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Augsburg: Parallel zur Corona-Demo gedenkt ein Bündnis den Pandemie-Opfern

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Parallel zur Corona-Demo gedenkt ein Bündnis den Pandemie-Opfern

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    Im Gedenken an die Verstorbenen der Corona-Pandemie haben sich am Montagabend rund 120 Menschen auf dem Augsburger Rathausplatz versammelt. Für jeden Toten und jede Tote brannte eine Kerze - über 550.
    Im Gedenken an die Verstorbenen der Corona-Pandemie haben sich am Montagabend rund 120 Menschen auf dem Augsburger Rathausplatz versammelt. Für jeden Toten und jede Tote brannte eine Kerze - über 550. Foto: Silvio Wyszengrad

    Vieles, was sich an diesem Montagabend auf dem Augsburger Rathausplatz abspielte, war aus den vergangenen Wochen bekannt: Menschen trotzten der winterlichen Kälte, um für eine gemeinsame Sache einzustehen, auf dem Boden flackerten Kerzen. Doch die Gesichter waren andere. Dies war keine der Demonstrations-Kundgebungen gegen Corona-Maßnahmen, wie sie seit Ende November montags auf dem Rathausplatz stattfinden. Die laut Polizei rund 120Menschen waren gekommen, um der 558 Augsburgerinnen und Augsburger zu gedenken, die bis Montag den Kampf gegen das Virus verloren hatten. Für jeden und jede von ihnen brannte eine Kerze.

    Gedenkveranstaltung auf Rathausplatz für Corona-Tote in Augsburg

    Hinter der Veranstaltung stand das "Bündnis für Menschenwürde Augsburg und Schwaben". Der Zusammenschluss, der sich selbst als "parteipolitisch unabhängig, aber über Parteigrenzen hinweg politisch aktiv" bezeichnet, verzichtete vorab auf breit angelegte Aufrufe - nach eigener Aussage, da "sich große Kundgebungen und die aktuelle pandemische Lage nicht gut vertragen". Ziel sei dennoch, "die zahlreichen Opfer der Pandemie nicht zu verharmlosen und unsere Stimme für Impfung und Solidarität zu erheben." Neben Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU), die in ihrem Grußwort der Verstorbenen gedachte und all jenen dankte, "die sich Tag für Tag in

    Kontrastiert wurde die Kundgebung durch einen weiteren Demonstrationszug gegen Corona-Maßnahmen, der erneut vom Plärrer aus durch die Innenstadt und zurück führte. Die Route verlief auch entlang der Gedenk-Veranstaltung auf dem Rathausplatz. Es wurde dort zwischenzeitlich laut und hitzig, körperliche Übergriffe blieben aber aus. Nach Angaben der Polizei nahmen an der Corona-Demo in der Spitze rund 2500 Personen teil. Es sei mehrfach gezählt worden. Zuletzt war es in Folge von Demonstrationszügen mehrfach zu Unstimmigkeiten bezüglich der Teilnehmerzahl gekommen. Während die Polizei am Samstag etwa von rund 3000 Demonstrierenden sprach, zählte Stadtrat Roland Wegner (V-Partei) nach eigenen Angaben über 7500.

    Laut Polizei rund 2500 Menschen bei Corona-Demo durch Innenstadt

    Auf einen so hohen Wert kamen jedoch nicht einmal die Veranstalter: Wie die Initiatorin der derzeitigen Demonstrationszüge, Michaela Königsberger, inzwischen in sozialen Netzwerken erklärte, habe eine eigene Zählung der Samstags-Veranstaltung "knapp 5000 Teilnehmer" ergeben. Die Differenz zu den Polizei-Angaben ergebe sich aus den unterschiedlichen Zähl-Orten: Am Anfang und Ende des Zugs sei die Zahl der Demonstrierenden jeweils deutlich geringer, da viele erst im Verlauf dazukämen und andere wiederum die Veranstaltung frühzeitig verließen. Der Zug am Samstag sei eigens von vorne gefilmt worden, im Nachgang habe man die Menschen mit Zeitlupe gezählt.

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