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Augsburg: "Personalsituation angespannt": Kunden ärgern sich über Augsburger Real-Markt

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"Personalsituation angespannt": Kunden ärgern sich über Augsburger Real-Markt

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    Wie es mit dem Real-Markt in Augsburg weiter geht, ist unklar.
    Wie es mit dem Real-Markt in Augsburg weiter geht, ist unklar. Foto: Ulrich Wagner

    Lange Warteschlangen an nur wenig geöffneten Kassen, teils schlecht aufgefüllte Regale und schnell vergriffene Angebotsware: Darüber beschweren sich derzeit Kunden des Real-Markts in der Reichenbergerstraße in Augsburg. Aus ihrer Sicht hätten diese "Zustände" jedoch nichts mit den Corona-Auflagen zu tun, sondern mit einem offenbar starken Personalabbau.

    Real-Märkte sollen für Übergabe an Mitbewerber "verschlankt" werden

    Aus internen Kreisen wird dies bestätigt. Der neue Eigentümer SCP - er hat die Supermarktkette Real vor einigen Monaten vom Metro-Konzern übernommen - sei vorangig damit beschäftigt, die Kosten deutlich zu senken. Vor allem am Personal sei eingespart worden. Studenten habe man von der Gehaltsliste genommen und befristete Verträge würden nicht verlängert. Die Besetzung der Kassen sei neu geregelt worden. Nun dürfen längere Warteschlangen entstehen, ehe eine zusätzliche Kasse geöffnet wird. Auch beim Warenbestand kalkuliere man mittlerweile sehr vorsichtig. Es sei daher durchaus denkbar, dass Angebotsware schnell wieder vergriffen sein kann.

    Der deutliche Personalabbau in der Real-Filiale in Augsburg scheint aber kein Einzelfall. Wie Verdi-Gewerkschafter Thomas Gürlebeck berichtet, hätte es seit der Übernahme der Supermarktkette durch SCP generell einen drastischen Personalabbau in den Märkten gegeben. "SCP macht sich schlank, ehe die Filialen weiterverkauft werden", so Gürlebeck. Er spielt dabei darauf an, dass der russische Investor die Mehrzahl der Märkte an Mitbewerber wie Kaufland, Edeka oder Globus übergeben will. Manche Filialen werden womöglich auch geschlossen. Noch muss das Bundeskartellamt jedoch die Pläne prüfen, ehe Klarheit besteht, wie es für die Real-Märkte und deren Mitarbeiter weiter geht.

    Real-Sprecher räumt Probleme bei Filiale in Augsburg ein

    Dass die Situation derzeit für Beschäftigte und Kunden keine einfache ist, räumt auch ein Real-Sprecher ein. Gefragt nach der Lage in Augsburg lässt er wissen: "Aktuell ist die Personalsituation in dem Markt etwas angespannt. Das wirkt sich leider derzeit auch auf die Betreibungsqualität aus. Der Markt ist jedoch bereits aktiv auf der Suche nach neuen Mitarbeitern." Man gehe von einer baldigen Besserung aus und danke den Kunden für ihr Verständnis.

    Gewerkschafter Gürlebeck hofft im Sinne der Mitarbeiter auf eine schnelle Entscheidung des Kartellamts, um Klarheit zu schaffen, welche Märkte künftig von wem übernommen und gegebenenfalls weiter betrieben werden. Grundsätzlich könne es dann nur besser werden. "SCP ist ein Investor, der vom Handel keine Ahnung hat. Wenn Experten wie Kaufland oder Edeka übernehmen, sind Fachkräfte am Werk, die auch einschätzen können, wie viel Personal nötig ist, um einen Markt sinnvoll zu betreiben", ist Gürlebeck überzeugt.

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