Mama Esmeralda ist mit ihren zweieinhalb Jahren noch sehr jung. Nun hat sie im Zoo ein niedliches kleines Kugelgürteltier auf die Welt gebracht – das erste im Augsburger Zoo. Es sieht fast aus wie die Mutter, nur in einer Miniausgabe. Und wann man sich am Besten kugelt, wird das kleine Gürteltier auch noch lernen.
Zookurator Thomas Lipp ist froh, dass es mit dem Nachwuchs endlich geklappt hat. Er hat das Paar schon vor längerer Zeit verkuppelt und normalerweise vermehren sich diese Tiere gut. Weibchen Esmeralda kam im Frühjahr 2020 in den Zoo und wurde dort mit Männchen Frodo zusammengebracht. Nun hat sie das erste Augsburger Kugelgürteltier-Baby bekommen, im Fachjargon nennt man das eine "Zoo-Erstzucht".
Kugelgürteltier-Baby im Zoo: Mutter ist fürsorglich, aber noch unsicher
Lipp sagt, Esmeralda und ihr Baby seien wohlauf. Das Kleine hat noch keinen Namen, auch das Geschlecht wurde noch nicht ermittelt. "Die Mutter ist sehr fürsorglich, aber noch etwas unsicher", sagt der Zookurator. Als die Tierpfleger ihr Baby entdeckten, sei sie etwas gestresst gewesen. Damit im Gehege mehr Ruhe einkehrt, hat man Vater Frodo vorübergehend zu den Nachtaffen ausquartiert.
Kugelgürteltiere gelten als gefährdete Art. Sie kommen ursprünglich aus trockenen offenen bis baumbestandenen Landschaften in Südamerika. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten und teils von Pflanzen. Normalerweise leben sie als Einzelgänger und sind vorwiegend in der Dämmerung und nachts aktiv. Wenn sie bedroht werden, können sie sich zu einer Kugel zusammenrollen. Ihr Panzer ist dann ihr Schutzschild.
Kugelgürteltiere fressen nicht nur Insekten
Lipp sagt, bei dem Kugelgürteltierbaby sei der Panzer noch sehr weich. Momentan ist es so winzig wie ein junger Igel. Die Mutter versorgt es aber offenbar reichlich mit Milch, sodass es gut wächst. Wenn alles klappt, kann es wohl schon bald bei den erwachsenen Tieren mit an der Futterschüssel naschen. Sie bekommen im Zoo neben Insekten beispielweise auch Hüttenkäse oder Katzenfutter.
Für Zoobesucher seien die Kugelgürteltiere eine "superinteressante Tierart", meint der Kurator. Das hat nicht nur mit ihrem putzigen Aussehen zu tun. "Wenn sie laufen, wirken sie wie ferngesteuerte kleine Autos", sagt Lipp. Sobald sie eine Gefahr vermuten und sich zusammenrollen, geben sie ein schnaubendes, zischendes Geräusch von sich.
Tipp für den Besuch im Zoo Augsburg
Die Kugelgürteltiere sind neben dem Gehege der Kapuzineraffen zu finden, sie leben in einer Anlage gemeinsam mit Mönchssittichen. Wenn man sie in Aktion erleben will, empfiehlt Lipp einen Besuch am frühen Morgen oder am späten Nachmittag.