Weiße Weihnachten sind wieder einmal ausgefallen - und zu Silvester fühlte es sich in Augsburg so an, als ob der Frühling bereits begonnen hätte. Das Jahr 2022 ist nicht nur deutlich zu warm zu Ende gegangen - es ist bei den Temperaturen auch insgesamt ein Rekordjahr. In
Das Jahresmittel bei der Temperatur lag in Augsburg im vergangenen Jahr laut DWD bei 10,2 Grad. 2022 löst damit das bisherige Rekordjahr 2018 ab - damals lag das Jahresmittel laut dem städtischen Statistikamt bei 10,1 Grad Celsius. Auf Platz drei in der Liste der wärmsten Jahre kommt 1994 mit einem Temperaturmittel von 10,0 Grad. Verglichen mit dem Klimamittelwert der Jahre 1961 bis 1990 war es im vergangenen Jahr im Schnitt 2,2 Grad zu warm. Auffällig ist: Schaut man auf die letzten 20 Jahre, so fiel nur ein Jahr kühler als im langjährigen Mittel aus - das war 2010 mit 7,7 Grad. Seither sind alle Jahre in Augsburg überdurchschnittlich warm gewesen.
Die steigenden Temperaturen sind eine Folge des Klimawandels. Auch wenn es weiterhin Schwankungen geben kann, steigt das Temperaturniveau in Augsburg konstant. Das sieht man an den langjährigen Mittelwerten, die als Vergleichswerte genutzt werden. Zwischen 1961 und 1990 lag die Jahrestemperatur im Schnitt noch bei 8,0 Grad - und im jüngsten 30-Jahres-Zeitraum von 1991 bis 2020 waren es bereits 8,9 Grad.
Chancen auf Schnee schwinden: Die vergangenen fünf Winter fielen in Augsburg zu warm aus
Das wirkt sich nicht nur im Sommer aus - mit mehr heißen Tagen. Es gibt auch weniger Winterwetter, wie man es von früher kennt. Die Tage, an denen in Augsburg eine Schneedecke liegt, wurden in den vergangenen Jahrzehnten im Trend immer weniger. Auch die Winter fallen inzwischen regelmäßig zu warm aus. Die vergangenen fünf Winter waren wärmer als im Mittel der Jahr 1961 bis 1990 - den Prognosen zufolge könnte auch dieser Winter wieder zu warm ausfallen.
Zumindest ist in den nächsten Tagen erst einmal nicht mit Schnee zu rechnen. Es gibt zwar einiges an Niederschlag, der wird aber in Augsburg in Form von Regen vom Himmel fallen. Erst in zehn bis 14 Tage könnte es den - noch unsicheren - Prognosen zufolge zumindest in Richtung Schneeregen gehen. Auch für den Rest des meteorologischen Winters sieht es nicht nach dauerhaftem kaltem Winterwetter aus: Die Langfrist-Prognosen von europäischem und amerikanischem Wetterdienst sagen derzeit auch für Februar überdurchschnittlich warmes Wetter voraus.
Um die Folgen für Gesundheit und Wirtschaft gering zu halten, ist es wichtig, die regionalen Folgen des Klimawandels zu kennen. Mit unserem Projekt "Klimaausblick" wollen wir genau das zeigen. Für jeden Landkreis haben wir eine Tabelle mit Prognosen erstellt. Sie zeigen, wie sich das Klima in Ihrer Heimat entwickeln wird: Auf welche Temperaturen wir uns einstellen müssen, wie lange künftig die Hitzeperioden dauern werden und wie stark die Zahl der Frosttage abnimmt. Die Diagramme finden Sie hier.