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Augsburg: Omikron erreicht Augsburg - wie steht es um kritische Infrastruktur in der Stadt?

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Omikron erreicht Augsburg - wie steht es um kritische Infrastruktur in der Stadt?

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    Damit die Augsburger Feuerwehr auch während einer möglichen Omikron-Welle einsatzbereit bleibt, wurden die Hygieneregeln noch einmal verschärft.
    Damit die Augsburger Feuerwehr auch während einer möglichen Omikron-Welle einsatzbereit bleibt, wurden die Hygieneregeln noch einmal verschärft. Foto: Silvio Wyszengrad

    Dass die Nachricht kommen würde, war klar. Es war nur die Frage, wann es so weit sein würde. Auch in Augsburg gibt es jetzt fünf Omikron-Verdachtsfälle. Bei den betroffenen Personen legt nach Angaben der Stadt das Ergebnis des PCR-Tests den Verdacht nahe, dass sie sich mit der neuen Mutation des Coronavirus angesteckt haben. Rund zwei Dutzend Augsburgerinnen und Augsburger befinden sich derzeit in Quarantäne, weil sie sich vermutlich mit Omikron infiziert haben oder engen Kontakt zu einem Infizierten hatten. Weil die neue Mutation offensichtlich hoch ansteckend ist, gibt es bei der Quarantäne keine Unterschiede mehr zwischen Geimpften und Ungeimpften - alle müssen sich 14 Tage isolieren. Wenn sich viele Menschen infizieren oder isolieren müssen, drohen Personalausfälle auch in kritischen Bereichen, etwa bei der Feuerwehr. Ist Augsburg darauf vorbereitet?

    Schaut man auf die aktuellen Corona-Zahlen für Augsburg, so sieht es auf den ersten Blick immer noch nach einer Entspannung der Lage aus. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Stadt am Mittwoch bei 203,3 - sie pendelt damit seit einigen Tagen um die Marke von 200. Auch an der Uniklinik ist die Zahl der Corona-Patienten wieder etwas gesunken. Am Mittwoch wurden dort 25 Covid-Fälle auf der Intensivstation behandelt, nach einem Höchststand von 36 Anfang Dezember. Allerdings scheint das wohl eher eine Verschnaufpause zu sein. Dr. Thomas Wibmer, der stellvertretende Chef des Gesundheitsamtes, rechnet mit einer "Zunahme des Infektionsgeschehens" über die Feiertage - und damit, dass Omikron schon bald dominant werden dürfte. Da nicht jeder PCR-Test standardmäßig auf Omikron untersucht wird, kann man ohnehin davon ausgehen, dass es neben den fünf Verdachtsfällen in Augsburg auch eine größere Dunkelziffer an Omikron-Fällen gibt.

    Corona-Dunkelziffer in Augsburg wird über die Feiertage größer werden

    Die Corona-Dunkelziffer dürfte über die Feiertage auch noch wachsen. Denn an diesen Tagen gibt es weniger Möglichkeiten, sich testen zu lassen. Wer Symptome hat und einen kostenlosen PCR-Test machen will, muss in Bayern inzwischen zwingend zum Arzt gehen. Im Testzentrum an der Messe wird man in solchen Fällen abgewiesen. Die meisten Arztpraxen haben aber über die Feiertage zu, viele auch in der Zeit zwischen den Jahren. Zudem gibt es in den Ferien keine Tests an den Schulen, die viele Fälle aufdecken. Wie schnell sich die Omikron-Variante wirklich ausbreitet, lasse sich momentan noch nicht abschätzen, sagt Thomas Wibmer vom Gesundheitsamt. Unklar ist auch noch, ob die neue Variante wirklich, wie teils berichtet, mildere Verläufe nach sich zieht. Zuletzt lag der sogenannte R-Wert in Augsburg unter 1. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Schnitt weniger als eine Person angesteckt hat. Steigt er über die Marke von 1, nimmt das Infektionsgeschehen wieder zu.

    Die Stadt bereitet sich auf die von Experten angekündigte Omikron-Welle vor - vor allem in Bereichen der kritischen Infrastruktur, also jenen Bereichen, die für die Versorgung der Bevölkerung und die Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens wichtig sind. Dazu zählen etwa die Feuerwehr, der Abfallwirtschaftsbetrieb und die Stadtwerke mit der Energie- und Wasserversorgung. Sie seien alle aufgefordert worden, die Hygienekonzepte noch einmal zu überprüfen und wenn nötig zu überarbeiten, sagt Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU). Dazu gehörten so viel Homeoffice wie möglich, eine räumliche und personelle Entzerrung von Beschäftigten, Schichtbetriebe und die Doppelbesetzung von zentralen Funktionen. Seit Beginn der Pandemie sei es so gelungen, größere Corona-Ausbrüche zu verhindern. Gleichzeitig wurde inzwischen auch eine spezielle Arbeitsgruppe gebildet, die kritische Bereiche der Stadtverwaltung tagesaktuell beobachtet und sofort reagiert, wenn die Funktionsfähigkeit wegen Personalausfällen gefährdet ist. Dann könne unter anderem Personal umgeschichtet werden. Auch an den Feiertagen beobachte man die Lage weiter, sagt Eva Weber.

    Bei der Berufsfeuerwehr in Augsburg wird zweimal am Tag auf Corona getestet

    Bei der Berufsfeuerwehr bereitet man sich auf Omikron vor, indem die Kontakte zwischen den Beschäftigten so gut es geht reduziert werden - unter anderem durch getrennte Pausen und Mahlzeiten und eine Einzelbelegung in den Ruheräumen. Zweimal täglich werden die Feuerwehrleute, die im Wachdienst in der Regel 24-Stunden-Schichten haben, zudem auf das Coronavirus getestet. In den Wachmannschaften der Feuerwehr könne man bis zu acht Krankheitsfälle pro Schicht kompensieren, sagt Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU). Bei Bedarf könnten auch weitere Feuerwehrleute aus anderen Bereichen für den Wachdienst herangezogen werden.

    Im Rettungsdienst gebe es schon jetzt strikte Hygienevorschriften, die sich bewährt hätten, sagt Michael Gebler, Geschäftsführer des Roten Kreuzes in Augsburg und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Hilfsorganisationen. Man setze dabei auf die Erfahrung der Haupt- und Ehrenamtlichen, die in zwei Jahren Pandemie oft "an vorderster Front" tätig seien. Beim Roten Kreuz hofft man auch darauf, dass nicht jede Kontaktperson zwingend für 14 Tage in Quarantäne muss - zumindest nicht jene Einsatzkräfte, die eine Auffrischungsimpfung erhalten haben. Das könne Personalengpässe verhindern.

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