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Karstadt in Augsburg: Neuer Eigentümer baut um und verkleinert

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Neuer Eigentümer baut Augsburger Karstadt-Filiale um und verkleinert sie

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    Die Filiale von Galeria Karstadt in der Augsburger Innenstadt (hier der Blick von der Bgm.-Fischer-Straße) soll umgestaltet werden.
    Die Filiale von Galeria Karstadt in der Augsburger Innenstadt (hier der Blick von der Bgm.-Fischer-Straße) soll umgestaltet werden. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Freude war groß, als bekannt wurde, dass die Augsburger Galeria-Karstadt-Filiale im Zuge des Insolvenzverfahrens erhalten bleibt. Sie ist eine der 82 Filialen, an denen der Konzern festhält, während 47 andere, darunter in Kempten, dichtmachen müssen. Ganz spurlos geht die Neustrukturierung von Galeria aber nicht an Augsburg vorbei. Die Filiale wird spürbar umgebaut werden. Das hat auch Konsequenzen für den Immobilienbesitzer.

    In der Galeria Karstadt-Filale stehen bauliche Änderungen an. Betroffen davon ist auch das Restaurant im vierten Stock.
    In der Galeria Karstadt-Filale stehen bauliche Änderungen an. Betroffen davon ist auch das Restaurant im vierten Stock. Foto: Silvio Wyszengrad

    Als der Augsburger Immobilienentwickler Solidas das Karstadt-Gebäude 2022 kaufte, habe man nicht damit gerechnet, so schnell vor so einer großen Herausforderung zu stehen, beschreibt Prokurist Daniel Utz die Lage. "Wir dachten, nach Abschluss der ersten Insolvenz ist das Unternehmen wieder in sicherem Fahrwasser." Natürlich sei Solidas die schwierige Marktsituation von Galeria bewusst gewesen. Dass so schnell eine weitere

    Solidas nimmt Flächen von Karstadt zurück und sucht dafür neue Mieter

    Dafür habe Solidas umgehend Gespräche mit den Insolvenzverwaltern, der Stadt Augsburg sowie den Verantwortlichen bei der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH geführt. Das Ergebnis: Der Immobilienbesitzer verzichtet auf rund 20 Prozent der Miete und wird einzelne Flächen des bisherigen Warenhauses zurücknehmen und so die Filiale verkleinern. Betroffen ist laut Utz der vierte Stock, wo das Restaurant saß. Auch Teile des Erdgeschosses und des ersten Stocks wird Galeria abgeben. Der Immobilienentwickler Solidas, dem unter anderem auch das Schwabencenter gehört, will diese Flächen neu beleben. Utz rechnet mit Investitionen von mehreren Einhundertausend Euro.

    Welche neuen Mieter die abgespaltenen Flächen belegen werden, ist noch völlig offen. "Wir werden Gespräche mit den Galeria-Verantwortlichen führen und auch mit der Stadt. Die neuen Angebote müssen schließlich zum Gesamtkonzept passen", so Anton Kopp, einer der Solidas-Geschäftsführer. Immerhin wird beispielsweise der vierte Stock weiter nur über das Warenhaus zugänglich sein. Gedacht werde in alle Richtungen – unter anderem wolle man mit der Stadt zusammenarbeiten und erfragen, welche Angebote eventuell bislang in direkter Innenstadtlage fehlen, aber nachgefragt seien. "Das hier ist keine alltägliche Situation. Deshalb müssen die Planungen wohlüberlegt sein", so Kopp. Das Gebäude soll auch langfristig im Besitz der Solidas bleiben. Ziel müsse es am Ende sein, mehr Kundinnen und Kunden in das Gebäude zu locken und Galeria Karstadt auf gesunde Beine zu stellen.

    Solidas möchte Ende des Jahres mit Umbau der Karstadt-Filiale beginnen

    Trotz aller Bemühungen, nichts übers Knie zu brechen, gibt es einen groben Zeitplan für die Veränderungen. "Wir haben deutlich gemacht, dass wir uns eine möglichst schnelle Räumung der zurückgegebenen Flächen wünschen", so Daniel Utz. Ende dieses Jahres, Anfang 2024 wolle Solidas mit den Umbaumaßnahmen für die neuen Mieter starten. 

    Auch Galeria selbst plant eine Neugestaltung seiner verbliebenen Filialen. Der Konzern teilt auf Anfrage mit, dass unter anderem das Sortiment noch stärker auf die lokalen und regionalen Bedürfnisse ausgerichtet werden solle. In einer früheren Pressemeldung des Warenhauskonzerns ist von der Integration beispielsweise einer Reinigung, einer Schneiderei oder auch Bürgerservices in die Flächen der verbliebenen Häuser die Rede. Außerdem soll es eine kundenfreundliche Verzahnung von Mobile-, Online- und Filialkaufmöglichkeiten geben. 

    Die Modernisierung der weiter betriebenen Filialen solle in den kommenden drei Jahren erfolgen. In dem Kontext sei angedacht, dass der Vermieter Teilflächen des Warenhausgebäudes zur gastronomischen Nutzung herstellt, die gegebenenfalls auch außerhalb der Öffnungszeiten genutzt werden können. Wie die genannten Pläne konkret in Augsburg umgesetzt werden sollen, wurde nicht benannt. 

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