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Augsburg-Oberhausen: Platz für hunderte Wohnungen: Zwei große Bauprojekte machen Fortschritte

Augsburg-Oberhausen

Platz für hunderte Wohnungen: Zwei große Bauprojekte machen Fortschritte

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    Auf dem Gelände der Kran-Firma sind Werkshallen abgerissen worden, nun soll dort Wohnbebauung entstehen.
    Auf dem Gelände der Kran-Firma sind Werkshallen abgerissen worden, nun soll dort Wohnbebauung entstehen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Dieselstraße ist nur ein kurzer, vielleicht 500 Meter langer Abschnitt jener Verkehrsachse, die von Oberhausen aus an Riedingerpark und MAN vorbei in Richtung Innenstadt führt. Es dominiert hier der Autoverkehr, auch wenn es in der Gegend durchaus mehr gibt: Die Deutsche Rentenversicherung ist in dem Bereich angesiedelt, der wohl größte Arbeitgeber im Stadtteil, dazu ein Schuhgeschäft, ein italienisches Restaurant, ein Kranhersteller. In den kommenden Jahren wird sich das Gesicht des Straßenabschnittes und das Viertel drumherum wohl deutlich verändern, in unmittelbarer Nähe sollen in zwei Großprojekten hunderte Wohnungen entstehen. Es sind komplexe Vorhaben, die zuletzt Fortschritte machten.

    In den vergangenen Monaten waren südlich der Dieselstraße Arbeiter mit Baggern und schwerem Gerät damit beschäftigt, frühere Fabrikanlagen des Kranherstellers Brunnhuber abzureißen. Einer Übersicht auf der Internetseite der Stadt Augsburg zufolge ist auf dem rund ein Hektar großen Areal die Errichtung von etwa 150 Wohnungen geplant. Aktuell stehen in der Grube ein großer Kran und mehrere Container – es sind offenkundig Vorzeichen von weiteren Arbeiten, die über den reinen Abbruch der früheren Hallen hinausgehen, der inzwischen abgeschlossen scheint. Eine Bautafel weist am Rande der Grube darauf hin, dass es eine städtische Genehmigung für den "erweiterten vorzeitigen Baubeginn" gebe. Laut der Genehmigung darf die Bauherrin, die J. Brunnhuber GmbH & Co. KG, unter anderem die Fundamente und Bodenplatten erstellen, Rohrleitungen verlegen und Teile einer Tiefgarage bauen. Eine finale Baugenehmigung für das Projekt liegt offenbar noch nicht vor, wie viele Wohnungen genau gebaut werden sollen, ist also nicht bekannt. Ein zuständiger Vertreter der Firma Brunnhuber war trotz mehrfacher Versuche nicht zu erreichen.

    Bauprojekte in Augsburg: In Oberhausen tut sich viel

    Im Internet lässt sich unter andere der Planungsentwurf eines Architekturbüros finden, den Angaben zufolge sollen einmal 128 Wohneinheiten südlich der Dieselstraße entstehen, die Rede ist von teils fünf- und sechsgeschossigen Häusern und zwei großen Hofbereichen im Inneren des Komplexes. Bis zu der Realisierung eines derartigen Großprojekts kann sich an den Plänen allerdings erfahrungsgemäß noch einiges ändern.

    Nur rund zweihundert Meter entfernt liegt das größte Wohngebiet, das in Augsburg zurzeit konkret in der Planung und Genehmigung ist. Es ist das Projekt auf dem früheren Zeuna-Stärker-Areal, bis zu 700 Wohnungen sind dort angedacht. Zuletzt kaufte die staatliche Wohnungsbaugesellschaft Bayern-Heim dort mehrere Baufelder für 160 Wohnungen und eine Kita vom Projektentwickler Solidas, der das Gelände bis zur Baureife entwickelt. Wie berichtet, hat dazu die BPD Immobilienentwicklung GmbH, eine Tochterfirma der Rabobank, 60 Prozent des Gesamtareals von Solidas gekauft. BPD will auf dem Gebiet 400 Eigentumswohnungen auf einer Fläche von etwa 31.000 Quadratmetern errichten. Ernsthafter Fortschritt war auf dem Gelände zuletzt nicht zu erkennen – im Hintergrund ist man mit dem Bebauungsplanverfahren allerdings nach Angaben der Stadt deutliche vorangekommen.

    Das Zeuna-Stärker-Areal ist das größte Wohngebiet, das in Augsburg zurzeit konkret in Planung und Genehmigung ist.
    Das Zeuna-Stärker-Areal ist das größte Wohngebiet, das in Augsburg zurzeit konkret in Planung und Genehmigung ist. Foto: Silvio Wyszengrad

    Zeuna-Stärker-Areal in Augsburg: 700 Wohnungen in Oberhausen

    Das Verfahren sei "bereits weit fortgeschritten", heißt es aus der Bauverwaltung, man bereite gerade die Unterlagen für einen möglichen Billigungs- und Auslegungsbeschluss im Herbst 2023 vor. Unter günstigen Umständen könne ein faktisches Baurecht bereits zum Jahresende eintreten. Derzeit würden einige erstellte Gutachten endgültig abgestimmt und die Planung der neuen Verkehrs- und Grünanlagen "sowie die Gebäudeplanung des zentralen Kreativquartiers mit Nachbarschaftszentrum" final bearbeitet. Aus Sicht der Stadt stehe im günstigen Fall ein Baustart ab Mitte 2024, spätestens aber ab Anfang 2025 nichts mehr im Wege, heißt es.

    Während die BPD zuletzt auf Anfrage nicht konkretisieren wollte, wann sie mit dem Bau der 400 Wohnungen anfangen möchte, hat die staatliche Bayernheim bereits angekündigt, Anfang 2025 auf dem Areal bauen zu wollen; ein wohl realistisches Szenario. Indes ist bereits absehbar, dass sich durch die Vorhaben indirekt auch das Umfeld verändern könnte. Direkt neben Zeuna-Stärker-Area wurde zuletzt auf bekannten Immobilienplattformen eine neue Penthouse-Wohnung zur Miete angeboten, ein Objekt mit einer 100 Quadratmeter großen Dachterrasse für mehr als 2000 Euro Kaltmiete; ein außergewöhnliches Angebot für Oberhausen. Inzwischen ist die Wohnung offenbar vermietet. Wie berichtet, hat in direkter Nachbarschaft zudem ein Investor aus dem finanzstarken Liechtenstein zwei Grundstücke mit insgesamt 3000 Quadratmetern Fläche für 3,675 Millionen Euro erworben, offenbar mit dem Plan, Wohngebäude zu errichten.

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