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Augsburg: Osterdult: Händler hoffen auf guten Start in die neue Saison

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Osterdult: Händler hoffen auf guten Start in die neue Saison

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    Beschicker und Kundinnen sind gleichermaßen froh, dass die Dult wieder ohne Einschränkungen stattfinden kann.
    Beschicker und Kundinnen sind gleichermaßen froh, dass die Dult wieder ohne Einschränkungen stattfinden kann. Foto: Annette Zoepf

    Seit über 1000 Jahren findet um die Ostertage in der Augsburger Innenstadt, genauer gesagt zwischen Jakober- und Vogeltor, die traditionelle Osterdult, auch Georgidult genannt, statt. Dann liegt für 16 Tage der Geruch von Leder, Zuckerwatte und gebrannten Mandeln in der Luft. In diesem Jahr wird an 117 Ständen, Buden und Verkaufszelten ein breites Sortiment an Waren angeboten. Von Kurzwaren über Kochutensilien bis hin zu Bauernbrot, Ölen und Schokofrüchten ist alles vertreten. Auf der Dult kann täglich zwischen 10 und 19 Uhr eingekauft oder einfach nur gebummelt werden. Am ersten Tag taten dies schon viele Besucherinnen und Besucher.

    Es ist ein kühler, leicht bewölkter Karsamstag. Dennoch drängen die Augsburgerinnen und Augsburger - dicht an dicht- zu Hunderten durch die Reihe der Verkaufsstände, die entlang der Vogelmauer aufgebaut sind. Trotz der engen Platzverhältnisse sind die Leute, die eine Mund-Nase-Bedeckung oder gar eine FFP2 Maske tragen, in der Minderheit. Nach zwei Jahren der Pandemie scheinen viele Bürgerinnen und Bürger der Rückkehr zur Normalität entgegengefiebert zu haben.

    Die Augsburgerinnen und Augsburger schätzen Qualität und Beratung

    Andrea Gruber steht hinter ihrem Verkaufsstand, der den netten Namen "Kratzbürste" trägt. Die gebürtige Augsburgerin vertreibt hier seit über 40 Jahren ein breites Sortiment an Besen und Bürsten. Allein über 200 Bürsten müssten es sein, glaubt Gruber. Sie freut sich, dass trotz der unsicheren Wetterverhältnisse am Eröffnungstag der Osterdult so viele Augsburgerinnen und Augsburger den Weg an die Vogelmauer gefunden haben. In den vergangenen beiden Jahren konnten sowohl die Oster-, als auch die Herbstdult jeweils nur unter strengen Auflagen stattfinden. Wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen sei sie daher froh, dass in diesem Jahr die Regularien in soweit gelockert wurden, dass man wie vor Corona einkaufen, bummeln und essen kann. Auch viele ihrer langjährigen Stammkunden hätten sie bereits am ersten Tag aufgesucht und nach Neuheiten geschaut oder einfach nach dem Rechten gesehen. Man kennt sich schließlich seit Jahrzehnten. Die Augsburgerinnen und Augsburger würden besonders auf Qualität und Beratung wertlegen und deswegen fänden viele jedes Jahr den Weg zu ihr finden, sagt Gruber.

    Ein paar Meter weiter stehen Peter und Sandra und sehen sich um. Das junge Paar ist am Karsamstag aus dem Landkreis Augsburg gekommen, um über die Dult zu schlendern und um vielleicht eine neue Bratpfanne zu kaufen. Sie sind froh, dass sie beide keine Maske mehr tragen müssen, da sie jeweils im Beruf ganztägig mit einer Mund-Nase-Bedeckung arbeiten müssen. Sie verstehen jedoch, dass sich manche Leute einfach sicherer fühlen, wenn sie selbst eine Maske tragen.

    Manche Händler boten während Corona einen Lieferservice an

    Einige Schritte weiter Richtung Vogeltor befindet sich der Verkaufstand von Sieglinde Fordermaier aus Biberbach. Sie betreibt gemeinsam mit ihrem Mann ein Geschäft für Pfannen und ist heilfroh, dass die Osterdult in diesem Jahr unter normalen Umständen stattfinden kann. Nach der äußerst kurzfristigen Absage des Augsburger Christkindlesmarktes hatten sie und ihr Team bereits das Schlimmste befürchtet. Während der vergangenen beiden Jahre gab es für sie nur wenige Gelegenheiten, ihre Waren auf Märkten anzubieten. 2020 war der Herbstplärrer beispielsweise auf nur vier Tage verkürzt worden. Aus diesem Grund haben ihr Ehemann und sie beschlossen, einen Liefer- und Abholservice für ihre Waren einzurichten. Ihre Kundinnen und Kunden hätten das Konzept sehr gut angenommen, wodurch sie nach eigenen Angaben, im Gegensatz zu vielen ihrer Kolleginnen und Kollegen, die Zeit des Lockdowns relativ unbeschadet überstehen konnten.

    Viele Augsburgerinnen und Augsburger lieben ihre Dult.
    Viele Augsburgerinnen und Augsburger lieben ihre Dult. Foto: Annette Zoepf

    Trotz der diesjährigen Lockerungen hat Fordermaier in ihrem Verkaufsstand jedoch bewusst auf ein strenges Hygienekonzept geachtet. Schließlich möchte sie sich und ihre Kundinnen und Kunden schützen und andererseits keinen einzigen der 16 Dulttage durch Krankheit verpassen. Schließlich ist die Osterdult für sie und viele andere Beschickerinnen und Beschicker der der alljährliche Start in die Verkaufssaison. In den kommenden Wochen werde sich zeigen, ob es eine gute wird...

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