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GoAhead will Angebot erweitern - trotzdem Verspätungen angekündigt

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Nach dem Pannenstart fährt Go-Ahead bald volles Programm

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    Go-Ahead möchte ab Mai mehr Züge zwischen Augsburg und Meitingen fahren lassen. Das Angebot war personalbedingt eingeschränkt.
    Go-Ahead möchte ab Mai mehr Züge zwischen Augsburg und Meitingen fahren lassen. Das Angebot war personalbedingt eingeschränkt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Nach dem Pannenstart im Winter mit defekten Fahrzeugen und den wochenlangen Einschränkungen auf der Strecke AugsburgDonauwörth aufgrund von Bauarbeiten der DB will das Eisenbahnunternehmen Go-Ahead nun zügig in den Normalbetrieb kommen. Ab 2. Mai werde man dann tagsüber auch die planmäßigen Zusatzfahrten zwischen Augsburg und Meitingen fahren können, sodass es dort wieder einen Halbstundentakt gibt (aktuell nur ein Einstundentakt). Das Unternehmen Go-Ahead, das im Dezember weite Teile des S-Bahn-ähnlichen Nahverkehrs rund um Augsburg übernommen hatte, hatte den Betrieb aufgrund von Personalmangel eingeschränkt. Ab dem 11. Juni soll dann auch der samstägliche Halbstundentakt nach Dinkelscherben kommen. Auch darauf verzichtete Go-Ahead zum Betriebsstart angesichts der fehlenden Triebwagenführer. 

    Go-Ahead in Augsburg: Lage bei Personal bleibt angespannt

    Im Augsburger Presseclub erklärte Go-Ahead-Geschäftsführer Fabian Amini zuletzt, dass sich die Situation beim Fahrpersonal verbessere, die Lage aber weiterhin angespannt sei und auch angespannt bleiben werde. Das sei bundesweit ein Problem. Auch Unternehmen, die seit Jahren in einem Streckennetz unterwegs seien, hätten mitunter Nachwuchsprobleme, sodass sie den Betrieb einschränken müssen. Für einen Neuling, der ein Streckennetz nach gewonnener Ausschreibung übernehme, gelte das umso mehr. Go-Ahead habe seit Jahren in die eigene Ausbildung investiert, die Rahmenbedingungen seien insgesamt aber schwierig. 

    Der verpatzte Start und die Baustelle dürften in der Summe Fahrgastverluste mit sich gebracht haben. "Man hat eine Zeit lang gesehen, dass die Züge leerer waren", so Amini. Inzwischen habe sich die Lage aber wieder verbessert. "Der Imageschaden ist da, jetzt müssen wir uns über gute Qualität wieder rausarbeiten", so Amini. Die Pünktlichkeit liege inzwischen zwischen 80 und 90 Prozent. Das entspricht dem Niveau des Vorbetreibers DB Regio, wobei diese Zahl immer noch bedeutet, dass mehr als jeder zehnte Zug zu spät kommt. Grund ist das dicht befahrene Netz rund um Augsburg. Amini sagte, großes Potenzial für Verbesserungen sei nicht da. Die Idee, die Zugwenden im Münchner Hauptbahnhof so zu gestalten, dass mehr Pufferzeiten vorhanden sind, sei wegen fehlender Gleiskapazitäten nicht umsetzbar. Das bedeutet: Eine einmal eingefahrene Verspätung lässt sich so schnell nicht ausbügeln, weil die Züge mangels Zeitpuffer die

    Amini nahm auch noch einmal Stellung zu der Koordination mit der DB bei der Baustelle. Go-Ahead stellte den Betrieb nach Donauwörth während des Frühjahrs komplett ein, während die DB dort noch fuhr. Amini sagte, die DB Netz habe Go-Ahead über die Sperrung informiert, zu diesem Zeitpunkt im Dezember sei man aber voll damit beschäftigt gewesen, angesichts der Fahrzeug-Probleme einen Notfahrplan zu organisieren. Darum habe man die Baustellenplanung erst mal liegen gelassen, was ein Versäumnis war. Zur Not hätte man dann ein Betriebskonzept auf die Beine stellen können, das jeden Tag einen anderen Fahrplan bedeutet hätte. "Das konnte nicht gut gehen", so Amini. Darum habe man den Zugbetrieb auf diesem Abschnitt ganz eingestellt.

    Zugbetreiber Go-Ahead: Gespräche mit Siemens über Schadensersatz

    Die technischen Schwierigkeiten an den Zügen, die im Dezember den Betrieb im ganzen Netz zum Erliegen gebracht hatten, seien inzwischen behoben. Damals gab es Probleme mit Stromabnehmern und Kupplungen. Siemens als Hersteller stehe in der Gewährleistung, darüber hinaus sei man in Gesprächen wegen der entstandenen Schäden für Go-Ahead. Für ausgefallene Verbindungen gibt es vom Freistaat kein Geld. Er verlangt im Gegenteil Strafzahlungen von Eisenbahnunternehmen. 

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