenständig.