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Augsburg: Nach Krawallen: Wie soll es an Wochenenden in der Maxstraße weitergehen?

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Nach Krawallen: Wie soll es an Wochenenden in der Maxstraße weitergehen?

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    Die Absperrung des Herkulesbrunnens zeigt Wirkung, ist aber keine Dauerlösung.
    Die Absperrung des Herkulesbrunnens zeigt Wirkung, ist aber keine Dauerlösung. Foto: Peter Fastl (Archiv)

    Polizei und Ordnungsdienst wollen auch am kommenden Wochenende mit starker Präsenz in der Maximilianstraße vertreten sein. Die vergangenen zwei Wochenenden nach der Krawallnacht Mitte Juni seien sehr ruhig verlaufen, so Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU), für ein Ende etwa der Absperrung um den Herkulesbrunnen sei es aber noch zu früh. Hinzu kommt, dass am Sonntag das Fußball-EM-Finale ansteht. Kommende Woche wollen Stadt und Absperrungen rund um den Herkulesbrunnen für den Moment sehr effektiv seien, er sich dieses Bild langfristig aber nicht vorstellen könne. Man werde auch zügig darüber nachdenken, ob man die Sperrung für Busse und Taxen ab 18 Uhr an Wochenenden so beibehalten müsse.

    "Ruhige und entspannte Partyszene" in der Augsburger Maxstraße

    Wie berichtet gab es vor zweieinhalb Wochen Ausschreitungen von Feiernden. Polizisten und ein Rettungswagen wurden angegriffen. Die Polizei räumte dann Teile der Maximilianstraße und der Innenstadt. An den vergangenen zwei Wochenenden habe man keine großen Menschenansammlungen mehr registriert, so die Polizei, die von einer "ruhigen und entspannten Partyszene" spricht. Das Areal rund um den Herkulesbrunnen sei aufgrund von Absperrungen (maximal 200 Personen dürfen sich dort aufhalten), der Sicherheitskräfte und des Alkoholverbots nicht mehr attraktiv. Auch habe es keine ausgeprägten Verlagerungseffekte etwa in Parks gegeben.

    Andreas Bleymaier, Leiter des städtischen Ordnungsdienstes, sagte, zuletzt habe man in der Ludwig- und Maximilianstraße unter anderem knapp 150 Verstöße gegen das Glasverbot und 42 Lärmverstöße vor allem mit mobilen Musik-Boxen festgestellt. Die

    Kurzer Streit zwischen CSU und Grünen in Augsburg

    Im Ausschuss gab es noch eine kurze Auseinandersetzung zwischen den Koalitionspartnern CSU und Grüne. Kerstin Kipp (Grüne) wollte wissen, wie lange man das Konzept mit Absperrungen und Polizei in dieser Form durchziehen wolle. "Es war richtig, auf dieses Wochenende mit diesen Maßnahmen zu reagieren, aber seitdem ist die Lockerheit in der Straße etwas verloren gegangen", so Kipp. CSU-Stadtrat Peter Schwab, selbst Polizist, bezeichnete Kipps Beitrag als "zum Fremdschämen". Er habe niemanden im Bekanntenkreis, der sich an einem Polizeiauto stört. Nach der Polizei zu rufen, aber sie jetzt in Seitenstraßen abzuschieben, sei ein seltsamer Vorschlag. Kipps Kollege Stefan Wagner sagte, Schwab solle schon genau hinhören. Es habe sich um keine Kritik am Polizeieinsatz gehandelt. "Es ist befremdlich, wenn wir uns besserwisserisch vorhalten, was man hier sagen darf und was nicht."

    Erster Workshop der Stadt zur Zukunft der Maxstraße

    Unterdessen hat die Stadt einen ersten Workshop mit etwa 35 Teilnehmern veranstaltet, in dem Ideen zur Zukunft der Maximilianstraße entwickelt werden sollen. Erste Ideen: ein gastronomisches Angebot, das über eine gehobene Gastronomie auch ältere Besucher anspricht, um einen Generationenmix zu erreichen. Auch eine Kulturbühne ist denkbar. Nötig ist zudem eine Verbesserung der Toilettensituation. Die Maximilianstraße müsse vielen Anforderungen genügen, gleichzeitig zeigten die Hinterlassenschaften einen Mangel an Respekt gegenüber der zentralen Lebensader der Stadt, so Pintsch. Nötig sei ein Interessensausgleich, aber auch Kompromisse, damit Anwohner, Gastronomen, Geschäftsleute und Feiernde gleichermaßen berücksichtigt werden.

    Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast über Aggressionen und Gewalt im Augsburger Nachtleben an:

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