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Augsburg: OB Eva Weber fürchtet: Augsburg wird ohne Bahnausbau abgehängt

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OB Eva Weber fürchtet: Augsburg wird ohne Bahnausbau abgehängt

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    ICE bei der Einfahrt in den Augsburger Hauptbahnhof: Darüber, wo die Züge künftig zwischen Augsburg und Ulm fahren sollen, gibt es in der Region viele Debatten.
    ICE bei der Einfahrt in den Augsburger Hauptbahnhof: Darüber, wo die Züge künftig zwischen Augsburg und Ulm fahren sollen, gibt es in der Region viele Debatten. Foto: Bernd Hohlen (Archivbild)

    Oberbürgermeisterin Eva Weber und Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (beide CSU) haben am Donnerstag nochmal eindringlich für einen Ausbau der Bahnstrecke Augsburg-Ulm geworben. Wenn man nun das Paket des Bundesverkehrswegeplans aufschnüren wolle und am Ausbau – egal auf welcher Trasse – zweifle, riskiere man jahrzehntelange Verzögerungen, so Hübschle. Wie berichtet hatte die SPD zuletzt gefordert, den Ausbau mit insgesamt vier Gleisen nochmal auf den Prüfstand zu stellen. Womöglich brauche es gar keine Fahrzeitverkürzung für ICE auf 26 Minuten, sondern 30 Minuten reichten zum Einhalten des künftigen Deutschlandtakts der Bahn, so SPD-Stadtrat Dirk Wurm.

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    Weber warnte davor, nochmal Diskussionen anzuzetteln, nachdem das Projekt nun endlich realisierbar sei. "Es wäre fatal, wenn wir anfangen, die Dinge kleinzureden. Wir brauchen den Ausbau, um vom Ost-West-Verkehr profitieren zu können", so Weber. Sie erinnerte daran, dass Augsburg bereits vom Nord-Süd-Verkehr ein Stück weit abgehängt wurde, als die Trassenentscheidung in den 90er Jahren für Ingolstadt fiel. "Die Konkurrenz steht jetzt schon in den Startlöchern", so Weber. Es sei durchaus möglich, den Ost-West-Verkehr in Deutschland zwischen Köln und München über Frankfurt statt über Stuttgart laufen zu lassen.

    Hübschle betonte, es müsse Verbesserungen für Nah- und Fernverkehr geben und auch Sorgen von Trassenanliegern speziell im Umland müssten ernst genommen werden. Dort regt sich je nach Betroffenheit erheblicher Widerstand gegen die Trassenvorschläge. Die vom Zusmarshauser Bürgermeister aufgebrachte Idee von einem Fernverkehrsbahnhof außerhalb Augsburgs zur Vereinfachung der ICE-Trassenführung sei nicht sinnig. Man baue schließlich den Augsburger Hauptbahnhof aktuell mit einem neuen Fußgänger- und Tramtunnel aufwändig aus, sodass dieser mehr Fahrgäste aufnehmen könne.

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    Auch der Augsburger CSU-Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich warnt davor, das Projekt jetzt zu zerreden. Die Ideen der SPD seien "falsch und gefährden das Projekt insgesamt", so der Politiker. Nur mit einem dritten Gleis gebe es keine spürbare Verbesserungen im Nahverkehr und mit einer Absage an eine Fahrtzeit von 26 Minuten werde das ganze Projekt in Frage gestellt. Von der Ampel- Regierung in Berlin erwarte er ein klares Bekenntnis zur Neubaustrecke Augsburg - Ulm. Das habe er so auch in einem Schreiben an den neuen Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) formuliert.

    Im Stadtrat wurde die Resolution, die Augsburg gemeinsam mit den betroffenen Landkreisen Augsburg, Günzburg und Neu-Ulm formuliert hat und einen Bahnausbau befürwortet, am Donnerstagabend mit großer Mehrheit angenommen. Die SPD sah aber bei der Fahrzeitvorgabe noch Fragezeichen. Man wolle dazu noch die Bahn hören und befragen.

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