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Augsburg: Päckchen, Popcorn, Unterkunft: Wie Augsburg den Geflüchteten hilft

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Päckchen, Popcorn, Unterkunft: Wie Augsburg den Geflüchteten hilft

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    Bei der Packaktion am Gymnasium bei St. Stephan legten viele jugendliche Unterstützer Hand an, um Familien in akuter Not zu helfen.
    Bei der Packaktion am Gymnasium bei St. Stephan legten viele jugendliche Unterstützer Hand an, um Familien in akuter Not zu helfen. Foto: Ingo Weighardt

    Viele kleine Beiträge ergeben zusammen eine große Summe: Diesem Prinzip folgte die Ukraine-Hilfsaktion, die in einer achten Klasse am Gymnasium bei St. Stephan entstand. Schülerinnen, zum Teil auch mit ukrainischer Herkunft, gaben den Anstoß, den Englischlehrer Ingo Weighardt engagiert aufgriff. „Bei einem Besuch in der Sammelstelle im Augsburger Hochfeld konnte ich mich in persönlichen Gesprächen überzeugen, welche Artikel besonders benötigt werden“, berichtet der Pädagoge. Ein Spendenaufruf durch Schulleiter Alexander Wolf an die gesamte Schulgemeinschaft löste ein immenses Echo aus. Die Aktion am Gymnasium

    Große Einzelspenden, die Zusage zur Bereitstellung eines Anhängers und die Übergabe von ebenfalls dringend benötigten Kartonagen ergaben sich an der Schule ebenso wie die vielen kleinen Beiträge aus den Familien und von den Schülerinnen und Schülern selbst. Am Abgabetermin übernahm die Klasse 8d das Sortieren und Verpacken der zahlreichen Spenden. Der Anhänger war mit über 40 Kartons gefüllt, in denen nahezu eine Tonne Hilfsgüter den Weg ins Sammelzentrum des Ukrainischen Vereins Augsburg im Hochfeld fand.

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    700 Euro für Ukrainer aus Popcorn-Verkauf im Dominikanerhof Augsburg

    Moritz, 8, und Emil, 7, die Kinder von Katja Kuhn und Danny Schmolke wollten ebenfalls nicht tatenlos zusehen und organisierten mithilfe ihrer Eltern und ihrer Freunde Romy, 6, Fritz, 2, Oskar, 11, Hugo, 9, und Simeon, 11, einen Popcorn-Verkauf im Dominikanerhof. Von den Kindern bemalte Popcorn-Tüten wurden für einen Betrag von mindestens einem Euro verkauft.

    700 Euro für den Ukrainischen Verein Augsburg kamen bei der Aktion im Dominikanerhof zusammen.
    700 Euro für den Ukrainischen Verein Augsburg kamen bei der Aktion im Dominikanerhof zusammen. Foto: Danny Schmolke

    „Die meistern haben aber auch noch eine Spende obendrauf gegeben“, berichtet Katja Kuhn. 700 Euro sind so zusammengekommen, die an den Ukrainischen Verein Augsburg gespendet wurden.

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    Die Schulfamilie des Stetten-Instituts überlegte ebenfalls, was getan werden könnte, um der aktuellen Situation gerecht zu werden. Einerseits sollte den Flüchtlingen aus der Ukraine unmittelbar geholfen werden, andererseits sollten und wollten die Schülerinnen erfahren, dass sie nicht nur hilflos zuschauen müssen. In Kooperation mit dem Ukrainischen Verein Augsburg beteiligten sich deshalb die Klassen an dem Projekt „Kinder helfen Kindern“ und packten altersentsprechende Päckchen für Flüchtlinge. Dabei regten unsere Schülerinnen während der Planungen an, auch Flüchtlinge aus anderen Gebieten nicht zu vergessen. Sie initiierten deshalb eine Spendenaktion, um Flüchtlinge aus den unterschiedlichsten Regionen zu unterstützen.

    Symbolisch wurden dafür aus Papier gefaltete Friedenstauben gegen einen beliebigen Spendenbetrag weitergegeben. Neben einem gemeinsamen Friedensgebet auf der Obstwiese wurde nun auch eine Friedenspause eingeführt, die nun einmal in der Woche stattfindet und den Schülerinnen dauerhaft die Möglichkeit geben soll, Halt in der Stille und im Gebet zu erfahren. Einige Mädchen aus der Ukraine wurden bereits am Stetten aufgenommen. Die Schulfamilie sei froh, ihnen Struktur und ein Stück Normalität geben zu können.

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    Frauen und Kinder aus der Ukraine leben im Augsburger Hotel „einsmehr“

    Zahlreiche Menschen helfen in Augsburg mit, um den Neuankömmlingen aus der Ukraine das Leben in einer fremden Umgebung zu erleichtern. Auch das Westhouse in Kriegshaber, das Begegnungsstätte, Büroräume, Eventlocation und Hotel unter einem Dach vereint, ist hier mit von der Partie. Geflüchtete Frauen und Kinder sowie ein mitgebrachter Hund sind im Inklusionshotel „einsmehr“ untergebracht. Der Investor des vor eineinhalb Jahren fertiggestellten Westhouse hat zu diesem Zweck zehn Zimmer im Hotel, das auch wegen Corona über freie Kapazitäten verfügt, angemietet. Eine Reihe von weiteren Sponsoren und Aktiven ermöglichen auch laut Karin Lange vom Verein „einsmehr“ Verpflegung, Freizeitaktivitäten und Deutschunterricht für die Gruppe. Auch die Beschäftigten des Hotels kümmerten sich sehr um die Gäste aus dem Kriegsland. (bau/ziss)

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