Das Bild, wenngleich ein Schnappschuss, verkörpert das Wesen von Theo Gandenheimer vortrefflich: Es zeigt den langjährigen CSU-Stadtrat, wie er beim Umzug zum Auftakt des Oberhauser Marktsonntags fröhlich winkend in einem US-Straßenkreuzer sitzt. Wenn die von ihm mitgegründete Arbeitsgemeinschaft der Vereine und Organisationen (Arge) in "seinem Oberhausen" eine Veranstaltung ausrichte, sei er natürlich dabei, sagt er. Der "Theo", wie ihn viele nennen, ist leutselig im besten Sinn.
Der Radius des Augsburgers Theo Gandenheimer hat sich verkleinert
Altersbedingt - der ehemalige Postbeamte feiert an diesem Samstag seinen 90. Geburtstag - hat sich sein Radius in den vergangenen Jahren verkleinert. "Der Freundeskreis stirbt weg", sagt Gandenheimer nüchtern. Da sei er dankbar, dass er sich noch ohne Rollator fortbewegen und sich mithilfe seiner Familie selbst versorgen könne. "Ich bin so reich beschenkt durch meine Kinder, Schwiegerkinder und Enkel." Dass seine Frau vor sechs Jahren starb und er seine jüngere Tochter 2021 nach schwerer Krankheit verlor, erfüllt ihn nach wie vor mit Schmerz.
Theo Gandenheimer ist nicht nur in seinem Stadtteil bekannt wie der sprichwörtlich bunte Hund, sondern in der gesamten Stadt: 42 Jahre gehörte er unter vier verschiedenen Oberbürgermeistern dem Stadtrat an. Peter Menacher machte ihn 1990 zum Bürgerbeauftragten, anschließend übernahm Gandenheimer das Amt des dritten Bürgermeisters. Den daraus entstandenen Repräsentationspflichten kam der gesellige Augsburger noch nach, nachdem er sich mit 80 in den politischen Ruhestand verabschiedet hatte. Besonders gerne erinnert er sich daran, als gläubiger Katholik
Der Senior aus Augsburg ist auch in der digitalen Welt unterwegs
Seinen 90. Geburtstag feiert er am Samstag im Familienkreis mitten im Herzen Augsburgs: im Hotel Maximilian's, in dem sein Sohn Theodor Gandenheimer die Geschäfte führt. Rechnen darf der Jubilar neben Anrufen auch mit Glückwünschen im sozialen Netzwerk Facebook. Auch die digitale Welt hilft ihm dabei, die ihm so wichtigen zwischenmenschlichen Kontakte zu pflegen.