Die Deutsche Bahn als Netzbetreiberin sieht dauerhaft keine Perspektive für einen 15-Minuten-Takt auf der Paartalbahn mehr, die Teil des S-Bahn-ähnlichen Netzes rund um Augsburg ist. Dabei gelten die Triebwagen der Bayerischen Regiobahn zwischen
Zuletzt erteilte die DB am Rande einer Projektsitzung zum Streckenausbau Augsburg-Ulm dem 15-Minuten-Takt im Augsburger Osten aber erneut eine Absage. Das verlautete aus Teilnehmerkreisen. Die vertiefte Untersuchung der DB, die zuletzt den Knoten Augsburg noch einmal unter die Lupe nahm, habe die Ergebnisse des Bundesgutachters zum Deutschlandtakt bestätigt.
Zugverkehr: Zukunft des 15-Minuten Takts zwischen Augsburg und Friedberg ist unsicher
Das Problem: Im Zuge des Deutschlandtaktes werden künftig mehr Fernverkehrszüge durch Augsburg fahren, die nach einem strengen Taktschema fahren. Die Idee dahinter: In den großen Knotenbahnhöfen soll das Umsteigen künftig einfacher werden, indem die Züge dort aufeinandertreffen. Der enge Takt auf der Paartalbahn kommt dabei wohl auf die Dauer unter die Räder, wenn in einigen Jahren wirklich mehr Fernverkehr rollt.
Die Strecke Richtung Ingolstadt über Friedberg und Aichach zweigt in Augsburg-Hochzoll vom Augsburger Schienenhauptstrang ab und muss beim "Aus- und Einfädeln" die beiden Fernverkehrsgleise der Strecke Richtung München überqueren. Weil der Fernverkehr immer Vorrang hat, müssten die Triebwagen künftig aber wohl so häufig warten, dass der 15-Minuten-Takt nicht mehr funktioniert. Die Alternative wäre der Bau eines sogenannten Überwerfungsbauwerks - wie an Autobahnknoten kann über solche brückenähnlichen Rampen der Verkehr kreuzungsfrei einfädeln. Allerdings scheitert das wohl am Platz.
Die SPD-Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr forderte zuletzt, dass der 15-Minuten-Takt bleiben müsse. Hier müsse der Freistaat tätig werden. Der finale Fahrplan des Deutschlandtaktes sei inzwischen fertig. Trotz Anmeldung durch den Freistaat sei der 15-Minuten-Takt auf der Paartalbahn gestrichen. Der Verweis in dem Papier, dass es ja auch eine Straßenbahnanbindung gebe, sei angesichts der deutlich längeren Fahrzeit wenig hilfreich. Das Verkehrsministerium hatte in der Vergangenheit erklärt, dass sich der 15-Minuten-Takt durch eine Ertüchtigung des Bahnhofs in Friedberg halten lassen werde. Auch die Inbetriebnahme des Stuttgarter Tiefbahnhofs werde darauf keine Auswirkungen haben. Sollte noch mehr Verkehr kommen, seien aber Infrastruktur-Ausbauten nötig, hieß es vom Ministerium 2021 einschränkend.