Der "Jules Verne Tower" ist wirklich beeindruckend hoch, knapp 80 Meter über der Erde sollen die Besucher des Plärrers hier ab Sonntag durch die Luft fliegen. Das riesige Kettenkarussell wirkt von unten fast wie eine Art Fernsehturm, so sehr ragt es derzeit schon auf dem Festplatzgelände an der Langenmantelstraße in die Höhe. Am Sonntag soll es losgehen mit dem zweiwöchigen Volksfest, dem ersten Plärrer ohne Corona-Auflagen und mit herkömmlichem Bierzeltbetrieb seit zwei Jahren. Noch nicht alle Fahrgeschäfte sind aufgebaut, das Riesenrad etwa sieht man an diesem Tag noch nicht in die Höhe ragen. Es sei aber normal, dass es am Ende etwas eng werden könnte, sagt Schausteller-Chef Josef Diebold. "Alle werden rechtzeitig fertig", sagt Diebold. Eine andere Frage hingegen ist derzeit noch ungeklärt.
Und sie betrifft das große Feuerwerk, das normalerweise zweimal während der Plärrer-Zeit zu sehen ist, jeweils an den Freitagen. Bei einem anderen Volksfest, der Regensburger Dult, verzichtet die Stadt dieses Jahr auf die Feuerwerke, die die Veranstaltung sonst immer begleiteten - im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine, wie die Mittelbayerische Zeitung berichtete. Und in Augsburg? Gibt es zumindest eine Diskussion darüber, in welchem Format und auf welche Art und Weise es die Feuerwerke dieses Jahr geben sollte. Schausteller-Chef Diebold sagt, man sei noch in der Abstimmung, "im Laufe der Woche haben wir ein Ergebnis".
Plärrer in Augsburg: Volkfest startet am Ostersonntag
Auch an anderer Stelle hat der Krieg in der Ukraine Auswirkungen auf das Volksfest in Augsburg. So wird es dieses Jahr zwei besondere Aktionen für Flüchtlinge aus dem Land geben. An den beiden Donnerstagen werden geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer von den Schaustellern eingeladen.
Wer am Mittwochnachmittag über das Plärrergelände schlendert, sieht überall Handwerker und Mitarbeiter, die Fahrgeschäfte aufbauen. Das Riesenrad Roue Parisienne steht noch nicht, die gewaltige Ladung und mehrere große Lastwagen sind aber am Standort zu sehen, und aufgebaut ist die Attraktion in der Regel erstaunlich schnell. Gleich nebenan werkelt Marius Morar am Circus Kinderkarussell, schleppt Teile hin und her, begutachtet die einzelnen Fahrelemente. Im Binswanger-Festzelt auf der anderen Seite des Geländes ist die Festzelt-Fläche noch weitgehend leer und wirkt auf diese Weise noch größer als ohnehin schon. Ein Zustand, der nicht lange anhält: Rund 20 Leute wuseln durch das Zelt, schleppen Bierbänke, bauen Tische auf.
Auf dem Osterplärrer gibt keine Corona-Auflagen mehr
Los geht es mit dem ersten Plärrer-Volksfest ohne Corona-Auflagen seit zwei Jahren am Ostersonntag, um 17 Uhr erfolgt an dem Tag auch die traditionelle Eröffnung mit dem Fassanstich im Binswanger-Zelt. Geöffnet hat der Plärrer dann in den beiden Wochen von Montag bis Donnerstag von 12 bis 23 Uhr, am Freitag von 12 bis 23.30 Uhr, am Samstag sowie am Ostersonntag von 10.30 bis 23.30 Uhr und an den übrigen Sonn- und Feiertagen von 10.30 bis 23 Uhr. An den Eingangsbereichen in der Langenmantelstraße, der Schwimmschulstraße sowie der Badstraße wird es wieder Taschenkontrollen durch einen Sicherheitsdienst geben.