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Augsburg: Oberhausen wird Modell-Stadtteil für Anpassung an den Klimawandel

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Oberhausen wird Modell-Stadtteil für Anpassung an den Klimawandel

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    In der Lindenstraße im Viertel Rechts der Wertach gibt es trotz des Namens kaum Grün. Das könnte sich in den nächsten Jahren ändern, wenn Maßnahmen umgesetzt werden.
    In der Lindenstraße im Viertel Rechts der Wertach gibt es trotz des Namens kaum Grün. Das könnte sich in den nächsten Jahren ändern, wenn Maßnahmen umgesetzt werden. Foto: Silvio Wyszengrad

    Noch drehen wir drinnen die Heizung auf und ziehen uns warm an, wenn wir nach draußen gehen. Doch die nächste Hitzewelle kommt bestimmt: Städte sind von heißen Tagen stärker betroffen als ländliche Regionen. Und auch innerhalb einer Stadt macht sich der Hitzestau besonders stark in Vierteln mit hoher Versiegelung und dichter Bebauung bemerkbar. Mit einer Reihe von Maßnahmen versucht die Stadt Augsburg einerseits die Folgen des Klimawandels in Schach zu halten. Andererseits sind auch Maßnahmen gefragt, mit denen sich innerstädtische Viertel an den Klimawandel anpassen können. Dazu haben die Verantwortlichen unter der Regie des Umwelt- und des Stadtplanungsamtes zwei Quartiere ins Visier genommen.

    Warum die Wahl auf Augsburgs Stadtteil Oberhausen fiel

    Die Stadtviertel Oberhausen-Mitte (Flurstraßen- und Hettenbachviertel) sowie Rechts der Wertach sollen als Modellgebiete für sogenannte klimaresiliente Quartiere dienen. Das heißt: In ihnen sollen unterschiedliche Akteure aus der Stadtverwaltung, lokalen Institutionen, Immobilienbesitzern und Bewohnern Maßnahmen ganz konkret erproben. Die Auswahl sei auf Rechts der Wertach und Oberhausen Mitte gefallen, weil es sich um typische innerstädtische Quartiere mit dichter Bebauung und hohem Versiegelungsgrad handle, heißt es aus dem Stadtplanungsamt. Außerdem seien sie von den Auswirkungen des Klimawandels mit zunehmenden Hitzeperioden und Starkregenfällen stark betroffen. Das Vorhandensein eines Quartiersmanagements und mögliche öffentliche Zuschüsse aus den Töpfen der Städtebauförderung seien weitere Gründe, warum die beiden Stadtbezirke auserkoren wurden. Sowohl

    Aktuell erstellen die beiden federführenden Ämter ein Konzept mit möglichen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in den Modellquartieren. Grundsätzlich gehe es um mehr Grün, mehr Beschattung, Entsiegelung befestigter Flächen und die Rückhaltung von Niederschlagswasser, teilen die Stadtplaner mit. In einem nächsten Schritt soll das Projekt über die beiden Modellquartiere hinauswachen, seine Erkenntnisse in das gesamtstädtische Klimawandelanpassungskonzept (KASA) einfließen.

    Quartiersmanagement möchte die Oberhauser für Klimaprojekte gewinnen

    "Wir freuen uns wahnsinnig, dass Oberhausen Modellstadtteil ist", sagt Quartiersmanager Jan Weber-Ebnet. Er betreut zusammen mit Heike Skok das Viertel Rechts der Wertach, hat beim Thema Klima aber auch Oberhausen-Mitte im Blick. Er möchte die Bewohner und Bewohnerinnen sowie die Immobilieneigentümer mit ins Boot holen. Konkret denkt er hier ans Entsiegeln. Wie oft seien Einfahrten auf der ganzen Fläche asphaltiert, da könne gut ein Stück begrünt werden.

    Gerne umsetzen würde Weber-Ebnet auch ein Fassadenbegrünungsprogramm. Ansprechpartner möchte das Quartiersmanagement darüber hinaus für Hausgemeinschaften sein, die auf ihrem Anwesen oder im öffentlichen Raum für mehr Grün sorgen möchten - und dafür vielleicht sogar auf einen Parkplatz verzichten. Besonders am Herzen liegen dem Architekten Kinder und Jugendliche, denn "sie gestalten den Stadtteil von morgen". In Planung sei daher ein "Bildungskoffer", der in Schulen oder in der Jugendarbeit zum Einsatz kommen soll.

    Der Weltklimarat schlägt Alarm

    Anzutreffen sind die Quartiersmanager zu bestimmten Zeiten im Projektraum an der Ecke Wolfgang-/Wertachstraße. Die Werbetrommel für die Klimaprojekte werden sie aber vor allem bei Veranstaltungen in den Vierteln rühren - etwa bei Nachbarschaftsfesten oder der Kleinen Friedenstafel auf dem Helmut-Haller-Platz. Dass bereits Projekte am Laufen sind, beweist François Dumont. Er lädt bisweilen zum Klima Puzzle in den Projektraum ein. Das Puzzle schlüsselt die vom Weltklimarat gesammelten wissenschaftlichen Informationen auf und fasst sie auf 42 Karten zusammen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen so auf spielerische Weise mit dem Klimawandel und seinen Folgen vertraut gemacht werden. Das Thema ist aktueller denn je: In diesen Tagen hat der

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