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Augsburg: Nach dem Vorfall an der Kahnfahrt gibt es Sorgen um einen Baum in der Nähe

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Nach dem Vorfall an der Kahnfahrt gibt es Sorgen um einen Baum in der Nähe

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    Ruderer sehen sich den umgestürzten Baum an der Augsburger Kahnfahrt an.
    Ruderer sehen sich den umgestürzten Baum an der Augsburger Kahnfahrt an. Foto: Silvio Wyszengrad

    Bela Balogh führt seit rund 17 Jahren die Kahnfahrt mit Restaurant und Bootsverleih – und das in vierter Generation. Als der Baum am Sonntag umfiel, stand Balogh gerade in der Küche, um für seine Gäste im Biergarten Essen zuzubereiten. Von der ganzen Aufregung um die Robinie, die zum Teil ins Wasser in der Nähe von zwei Booten krachte, bekam er direkt gar nichts mit. "Gott sei Dank ist nichts passiert", sagt er und betont, er bleibe entspannt. Einen anderen Augsburger jedoch hat der Vorfall beunruhigt. Er denkt nämlich an einen bestimmten Baum in der Nähe der Kahnfahrt, der ihm schon seit geraumer Zeit Sorge bereitet.

    Die Fichte am Augsburger Wasserturm ist auffallend schief.
    Die Fichte am Augsburger Wasserturm ist auffallend schief. Foto: Kurt Idrizovic

    Kurt Idrizovic beäugt die Kiefer, die direkt am St.-Jakob-Wasserturm an der Kahnfahrt wächst, seit Langem kritisch. Der Augsburger Buchhändler, der einst den markanten Turm, 1609 von Elias Holl erbaut, mit einem Architekten renoviert hatte und seitdem dort Führungen anbietet, sagt, der Vorfall von Sonntag habe ihn alarmiert. Denn die Fichte, die direkt am Turm steht, sei total schief und rage in die Straße hinein. "Ich bin kein ängstlicher Mensch und ich bin auch kein Experte, aber der Baum sieht für mich gefährlich aus." Im vergangenen Herbst habe es deshalb bereits einen Ortstermin am Wasserturm gegeben. Der Architekt und Vorsitzende der Altaugsburggesellschaft Sebastian Berz sei dabei gewesen, wie auch jemand vom Amt für Grünordnung.

    Ist das Fundament des Augsburger Wasserturms in Gefahr?

    Berz und er, berichtet Idrizovic, würden sich um das Fundament des Turmes sorgen. "Bei jedem Sturm, und es werden immer mehr Stürme, schwankt der Baum. Ich möchte mir nicht vorstellen, was das Wurzelwerk unter dem Wasserturm im Fundament anrichtet." Nach einem weiteren Sturm Anfang des Jahres schrieb Idrizovic im Februar die städtische Behörde an. Er wollte wissen, was das Grünordnungsamt denn nun mit dem Baum zu tun gedenke und wie eine Gefahr aktuell eingeschätzt werde. Die Turm-Westseite weise Risse auf, gab er zu bedenken.

    Neben einer regelmäßigen visuellen Kontrolle habe man auch einen externen Gutachter mit der Untersuchung beauftragt, so die Antwort per E-Mail. Die Kiefer sei demnach eingehend untersucht worden. Man werde die Krone des Baumes seitlich kürzen, um sie zu entlasten und den Baum weiter regelmäßig in Augenschein nehmen. "Weitere Maßnahmen sind momentan nicht angezeigt", hieß es. Bedenken wegen des Turmes würden an das Liegenschaftsamt mit der Bitte um Prüfung weitergegeben. Seitdem hat Kurt Idrizovic nichts mehr gehört. Im Rahmen des Weltkulturerbes werden derzeit Führungen am Wasserturm angeboten, wie auch demnächst am Tag des offenen Denkmals. Sowohl der Buchhändler als auch der Wirt von der Kahnfahrt bestätigen, dass in den vergangenen Jahren an der Kahnfahrt immer wieder mal Bäume umgefallen seien.

    An der Kahnfahrt herrscht Gelassenheit

    An der Kahnfahrt selbst hat sich für Gäste nach dem Vorfall nichts geändert. "Die Leute können sich weiterhin die Boote ausleihen, ich sage ihnen eben, sie sollen etwas Abstand halten", meint Bela Balogh. Der noch stehende Stamm der zweistämmigen Robinie soll laut dem Amt für Grünordnung nächste oder übernächste Woche gefällt werden. Die Baumpflegearbeiten in dem Areal würden im September stattfinden.

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