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Region Augsburg: Go-Ahead legt heute los – drohen Verspätungen im Nahverkehr?

Region Augsburg

Go-Ahead legt heute los – drohen Verspätungen im Nahverkehr?

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    Go-Ahead hat in Langweid ein Bahnbetriebswerk gebaut. Dort werden die Siemens-Elektrotriebwagen gewartet.
    Go-Ahead hat in Langweid ein Bahnbetriebswerk gebaut. Dort werden die Siemens-Elektrotriebwagen gewartet. Foto: Marcus Merk

    Das Eisenbahnverkehrsunternehmen Go-Ahead, das ab Sonntag den Regionalverkehr von Augsburg aus in Richtung München, Ulm und Donauwörth übernimmt, hält kurz vor dem Betriebsstart Komplikationen in den ersten Tagen für möglich. Womöglich sei mit Verspätungen im Bahnnetz rund um

    Drohen in den ersten Tagen Verspätungen im Raum Augsburg?

    So sei das Kuppeln und Trennen von Triebwageneinheiten im Augsburger Hauptbahnhof, wie es der Freistaat in seinem Betriebskonzept wünscht, betrieblich nicht ganz einfach. Auch der DB Regio, die bei der Ausschreibung des Freistaats nicht mehr zum Zuge kam, hatte dies bei ihrem Fugger-Express anfangs Probleme bereitet. Zudem, so Karg, werde sich die Zusammenarbeit zwischen dem Go-Ahead-Team und den Fahrdienstleitern der

    Die Leitstelle von Go-Ahead Bayern in der Unternehmenszentrale in der Morellstraße.
    Die Leitstelle von Go-Ahead Bayern in der Unternehmenszentrale in der Morellstraße. Foto: Winfried Karg, Go-Ahead

    Dass Betreiberwechsel in Eisenbahnnetzen für Probleme sorgen, ist grundsätzlich keine Seltenheit: Die Übernahme von Strecken in Baden-Württemberg durch Go-Ahead vor drei Jahren lief holprig, weil es Probleme mit den Triebwagen gab (auch damit hatte die DB vor 14 Jahren bei ihrem Start des Fugger-Express zu kämpfen). Auch als die Bayerische Regiobahn (BRB) vor vier Jahren den Betrieb auf dem Lechfeld übernahm, kam es immer wieder zu Verspätungen, die sich über Monate hinzogen. Den Betriebsstart auf der Strecke München-Lindau bekam Go-Ahead vor einem Jahr hingegen relativ reibungslos hin. 

    Weniger Züge zwischen Augsburg und Meitingen

    Man habe sich fürs Augsburger Netz gut vorbereitet und hoffe, einen möglichst reibungslosen Übergang hinzubekommen, sagt Karg, bitte aber jetzt schon um Nachsicht bei Fahrgästen, sollte es anfangs nicht so klappen wie erhofft. Wie berichtet kann Go-Ahead ohnehin nicht so starten wie geplant: Wegen Personalmangels wird es die Taktverdichtung am Samstag Richtung Dinkelscherben auf eine halbe Stunde zunächst nicht geben.

    Das Unternehmen hatte es trotz großer Bemühungen nicht geschafft, genug Lokführer auszubilden. Die Folge: Richtung Dinkelscherben bleibt es bis zum Sommer beim Stundentakt am Samstag. Und auf der Strecke nach Meitingen kommt es bis voraussichtlich Juni sogar zu einer Verschlechterung gegenüber dem Istzustand: Zwischen 8.30 und 15.30 Uhr fallen hier die Verstärkerzüge weg. Damit fällt zwischen dem Morgen und dem Nachmittag ein Zug pro Stunde weg - manche Orte entlang der Bahnlinie im nördlichen Landkreis Augsburg werden somit nur zweimal, manche nur einmal pro Stunde angebunden sein. Die häufig vollen Züge nach München sind von den Einschränkungen nicht betroffen. 

    Drei Prozent der Zugkilometer betroffen

    Go-Ahead hatte dieses Stufenkonzept vor wenigen Wochen bekannt gegeben. "Wir setzen alles daran, baldmöglichst auch diese Züge fahren zu können", so Karg. Das entsprechende Personal sei in der Ausbildung. Karg verweist darauf, dass es sich um etwa drei Prozent der Zugkilometer handle, die in den ersten Monaten wegfallen. Darüber sei man nicht glücklich, andererseits handle es sich um keinen massiven Einschnitt ins Angebot. Es handle sich durch die Bank um Züge, die über den Stundentakt hinausgehen. 

    Mit dem Betreiberwechsel ändert sich aus Fahrgastsicht vor allem, dass neue Triebwagen im Einsatz sein werden. 53 der bestellten 56 Züge sind inzwischen angekommen, was für den Betrieb ausreicht. Go-Ahead setzt bei einem Teil seiner Siemens-Flotte auf doppelstöckige Triebwagen, die auch höhere Kapazitäten bei bestimmten Zugverbindungen ermöglichen. Statt der bisher maximal 944 Sitzplätze, die die DB mit ihren Triebwagen bereitstellte, werden es mit den neuen Doppelstock-Triebwagen bis zu 1076 sein. Das wird vor allem auf der Strecke nach München interessant, wo besonders morgens teils drangvolle Enge herrscht. Unter den Sitzen gibt es in den Zügen auch die Möglichkeit, Taschen und Gepäck zu verstauen - ein anfängliches Manko beim Fugger-Express, der nach einer Petition von Fahrgästen umgerüstet werden musste. Womöglich steigt künftig auch die Pünktlichkeit (beim Fugger-Express um die 90 Prozent). Der Freistaat hat in seinem Konzept längere Wendezeiten in München vorgegeben. Dieser Zeitpuffer soll verhindern, dass einmal eingefahrene Verspätungen sich den ganzen Tag durch die Verbindungen ziehen. 

    Bahn: Go-Ahead übernimmt Strecken von der DB Regio

    Mit dem Start von Go-Ahead wird sich DB Regio, von einigen Ausnahmen wie dem Verkehr nach Lindau/Oberstdorf und nach Nürnberg, weitgehend aus Augsburg zurückziehen. Die Strecken der Paartalbahn (Ingolstadt) und der Ammerseebahn (Weilheim/Schongau) gingen bereits vor Jahren an die Bayerische Regiobahn. Das Unternehmen machte zuletzt auch das Rennen bei der Ausschreibung des Schienennetzes auf dem Lechfeld und ins Ostallgäu.

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