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Augsburg: Neue Badezeiten wegen Spickelbad-Schließung ärgern Vereine massiv

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Neue Badezeiten wegen Spickelbad-Schließung ärgern Vereine massiv

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    Das Hallenbad Göggingen wird kurzfristig wieder für Freizeitschwimmer geöffnet. Darunter leiden die Schwimmvereine.
    Das Hallenbad Göggingen wird kurzfristig wieder für Freizeitschwimmer geöffnet. Darunter leiden die Schwimmvereine. Foto: Alexander Kaya (Archivbild)

    Weil das Spickelbad noch mindestens zwei Wochen lang wegen eines technischen Defekts geschlossen bleibt, verlängert die Stadt Augsburg in zwei anderen Hallenbädern die Öffnungszeiten für Freizeitschwimmer. Das Hallenbad in Haunstetten ist nun auch sonntags geöffnet. Das Bad in Göggingen, das bislang nicht für die Öffentlichkeit geöffnet war, wird vorerst an vier Tagen öffnen. Der öffentliche Badebetrieb findet dann von Donnerstag bis Sonntag statt. Die geänderten Badezeiten gehen auf Kosten der Schwimmvereine. Deren Vertreter sind verärgert. Taylan Toprak vom Schwimmverein

    Spickelbad ist wegen eines technischen Defekts geschlossen

    Das Spickelbad ist seit Mitte vergangener Woche geschlossen. Ein technischer Defekt war der Auslöser. Noch laufen weitere Untersuchungen. Sportreferent Jürgen Enninger geht davon aus, dass das Bad in zwei Wochen wieder geöffnet werden könne. Die Schließung betrifft vor allem die Freizeitschwimmer. Sie müssen auf andere Bäder ausweichen. In einem Notfallplan änderte das städtische Sport- und Bäderamt die Öffnungszeiten für den Breitensport. Neu ist, dass in Haunstetten sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet ist. In Göggingen gelten folgende Zeiten: Donnerstag: 6.30 bis 8 Uhr, Freitag: 12 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag: jeweils von 8 bis 20 Uhr.

    Weil das Gögginger Bad nun auch wieder für den Freizeitsport zur Verfügung steht, fällt Badezeit für Vereine weg. Schwimmfunktionär Bernd Zitzelsberger (Post SV Augsburg) meint in einer ersten Reaktion: "Wir könnten zwar im Gögginger Bad am Donnerstagabend unseren Trainingsbetrieb behalten, aber am Freitag würden wir komplett rausfliegen." Dies würde bedeuten, dass der

    Zitzelsberger ist nicht nur im Vereinsleben engagiert, für die CSU sitzt er seit Frühjahr 2020 im Augsburger Stadtrat. Die politische Einschätzung von seiner Seite lautet: "Eigentlich müssten wir sofort hergehen, das Spickelbad neu zu bauen oder zu sanieren, wobei ein Neubau wohl sinnvoller wäre, und zusätzlich Vollgas geben beim 50-Meter-Hallenbad-Projekt." Unabhängig davon habe man das Problem mit dem Bad in Haunstetten. Dieses Hallenbad sei nicht sanierungsfähig.

    Taylan Toprak reagiert inzwischen beinahe routiniert auf schlechte Nachrichten. Dass dem Vorsitzenden des SV Augsburg und seinen Mitgliedern Wasserfläche fehlt, ist ein alltägliches Problem geworden. Durch die Schließung des Spickelbads verschärft sich die Lage allerdings gravierend.

    Tragluftüberdachung im Bärenkellerbad ist jetzt im Gespräch

    Toprak gilt als besonnen und redegewandt, ihn bringt nichts so schnell aus der Ruhe. Doch er wirkt beunruhigt. Die Schwimmvereine hätten unter Corona und geschlossenen Hallen in den vergangenen beiden Jahren gelitten. Brechen Wasserflächen weg, könnten zugleich Mitglieder fernblieben. Vor allem für die eher kleinen Schwimmervereine in Augsburg könnte das existenzbedrohend werden, meint Toprak. Durch die Schließung des Spickelbads fehlt ein Lehrschwimmbecken, in dem Kinder üben können. Außerdem rechnet der SVA-Vorsitzende nicht damit, dass sich die Probleme im Spickelbad so schnell beheben lassen.

    Dringend plädiert er daher für eine Übergangslösung: eine Tragluftüberdachung im Bärenkellerbad. "Ich hoffe wirklich auf eine schnelle Lösung, die Erleichterung bringt", sagt er. Neu- oder Umbauten würden kurzfristig nicht helfen. Selbst wenn die Finanzierung geklärt wäre, würden Jahre vergehen. Er wolle es nicht schlimmer darstellen, als es wirklich sei. Aber manche Vereine könnte es dann nicht mehr geben.

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