Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Neues Augsburger Leihradsystem startet im Oktober

Augsburg

Neues Augsburger Leihradsystem startet im Oktober

    • |
    • |
    In Augsburg soll es ab Oktober wieder ein Leihradsystem geben (hier ein Archivfoto mit Fahrrädern des im vergangenen Dezember beendeten alten Systems).
    In Augsburg soll es ab Oktober wieder ein Leihradsystem geben (hier ein Archivfoto mit Fahrrädern des im vergangenen Dezember beendeten alten Systems). Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

    Stadt und Stadtwerke wollen im Lauf des Oktobers mit ihrem neu konzeptionierten Leihrad-System starten, nachdem das alte System im vergangenen Dezember eingestellt worden war. Seitdem gab es keine Leihräder in Augsburg. Das neue System mit 400 Standorten (bisher 90) soll deutlich besser in der Lage sein, als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr zu fungieren. Die Idee: Das Leihrad soll als haustürnaher Zubringer zur nächsten Straßenbahn- oder Bushaltestelle dienen. Das alte Standortkonzept mit seiner Konzentration auf Haltestellen sorgte hingegen eher dafür, dass ein Parallelangebot zum Nahverkehr geschaffen wurde, das aber nur mäßig genutzt wurde. Die Zahl der Räder wird auf etwa 800 verdoppelt.

    Ende September rollen die ersten 560 Leihräder an

    Eigentlich sollte das neue System bereits im Sommer eingeführt werden, allerdings gab es Verzögerungen, die offenbar auch mit Lieferschwierigkeiten bei Fahrrädern zusammenhingen. Als Dienstleister ist aus einer EU-weiten Ausschreibung das französische Unternehmen Fifteen hervorgegangen. Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU) geht davon aus, dass das Leihradsystem künftig mehr Zuspruch haben wird als in der Vergangenheit, als mit 0,3 Ausleihen pro Rad und Tag nur unterdurchschnittliche Verleihzahlen erreicht wurden. „Wir beschaffen nach und nach eine moderne Mietfahrradflotte, die bereits zum Betriebsstart größer ist, als sie zuletzt Ende 2023 im Stadtgebiet im Einsatz war“, so Hübschle. Ende September wird Fifteen 560 Leihräder nach Augsburg liefern, die bis zum Start im Lauf des Oktobers montiert und verteilt werden müssen. In einem zweiten Schritt folgt dann im ersten Halbjahr 2025 die Lieferung von E-Bikes. Vorgesehen sind laut Konzept 240 Stück.

    Leihräder: Abstellen ist nur an definierten Standorten möglich

    Um ein "wildes" Abstellen wie früher bei den E-Scootern zu vermeiden, ist Abstellen nur an definierten Standorten möglich – in der Innenstadt will die Stadt die E-Scooter-Abstellstationen dafür mitnutzen. Sie werden mitunter etwas vergrößert werden müssen (zulasten von Kfz-Stellplätzen), was im Juni bereits für politische Kontroversen gesorgt hatte (wir berichteten). Anders als beim Carsharing ist es aber möglich, das Leihrad an einer anderen Station als dem Startpunkt abzustellen. Mit der Vervierfachung der Standorte bei einer Verdoppelung der Räder geht einher, dass pro Abstellstation künftig weniger Räder stehen werden als bisher. Mitunter kann es auch passieren, dass kein Rad zur Verfügung steht.

    Die Stadtwerke wollen mit KI-Unterstützung dafür sorgen, dass die Räder möglichst bedarfsgerecht verteilt werden. Via App können Nutzer künftig vorab nachschauen, wie viele Räder am favorisierten Standort aktuell zur Verfügung stehen. Wie gut das in der Praxis funktionieren wird, muss sich noch zeigen. Die Stadtwerke gehen davon aus, dass sich durch die größere räumliche Nähe der Standorte zueinander keine großen Schwierigkeiten ergeben. Künftig biete man mit klassischem Nahverkehr, Swaxi, Carsharing und dem Radverleih einen Angebotsmix für flexible Mobilität. Der Nahverkehr mit Tram und Bus bleibe aber „das leistungsfähige und attraktive Rückgrat“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Rainer Nauerz.

    Die Stadtwerke hatten den Radverleih in Augsburg in der Vergangenheit alleine betrieben, diesen wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit aber Ende 2023 beendet. Nun ist auch die Stadt mit im Boot, die sich den Neustart über ein Bundesprogramm fördern lässt. Die Nutzungsgebühren für ein konventionelles Rad (“Biorad“) werden bei acht Cent pro Minute liegen, für ein E-Bike bei 15 Cent pro Minute. Zudem solle es auch Tages-, Monats- und Jahrespreise geben.

    Diskutieren Sie mit
    2 Kommentare
    Gerold Rainer

    "Die Idee: Das Leihrad soll als haustürnaher Zubringer zur nächsten Straßenbahn- oder Bushaltestelle dienen." Warum wohl drängt sich mir der Gedanke auf, dass das in der Praxis nicht funktioniert? Wenn man 3 Minuten für einen Kilometer auf dem Fahrrad braucht ergibt sich ein Kilometerpreis von 24 bzw. 45 Cent, irgendwann einmal kapiert jeder, dass das unrentabel ist. Schade um das herausgeschmissene Geld für diese Fehlinvestition.

    Gunther Habicht

    Wieder etwas, was die Feuerwehr aus den Bächen und Seen Augsburgs fischen darf.

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden