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Augsburg: Neues 365-Euro-Ticket: Das gilt künftig für Augsburger Schüler

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Neues 365-Euro-Ticket: Das gilt künftig für Augsburger Schüler

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    Für einen Teil der Schüler wird der Nahverkehr im Bereich des AVV künftig günstiger werden, für einen Teil teurer.
    Für einen Teil der Schüler wird der Nahverkehr im Bereich des AVV künftig günstiger werden, für einen Teil teurer. Foto: S. Wyszengrad (Archivbild)

    Schüler in Augsburg und den umliegenden Landkreisen, die mit dem Bus oder der Straßenbahn in die Schule fahren, bekommen bald neue Tickets: Zum 1. August führt der

    Sie bekamen seit 2018 von der Stadt Augsburg einen Zuschuss zur Schüler-Jahreskarte. Wer bisher eine Schülerjahreskarte für die Zonen 10 und 20 nutzte, kommt künftig mit dem 365-Euro-Ticket um die 50 Euro günstiger pro Jahr weg, wer nur eine Zone nutzte, zahlt künftig um die 70 Euro mehr (hat aber ein Ticket, das zwölf statt elf Monate gilt und AVV-weit nutzbar ist). Schüler, die nur im Winter den Nahverkehr nutzen und im Sommer radeln, müssen wie bisher reguläre Schüler-Monatstickets kaufen (38,40 Euro beziehungsweise 55,90 Euro).

    AVV zum neuen 365-Euro-Ticket: "Junge Fahrgäste entlasten"

    "Mit dem 365-Euro-Ticket AVV ist uns ein entscheidender Schritt gelungen, unsere Angebote noch einmal attraktiver zu machen, junge Fahrgäste zu entlasten und sie damit langfristig für den ÖPNV zu gewinnen", so AVV-Geschäftsführerin Linda Kisabaka. "Das Modell, für einen Euro am Tag öffentliche Verkehrsmittel nutzen zu können, hat sich bereits vielerorts bewährt." Nun sei es auch in der Region so weit.

    Nutzbar ist das neue Ticket für Schüler von öffentlichen, staatlich anerkannten privaten und berufsbildenden Schulen sowie für Azubis und Bundesfreiwilligen-Dienstleistende. Studenten können innerhalb von Augsburg (allerdings auch nur dort) nach wie vor mit dem sehr günstigen Semester-Ticket fahren.

    Freistaat bezuschusst das 365-Euro-Ticket bis Sommer 2023

    Der Freistaat bezuschusst das Pilotprojekt bis zum Sommer 2023, indem er zwei Drittel der voraussichtlich jährlich 11,3 Millionen Euro Weniger-Einnahmen ausgleicht. Die übrigen 3,8 Millionen Euro zahlen Stadt Augsburg und die Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg und Dillingen. Wie berichtet, gibt es aus der Augsburger Politik die Forderung, ein 365-Euro-Ticket für alle Bürger auf den Weg zu bringen. Allerdings sind die Kosten ein Problem. Die Stadtwerke rechnen allein fürs Stadtgebiet mit zwölf bis 13 Millionen Euro jährlich weniger Einnahmen. Hinzu kämen weitere 54 Millionen Euro an Investitionskosten für den Anfang. Aufgrund von erwartbaren Fahrgastzuwächsen gehen die Stadtwerke davon aus, 13 zusätzliche Straßenbahnen kaufen zu müssen. Gerechnet sind diese Zahlen auf die Nach-Corona-Zeit.

    Ullrich: Mehr Zuschüsse von Bund und Land nötig

    Zuletzt bezog der Augsburger CSU-Parteivorsitzende und Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich Stellung zu dem Thema. Ein 365-Euro-Ticket für alle müsse das Ziel sein. "Die Preise im öffentlichen Nahverkehr sind zu teuer", so Ullrich. Hier müssten auch Bund und Land finanziell mehr für die Kommunen tun, um ihnen Preissenkungen zu ermöglichen. Daran hätten die Zuschussgeber auch ein eigenes Interesse. "Der Bund zahlt Milliarden für die Förderung der Infrastruktur. Aber wenn der Nahverkehr für die Nutzer zu teuer ist, hat er ein Akzeptanzproblem."

    Zur Augsburger Verkehrspolitik mit Förderung von Fahrradverkehr und möglicherweise mehr Tempo-30-Regelungen sagte Ullrich, dass sich das Mobilitätsverhalten geändert habe. "Es sind heute mehr Fahrräder unterwegs, und darauf muss man politisch reagieren, indem man mehr Platz schafft." Auf großen Ein- und Ausfallstraßen werde es weiterhin kein Tempo 30 geben. Dies gelte auch für B17 und Schleifenstraße. "Eine komplette Stadt ohne Autos gibt es mit uns nicht", so Ullrich. In Richtung der Grünen, die im Stadtrat Koalitionspartner sind, sagte Ullrich, man dürfe die Verkehrsmittel nicht gegeneinander ausspielen. Es gebe auch Menschen, die aufs Auto angewiesen sind.

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