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Augsburg: Nach tödlicher Attacke: Polizei zeigt am Kö verstärkt Präsenz

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Nach tödlicher Attacke: Polizei zeigt am Kö verstärkt Präsenz

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    Nach der tödlichen Attacke auf einen 49-Jährigen am Königsplatz in Augsburg zeigt die Polizei verstärkt Präsenz.
    Nach der tödlichen Attacke auf einen 49-Jährigen am Königsplatz in Augsburg zeigt die Polizei verstärkt Präsenz. Foto: Annette Zoepf

    Es ging schnell. Am Dienstag kündigte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) an, die Polizei werde ihre Präsenz in den Innenstädten verstärken - als Reaktion auf die tödlichen Attacke von Jugendlichen auf einen Mann in Augsburg und den Messerangriff auf einen Münchner Polizisten. Noch am selben Abend fuhren zahlreiche Mannschaftsbusse am Königsplatz in Augsburg vor. Also genau an jenem Ort, an dem der 49-jährige Mann am vergangenen Freitag totgeschlagen worden ist. Beamte der Bereitschaftspolizei postierten sich auf dem Platz. Auch in Sichtweite zu jenem Ort, an dem inzwischen ein Meer aus Blumen und Kerzen im Andenken an den getöteten Feuerwehrmann abgelegt worden ist.

    Joachim Herrmann hatte angekündigt, insbesondere jetzt in der Vorweihnachtszeit werde man in den Städten und auf Weihnachtsmärkten sichtbar mit noch mehr Polizeibeamten präsent sein. Die Beamten will er währenddessen aus anderen Bereichen abziehen: bei der Bereitschaftspolizei beispielsweise oder auch bei der Grenzpolizei. Man reagiere damit auf die zunehmende Beunruhigung vieler Menschen, sagte Herrmann. Er stellte aber auch klar: Ungeachtet der aktuellen Gewalttaten sei das Sicherheitsniveau in Bayern weiter gestiegen. Auch der Trend für 2019 sehe so aus, dass die Gesamtkriminalität weiter zurückgehe. Es gebe deshalb keinen Anlass, aus den aktuellen Fällen nun "eine grobe Verschlechterung des Sicherheitsniveaus abzuleiten - das Gegenteil ist insgesamt der Fall", sagte Herrmann.

    Nach der tödlichen Attacke auf einen 49-Jährigen am Königsplatz in Augsburg zeigt die Polizei jetzt verstärkt Präsenz.
    Nach der tödlichen Attacke auf einen 49-Jährigen am Königsplatz in Augsburg zeigt die Polizei jetzt verstärkt Präsenz. Foto: Annette Zoepf

    Die Polizei war auch bisher schon auf dem Christkindlesmarkt in Augsburg präsent

    Herrmann kündigte deshalb an, dass die Polizei auch in den kommenden Wochen die Balance wahren werde. Wenn Menschen einen Weihnachtsmarkt besuchten, wollten sie auch nicht den Eindruck haben, einen Hochsicherheitsbereich zu betreten, argumentierte er. Zugleich betonte er, dass es hundertprozentige Sicherheit nie geben werde. In Augsburg ist die Polizei auch vor der tödlichen Prügelattacke bereits auf dem Christkindlesmarkt Präsent gewesen. Die Beamten laufen dort und in der Umgebung auch Streife. Der 49-jährige Getötete war nach Polizeiangaben mit seiner Frau und einem befreundeten Paar auf dem Augsburger Christkindlesmarkt. Als er später mit seinen Begleitern über den Königsplatz ging, kam es zu der Attacke durch eine Gruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

    Herrmann kündigte auch einen weiteren Ausbau der Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen und im öffentlichen Nahverkehr an. Die Zahl der Kamerasysteme in großen Städten, die von der Polizei selber betrieben werden, sei seit Anfang 2017 von 32 auf 75 gestiegen. Hinzu kämen mobile Einheiten etwa für Volksfeste - und mehrere tausend Kameras, die von Verkehrsbetrieben oder Kommunen betrieben werden. Insgesamt solle die Zahl weiter steigen, sagte Herrmann. Damit werde sich das Kabinett im Januar befassen. In Augsburg gibt es eine dauerhafte Videoüberwachung durch die Polizei bisher nur am Königsplatz - dort betreibt die Polizei seit Ende vorigen Jahres insgesamt 15 Kameras. Nur hier ist nach Einschätzung der Beamten die Zahl der Straftaten so hoch, dass es einen Einsatz der Technik rechtfertigt. Eine vorübergehende Videoüberwachung gab es in den vergangenen Jahren bei den Augsburger Sommernächten, dem großen Stadtfest Ende Juni. (mit dpa)

    In einer aktuellen Folge unseres Podcasts erklärt Reporter Stefan Krog die Hintergründe der Tat am Königsplatz – und erzählt, wie Journalisten mit dem Fall umgehen. Den Podcast "Augsburg, meine Stadt" finden Sie auf Spotify, iTunes und überall sonst, wo es Podcasts gibt.

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