Vor vier Jahren haben Klimaaktivisten ihre Zelte neben dem Augsburger Rathaus aufgebaut – genau 1492 Tage später haben sie ihre Dauerdemo nun für beendet erklärt. In den vergangenen Jahren gab es Gerichtsverfahren, Polizeieinsätze, Demos – und zumindest in den ersten Jahren einen regen Austausch, ob mit Fans oder Gegnern, dann mit Rentner Kurt Späth, der zunächst gegen das Klimacamp protestierte und sich später für die jungen Menschen einsetzte. Das Klimacamp hat polarisiert – in Leserbriefen war oft von „Schandfleck“ oder „Verhau“ die Rede, viele Menschen wünschten sich, dass das Camp sofort beendet würde, andere zollten dem Engagement der Aktivisten Respekt. Oberbürgermeisterin Eva Weber sagt: „Alles hat seine Zeit – auch das Klimacamp.“ Ein Rückblick.
Augsburg
"Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) findet, dass durch das Klimacamp wichtigen Themen wie Klima- und Umweltschutz in die Öffentlichkeit transportiert wurden" Hier irrt er sich! Gerade die Form und die Aktionen der sogenannten "Klimaschützer" in diesem unsäglichen Klimacamp haben das berechtigte Anliegen in Misskredit und Unverständnis bei den Passanten hervorgerufen. Wenn man Forderungen mit erpresserischen Methoden und Aktionen durchsetzen will hat man Demokratie nicht verstanden. Man kann von der Oberbürgermeisterin Frau Weber halten was man will, aber diese Aussage trifft genau den Kern der Sache: ".....sich mit den Ideen des Klimacamps dem Wählervotum zu stellen und Verantwortung zu übernehmen". So erreicht man mehr und hat dann auch das Votum der Bürger.
Danke klimakämpfer, ihr habt das Euch Mögliche getan, um da die Politik auf ihre Verpflichtung hinzuweisen, die Klimakrise zu bekämpfen. Mehr kann man nicht erwarten. Einfach eine großartige Leistung über so lange Zeit. Gestern Abend war wieder zu hören von Passanten, "wir sind froh dass ihr aufhört, ihr habt ja nichts erreicht". Tausende die so denken und im Laufe der vier Jahre vorbei kamen, haben nichts verstanden und hoffentlich nachgedacht: die Klima Camper sind nicht verantwortlich und müssen nichts selbst erreichen, verantwortlich ist die Politik! Wer so redet, spaltet die Thematik weiter ab und schiebt wie mehrere Kommentare von der AZ z.B. von C. Grimm und Rudi Wais, die Verantwortung den Klimacampern zu, und begibt sich in eine bequeme Zuschauerrolle, die der nach wie vor versagenden Politik auch noch Absolution erteilt. Peinlich! Genau das ist der mächtige Beitrag des Klimacamps: dafür zu sorgen, dass sich die Politik (und der abspaltende Teil von uns)der Klimakrise stellt.
Sehr guter Beitrag Herr Beck. Leider scheint es der AZ, insbesondere den Herren Wais und Grimm sehr wenig an der Aufklärung der Bürger zum Klimaschutz und zum erreichen der Klimaziele zu liegen.
Danke für den Kommentar, Gregor Beck! Diese Art Stellungnahme hätte ich auch von der AZ erwartet.
Keiner schiebt den "Klimacampern" die Verantwortung zu. Die Art und Weise der Aktionen der Klimacamper und das Camp selbst (Aussehen, usw.) haben die Ablehnung der Passanten hervorgerufen! Die meisten wissen und akzeptieren, dass mehr getan werden muss, aber nicht mit sinnlosen und (auch gegenüber der Bevölkerung) provokativen Aktionen. Das erzeugt Abneigung und Ablehnung gegenüber den "Aktivisten" und schadet der Sache. Daher auch diese Aussagen der Passanten.
"Die meisten wissen und akzeptieren, dass mehr getan werden muss, aber nicht mit sinnlosen und (auch gegenüber der Bevölkerung) provokativen Aktionen." Das mag schon sein. Fakt ist allerdings, dass viel zu wenig getan wird. Letztlich ist das der Grund für Aktionen der Klimaktivisten.
Man könnte ja mal alte Menschen, beispielsweise in Altersheimen, fragen, ob sie unter der zunehmenden Hitze leiden und ob die Bürgerinnen und Bürger mehr für den Klimaschutz tun sollten. Beim Heizen ihrer Wohnung, als Verkehrsteilnehmer, als Tourist, als Stromverbraucher ... und als Wähler*in? Raimund Kamm
Viel wichtiger als, dass Bürgerinnen etwas machen ist, das die Politik etwas macht. Denn diese muss die großen Weichen stellen. Ohne diese wird uns eine Soziale veränderung hin zu einer Klimagerechten gesellschaft niemals gelingen.
Die Menschen in der "der Politik" werden von den Bürger*innen gewählt. Raimund Kamm
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