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Augsburg: Neuer Stadtteil, Schulen und mehr – das bewegt die Menschen in Haunstetten

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Neuer Stadtteil, Schulen und mehr – das bewegt die Menschen in Haunstetten

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    In Haunstetten wird viel gebaut und noch mehr geplant. Die Bürgerinnen und Bürger diskutierten darüber mit der Stadtspitze.
    In Haunstetten wird viel gebaut und noch mehr geplant. Die Bürgerinnen und Bürger diskutierten darüber mit der Stadtspitze. Foto: Ulrich Wagner

    Schulen, Straßenverkehr oder der geplante Stadtteil Haunstetten-Südwest - viele Fragen brannten den Bürgerinnen und Bürgern aus Haunstetten und Siebenbrunn bei der Bürgerversammlung in ihrem neben der gesamtstädtischen Bürgerversammlung auch drei stadtteilbezogene Versammlungen statt. Vergangene Woche konnten die Bürgerinnen und Bürger von Haunstetten und Siebenbrunn im Pfarrzentrum St. Pius mit Oberbürgermeisterin Eva Weber, den städtischen Referenten und Experten der Eigenbetriebe der Stadt diskutieren. Einwohner der Stadtteile konnten darüber hinaus Anträge stellen, die bei Annahme später von der Stadt behandelt werden müssen. Eine Straße stand dabei im Mittelpunkt. 

    An der Tattenbachstraße findet man nicht nur das Bürgerbüro, sondern auch den neuen Bücherschrank des Kulturkreises.
    An der Tattenbachstraße findet man nicht nur das Bürgerbüro, sondern auch den neuen Bücherschrank des Kulturkreises. Foto: Annette Zoepf

    Gleich mehrere Anträge hatte in irgendeiner Weise die Tattenbachstraße vor dem Haunstetter Bürgerbüro zum Inhalt. Dabei wurde die Verkehrssituation der stark befahrenen Straße auf so unterschiedliche Weise beleuchtet, dass selbst abgelehnte Anträge zwei Redner später plötzlich Zustimmung erhielten, weil den Teilnehmern der Bürgerversammlung ganz neue Aspekte plötzlich einleuchteten.

    Haunstetten: Viele parkende Fahrzeuge in der Tattenbachstraße

    Die Verkehrssituation in der Tattenbachstraße ist durch viele parkende Fahrzeuge auf beiden Straßenseiten geprägt, gleichzeitig ist die Straße relativ schmal. In der Straße sind das stark frequentierte Bürgerbüro und die Stadtteilbücherei untergebracht, aber auch Ämter wie die Forstverwaltung haben hier ihren Sitz. Einerseits wünschen sich die Bürger weiterhin gute Parkmöglichkeiten, andererseits ist an manchen Tagen kein Durchkommen mehr. 

    Keinen Widerspruch gab es bei dem Antrag, in der Tattenbachstraße künftig eine Tempo 30 Zone einzurichten. Auch der Wunsch einer Kurzparkzone vor dem Bürgerbüro fand die überwiegende Zustimmung des Auditoriums. Etwas anderes waren von verschiedenen Teilnehmerinnen und Teilnehmern geforderte Parkverbotszonen in der Straße. Der Antrag, eine Seite der Straße komplett frei von parkenden Fahrzeugen zu halten, fand keine Zustimmung. Dann meldete sich allerdings ein Haunstetter Landwirt zu Wort, der schilderte, dass die Tattenbachstraße die letzte verbliebene Zufahrtsstraße zu den Feldern darstellt. Er schlug vor, abwechselnde Halteverbote auf beiden Straßenseiten einzurichten, damit die Bauern mit ihren überbreiten Maschinen weiterhin auf ihre Felder fahren können. "Jetzt geht es auf einmal", freute sich Eva Weber, als dieser Antrag dann angenommen wurde. Und es gab weitere Themen.

    Würde ein Kreisverkehr an der Ausfahrt zur B17 an der Inninger Straße die teilweise langen Rückstaus bis zur Bundesstraße verbessern? Vor allem bei Fußballspielen in der WWK Arena kommt es immer wieder zu starken Verkehrsbehinderungen, berichteten Teilnehmer. Das Problem sei bekannt, sagte Baureferent Steffen Kercher. Allerdings sei er beim Bau neuer Kreisverkehre skeptisch. Abgesehen von hohen Kosten gebe es fast immer Grundstücksprobleme. Und wegen der Staus an eine Enteignung verkaufsunwilliger Grundstückseigentümer zu denken, ginge wohl an der Sache vorbei. "Kreisverkehre sind auch nicht bei jeder Verkehrssituation die beste Wahl", bekräftigte Kercher seine Ablehnung.

    Für Alt-Haunstetten wird ein Stadtteilmanager gesucht

    Eine Planungszeit bis 2050 wird immer wieder beim geplanten neuen Quartier "Haunstetten Südwest" angegeben. Ob man das nicht beschleunigen könne, wollte ein Haunstetter wissen, schließlich gebe es ja jetzt bereits Wohnungsnot. Baureferent Kercher berichtete, dass im Hintergrund intensiv an einer Rahmenplanung gearbeitet werde. Dann müsse man sich an das Problem von über 100 Grundstückseigentümern machen, die für den neuen Stadtteil benötigt würden. 

    Noch ist Haunstetten Südwest nur ein Plan.
    Noch ist Haunstetten Südwest nur ein Plan. Foto: Silvio Wyszengrad

    Für die Planung Alt-Haunstettens, für die in den vergangenen Jahren ja bereits ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) angestoßen wurde, suche man derzeit einen Stadtteilmanager. Dann würden auch die ausgesetzten Arbeitskreise wie zur Hofackerstraße wieder eingesetzt. 

    Beim Jägerhaus in Siebenbrunn kann die Stadt nichts machen, weil hier nur Privatleute involviert sind. Ein Versammlungsteilnehmer hatte vorgeschlagen, ob man das beliebte, aber leer stehende Ausflugslokal, nicht vonseiten der Stadt betreiben könnte. Er wollte wissen, in wessen Eigentum die Wirtschaft stehe. Während die Stadt dazu nichts sagen konnte, wusste Stadtrat Josef Hummel (CSU), dass das Haus unverändert einem Privatmann gehört und dass weiterhin Miete für das Lokal bezahlt werde, sodass dieser nichts an der Situation ändern könne. Viele Haunstetter wünschen sich, dass das Jägerhaus bald wieder in Betrieb genommen wird.

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