Die ÖDP bekräftigt ihre Forderung nach einer zügigen Rückkehr zum Fünf-Minuten-Takt bei den Straßenbahnen. Nachdem im Verkehrsgeschehen die Bedeutung des Autos offenbar wieder gestiegen sei, während die Nutzung des Nahverkehrs coronabedingt stagniert (wir berichteten), müsse man schleunigst gegensteuern. "Seit Jahren reden wir darüber, dass wir den Anteil des ÖPNV am Gesamtverkehrsgeschehen vergrößern müssen, damit wir auch nur eine hauchdünne Chance bekommen, den CO2- und Stickoxid- Ausstoß in der Stadt in den Griff zu bekommen. Die aktuellen Zahlen schauen aber anders aus", so Stadtrat Christian Pettinger.
Wie gewinnt man Fahrgäste zurück?
Eine Ursache dafür, dass die Nutzung nach wie vor bei nur etwa 80 Prozent des Vor-Corona-Niveaus liegt, seien die ausgedünnten Takte, die seit Beginn der Corona-Pandemie gelten. "Wenn bei den Öffentlichen zu den eigentlichen Fahrzeiten noch lange Wartezeiten beim Start und Umsteigen hinzukommen, dann fahren die Bürger und Bürgerinnen halt doch mit dem Auto", so Michael Leimböck, verkehrspolitischer Sprecher der ÖDP. "Und wenn wir diese Fahrgäste erst einmal verloren haben, wird es ganz schwierig, sie wieder zurückzugewinnen." Dies könne nur durch eine deutliche Attraktivierung der Fahrzeiten geschehen.
"Stadtwerke zum Handeln zwingen"
Der Verweis von Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU), dass die Stadtwerke in Eigenregie über die Taktung entscheiden können, sei "wenig hilfreich", so die ÖDP. Nötig sei eine politische Ansage aus dem Stadtrat, "um die Stadtwerke zum Handeln zu zwingen. Von sich aus werden die nur machen, was unbedingt erforderlich ist", so Pettinger. Kurzfristig könne man den Gratis-Nahverkehr in der Kerninnenstadt ("City-Zone") abschaffen. Dieser kostet jährlich 800.000 Euro (auf Vor-Pandemie-Zeiten gerechnet), bringe aber keine neuen Fahrgäste.