Andreas Schaumeier ist als Chef der Polizeiinspektion in der Augsburger Innenstadt einiges gewohnt. Bayernweit gehört sein Revier zu jenen, in denen Polizisten am häufigsten Opfer von Übergriffen werden. Aber das, was er am Wochenende als Einsatzleiter in der Maximilianstraße erlebt, hat auch für ihn eine neue Qualität. Ein Mob von mehreren Hundert Personen, der sich gegen die Polizei verbündet. Flaschenwürfe, Attacken, Provokationen - und eine Menschenmenge, die sich nur mühsam aus der Straße zurückdrängen lässt. Die Bilanz der Nacht aus Sicht der Polizei: 15 verletzte Beamte. Einem Polizisten wurde ins Gesicht getreten, mehreren Beamte ins Gesicht und gegen den Oberkörper geschlagen. Es gab Tritte gegen die Beine und die Knie. Die Polizisten wurden angespuckt und beleidigt. Dass es, Stand bisher, bei leichteren Blessuren blieb, ist seiner Einschätzung nach nur der Schutzausrüstung zu verdanken. Die Explosion der Gewalt am Samstagabend kam für die Polizei überraschend. Generell aber befindet sich Augsburg, was Übergriffe auf Polizisten angeht, seit Jahren auf einem hohen Niveau - und auch der Corona-Lockdown hat daran nichts geändert. Das zeigen aktuelle Zahlen der Polizei.
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