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Augsburg: Neue Rettungsleitstelle im Glaspalast

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Notrufe im Glaspalast: Die Rettungsleitstelle hat eine neue Heimat in Augsburg

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    Im Glaspalast im Textilviertel ist die neue Integrierte Rettungsleitstelle für Augsburg und die Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg, Dillingen und Donau-Ries entstanden. Sie nimmt in den nächsten Tagen den Betrieb auf.
    Im Glaspalast im Textilviertel ist die neue Integrierte Rettungsleitstelle für Augsburg und die Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg, Dillingen und Donau-Ries entstanden. Sie nimmt in den nächsten Tagen den Betrieb auf. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild)

    In Notfällen, wenn es brennt oder jemand sofort medizinische Hilfe benötigt, wird die 112 gewählt. Die Anrufer landen dann bei der Integrierten Rettungsleitstelle (ILS) bei der Berufsfeuerwehr in Augsburg in der Berliner Allee. Allerdings nicht mehr lange. Bereits kommende Woche sollen Notrufe im Glaspalast an der Amagasaki-Allee eingehen. Im markanten Industriedenkmal, in dem sich unter anderem das Kunstmuseum Walter, die Galerie Noah und die Ballettakademie DanceCenter No1 befinden, ist in den vergangenen Monaten eine moderne Rettungsleitstelle entstanden. Hinter dem Umzug stecken mehrere Gründe.

    Als an einem Montagabend im Mai ein Blitzschlag für einen großflächigen Stromausfall in Augsburg sorgte, gingen binnen eineinhalb Stunden in der Rettungsleitstelle über 80 Notrufe ein. Es kam noch krasser. Nur wenige Tage später, als die Hochwasserkatastrophe hereinbrach, arbeiteten die Disponenten in der Zentrale unter Hochdruck. Die Leitstelle nimmt nicht nur Notrufe aus der Stadt, sondern aus dem gesamten Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Augsburg (ZRF) mit den Landkreisen Augsburg, Aichach-Friedberg, Dillingen und dem Donau-Ries entgegen. „Die zunehmende Zahl an Unwetterereignissen lässt auch absehbar ein noch weiteres Anrufaufkommen erwarten“, sagt Augsburgs Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU). Es ist einer der Gründe für die Notwendigkeit einer neuen Rettungsleitstelle.

    Neue Rettungsleitstelle in Augsburg: Einwohnerzahl im Einzugsgebiet steigt

    Ausschlaggebend sei eine weitere Entwicklung. „Seit der Inbetriebnahme der ILS am 1. Oktober 2008 auf dem Dach des Amtes für Brand und Katastrophenschutz ist die Einwohnerzahl im Einzugsgebiet stetig gewachsen“, berichtet Pintsch. Waren es im Gebiet des Zweckverbandes damals noch 840.000 Einwohner, würden dort nun 940.000 Menschen leben – Tendenz steigend. Die Einsätze nähmen auch deshalb deutlich zu, damit erhöhe sich die Zahl der Mitarbeitenden in der ILS. Das mache einen erhöhten Platzbedarf erforderlich, der am alten Standort nicht umsetzbar gewesen sei. Er führt einen weiteren Grund auf.

    Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen in der Integrierten Rettungsleitstelle Notrufe entgegen. Bislang war sie bei der Berufsfeuerwehr untergebracht.
    Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen in der Integrierten Rettungsleitstelle Notrufe entgegen. Bislang war sie bei der Berufsfeuerwehr untergebracht. Foto: Annette Zoepf (Archivbild)

    Vom Freistaat Bayern stand aktuell eine vorgegebene Technikerneuerung an. Auch das habe man zur Grundlage einer deutlichen Verbesserung der räumlichen und technischen Situation der ILS genutzt. „Alle vier Landkreise waren sich mit der Stadt zusammen einig, dass dies ein guter und richtiger Weg ist.“ Für den neuen Standort wurden demnach verschiedene Objekte geprüft. In den Räumlichkeiten des Glaspalasts seien alle Anforderungen an einen Leitstellenbetrieb erfüllt worden. Die Mietkosten würden, wie bisher, im Rahmen der jährlichen Betriebskostenabrechnungen an die Krankenkassen und den ZRF Augsburg weiterverrechnet. Laut dem Ordnungsreferenten liegen die Kosten für neue Hardware und Anpassungsarbeiten etwas über vier Millionen Euro. Wenn die Integrierte Leitstelle kommende Woche sukzessive in Betrieb genommen wird, soll die Bevölkerung von der Umstellung absehbar nichts mitbekommen, heißt es. „Notrufe können immer und durchgehend abgesetzt werden.“

    In der Rettungsleitstelle herrscht permanenter Betrieb. „Täglich gehen dort 700 bis 900 Notrufe ein“, weiß Anselm Brieger, Sprecher der Berufsfeuerwehr. Im vergangenen Jahr wurden 247.000 Anrufe aus dem gesamten Einsatzgebiet registriert.

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