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Augsburg: OB Kurt Gribl: "Die Integration ist nicht gescheitert"

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OB Kurt Gribl: "Die Integration ist nicht gescheitert"

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    Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl.
    Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl. Foto: Silvio Wyszengrad

    Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) hat nach der tödlichen Attacke vom Königsplatz davor gewarnt, verallgemeinernde Rückschlüsse beim Thema Integration zu ziehen. „Pauschalaussagen funktionieren nicht“, sagte Gribl. Die Tat wurde von Jugendlichen und jungen Erwachsenen begangen, die Wurzeln im Ausland haben, aber in Augsburg geboren wurden. Der OB meinte, man müsse sich in Ruhe anschauen, ob und wo es in der Stadtgesellschaft Schieflagen gebe und wie diese beseitigt werden könnten.

    Augsburgs OB: "Eine extrem aufgeheizte Diskussion"

    Er mahnte aber auch: „In jedem Fall muss man dem Thema mit Vernunft begegnen.“ Dass die Zahl der sogenannten Rohheitsdelikte in Augsburg insgesamt rückläufig sei, gehöre zum Gesamtbild dazu, auch wenn das scheinbar nicht jeder hören wolle. Gribl sprach angesichts vieler Kommentare im Internet von einem „Shitstorm sondergleichen“ und einer „extrem aufgeheizten Diskussion“.

    „Die Integration in Augsburg ist nicht gescheitert“, betonte Gribl. Man sei sich der Aufgabe seit Langem bewusst und stelle sich ihr auch. Es gebe darüber hinaus auch eine Vielzahl an Formaten und Initiativen, um Konflikten und Aggression bei Jugendlichen – auch und vor allem in von Einwanderern geprägten Milieus mit einem überzogenen Ehrbegriff – zu begegnen.

    Bildung sei der wichtigste Ansatz

    Unabhängig von der Herkunft von Tätern müsse man aber feststellen, dass es bei solchen Projekten um eine „Kompensation von Defiziten geht, die von zu Hause kommen“. Ein sozial schwaches Elternhaus sei aber kein Freibrief, sich aggressiv und respektlos aufzuführen.

    „Bildung ist in diesem Zusammenhang sicher der wichtigste Ansatz, aber da muss dann auch das Umfeld der Jugendlichen dahinterstehen“, so Gribl. Kurt Gribl sagte, er sehe auch die Notwendigkeit für einen stärkeren gesellschaftlichen Grundkonsens, dass man aggressive und pöbelnde Gruppen im öffentlichen Raum nicht gewähren lasse. „Wenn diese Grundhaltung aller nicht da ist, dann geht auch die Zivilcourage runter“, so Gribl.

    Hier finden Sie alle Artikel zu dem tödlichen Angriff am Königsplatz

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