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Augsburg: Ordnungsdienst soll in Augsburg öfter auf Streife gehen

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Ordnungsdienst soll in Augsburg öfter auf Streife gehen

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    Die Stadt will ihren Ordnungsdienst verstärken.
    Die Stadt will ihren Ordnungsdienst verstärken. Foto: Peter Fastl

    Zu ihren Aufgaben gehört es, Müllsünder zu ermahnen, gegen Ruhestörungen einzuschreiten, Bettlerbanden zu überwachen und „Wildbiesler“ in ihre Grenzen zu weisen: Seit elf Jahren geht in Augsburg der städtische Ordnungsdienst auf Streife. Als die „Kaugummi-Cops“ eingeführt wurden, ging es in erster Linie um Müllsünder, doch inzwischen sind die Aufgaben deutlich angewachsen. Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD) will nun die städtische Ordnungstruppe von aktuell 15 Stellen auf über 20 Männer und Frauen ausbauen.

    Immer mehr Beschwerden

    „Die Beschwerden der Bürger werden immer häufiger. Wir schaffen es aber einfach nicht mehr, überall mehr Präsenz zu zeigen“, sagt Wurm. Denn seit einigen Jahren patrouilliert der Ordnungsdienst auch nachts auf der Maximilianstraße und in der Innenstadt. Auch am Oberhauser Bahnhofsvorplatz sind die Kräfte häufiger vertreten, ebenso im Sommer abends im Gögginger Luftbad, wo Jugendliche feiern. Auch der Rathaus- und der Elias-Holl-Platz mit den Punkern und Musik hörenden Jugendlichen sind tägliche Anlaufpunkte. „Dann kommen noch die neu geschaffenen Grünanlagen dazu, wie etwa der Reese-Park, wo es auch Beschwerden wegen Lärm und Schmutz gibt“, so Ordnungsreferent Wurm.

    Zuletzt sei die Kontrolle von Bettlerbanden in der Innenstadt ein Schwerpunkt gewesen. Zusammen mit der Polizei habe man etwa bei der Geldübergabe an Hintermänner zugegriffen. „Augsburg ist für solche Banden jetzt unattraktiver geworden“, so Wurm. Und neuerdings häuften sich die Beschwerden von Bürgern über Schnellfahrer in verkehrsberuhigten Bereichen massiv. „Allein dafür braucht man drei bis vier Leute, aber die haben wir nicht“, so Wurm. Gleiches gelte für die verstärkt geforderte Kontrolle von Fahrradfahrern.

    Werden die Pläne finanziert?

    Er will für kommendes Jahr sechs neue Stellen schaffen. Ob die Idee die Finanzberatungen im kommenden Winter überleben wird, ist indes noch ungewiss. Denn der Ordnungsdienst bringt jährlich mehr als 150.000 Euro an Einnahmen aus Verwarnungen, doch gleichzeitig kosten die 15 Mitarbeiter mehr als 450.000 Euro.

    Die SPD – wenig überraschend – hat schon einmal angekündigt, sich hinter Wurms Vorschlag zu stellen. Bei anderen Stadträten, denen die Idee vor kurzem im Ordnungsausschuss vorgestellt wurde, herrscht etwas mehr Skepsis. Es sei falsch, nur auf die „Law-and-Order“-Schiene zu setzen, so die Grünen. „Am Beispiel Elias-Holl-Platz hat man auch gemerkt, dass beim Stadtjugendring die Stelle des Streetworkers für die Innenstadt ein Jahr lang nicht besetzt werden konnte“, so Verena von Mutius (Grüne). Inzwischen ist die Stelle wieder besetzt. Auch der Einsatz von Sozialarbeitern sei nicht zu vernachlässigen, so Regina Stuber-Schneider (Freie Wähler). „Augsburgs Zukunft hängt nicht nur an riesigen Bauprojekten, sondern auch an der Lösung dieser Probleme.“

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