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Augsburg: Nach Kritik: Wie lange bleibt die Kanzlerin noch an der Hochschule?

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Nach Kritik: Wie lange bleibt die Kanzlerin noch an der Hochschule?

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    An der Hochschule Augsburg rumort es.
    An der Hochschule Augsburg rumort es. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Die Weichen an der Hochschule Augsburg sind gestellt. Der Hochschulrat hat nach Angaben von Präsident Gordon Thomas Rohrmair am Dienstag in nicht öffentlicher Sitzung einstimmig entschieden, dass ein Paket von hausinternen „personellen und prozessualen Problemen“ angepackt werden soll. Der Präsident wurde beauftragt, dafür bis November Lösungen zu präsentieren. Ein Teil dieses Pakets betrifft nach Informationen unserer Redaktion die Zukunft der amtierenden Hochschulkanzlerin Tatjana Dörfler. Ihre Arbeit ist umstritten.

    Die Kanzlerin der Hochschule Augsburg, Tatjana Dörfler, ist umstritten.
    Die Kanzlerin der Hochschule Augsburg, Tatjana Dörfler, ist umstritten. Foto: Bernd Hohlen

    Etliche Kritiker befürworten eine Ablösung der Kanzlerin. Ihr werden unter anderem Mängel im Personalmanagement, ein demotivierender Führungsstil und eine zeitliche Verschleppung wichtiger Entscheidungen vorgeworfen. Dies beeinträchtige die Entwicklung der Hochschule, heißt es von den Kritikern an der Hochschule. Die Juristin selbst teilte mit, sie dürfe sich als Beamtin nicht zu den Vorwürfen äußern.

    Hochschulrat Augsburg: Kein eigenes Votum in Sachen Tatjana Dörfler

    Präsident Rohrmair betonte am Mittwoch, dass es kein eigenes Votum in Sachen Dörfler gegeben habe: „Der Beschluss des Hochschulrates heißt nicht: Wir schießen die Kanzlerin ab.“ Es werde auch keine Bitte ans bayerische Wissenschaftsministerium geben, Dörfler aus Augsburg abzuberufen. Rohrmair sagte weiter, es gebe kein „monokausales Fehlverhalten“ einer Person. Vielmehr gehe es um ein Paket von personellen und prozessualen Problemen an der Hochschule Augsburg, die in den vergangenen Jahren stark gewachsen ist. Verbessert werden soll unter anderem auch die Finanzübersicht. Generell sei die Grundstimmung an der Hochschule derzeit angespannt, so der Präsident, vor allem auch wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Problemen. Er sagt: „Das Semester war heftig, es gibt blaue Flecken.“

    Beschwerden von Professoren und Mitarbeitern über die Amtsführung der Kanzlerin gibt es allerdings schon länger. Auch Präsident Rohrmeier wird ein teilweise angespanntes Verhältnis zu Dörfler nachgesagt. Die Juristin leitet die Verwaltung der Hochschule Augsburg seit dreizehn Jahren. Sie kam 2007 mit 31 Jahren aus dem Ministerium in München nach Augsburg. Bei ihrem Wechsel wurde sie als „exzellente Kraft“ gelobt. Damals gingen viel davon aus, dass sie nur einige Jahre in Augsburg bleiben und dann weiter Karriere machen werde.

    Will die Hochschule Augsburg ihre Kanzlerin loswerden?

    Inzwischen sieht es so aus, als ob die Hochschule ihre Kanzlerin loswerden will. Das Problem: Über eine Neubesetzung der Schlüsselstelle in der Verwaltung kann das höchste Gremium der Hochschule – der Hochschulrat – nicht selber entscheiden. Zwar hat der Hochschulrat, in dem Vertreter der Hochschule und externe Mitglieder aus Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur sitzen – weitreichende Kompetenzen. Laut Satzung ist er dafür zuständig, den Präsidenten beziehungsweise die Präsidentin zu wählen oder über deren Abwahl zu entscheiden. Das Gremium wählt außerdem weitere Mitglieder der Hochschulleitung. Eine Ausnahme ist der Kanzler. Er kann nicht vom Hochschulrat abgewählt werden. Wenn dieser Verwaltungsbeamte abgelöst werden soll, muss das Wissenschaftsministerium mitmachen.

    Wie geht es nun mit der Kanzlerin weiter? Wie zu hören ist, soll sie schon länger den Wunsch haben, sich zu verändern, dies zeige auch ihr politisches Engagement als Stadträtin in Augsburg – sie zog bei der Kommunalwahl im März über die SPD-Liste in den Stadtrat ein. Angeblich gibt es schon eine neue Verwendung. Bis die intern umstrittene Hochschulkanzlerin sich von dieser Position verabschiedet, dürfte es wohl nur noch eine Frage der Zeit sein.

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