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Augsburg: Nach dem Aus der HSA geht es an der neuen Ulrich-Realschule weiter

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Nach dem Aus der HSA geht es an der neuen Ulrich-Realschule weiter

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    Der Augsburger Bischof Bertram Meier hielt den Festgottesdienst an der neuen Bischof-Ulrich-Realschule.
    Der Augsburger Bischof Bertram Meier hielt den Festgottesdienst an der neuen Bischof-Ulrich-Realschule. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Die neue Bischof-Ulrich-Realschule hat am Dienstag den Unterricht mit 251 Schülern aufgenommen – 50 mehr als erwartet. Damit ist Peter Kosak, Direktor des Schulwerks der Diözese Augsburg, mehr als zufrieden. Ereignisreiche Wochen und Monate liegen hinter ihm. Nun ist er froh, dass das Gebäude "mit Leben gefüllt wird". Lange hatte es ein Tauziehen um die Schule gegeben.

    Nachdem die Familie Schmid im Frühjahr verkündet hatte, den Betrieb ihrer Hermann-Schmid-Akademie (HSA) einstellen zu wollen, teilte die Stadt ein mögliches Zukunftsszenario über die Nutzung des Gebäudes mit. Schließlich nahmen Eltern samt einem potenziellen Investor die Verhandlungen auf. So sollte die Zerschlagung der ehemaligen Privatschule verhindert werden, die neben einer Realschule (Rudolf-Diesel-Realschule) auch mehrere Fach- und Berufsschulen beinhaltete.

    Die ehemalige Hermann-Schmid-Akademie startet jetzt als Bischof-Ulrich-Realschule neu.
    Die ehemalige Hermann-Schmid-Akademie startet jetzt als Bischof-Ulrich-Realschule neu. Foto: Silvio Wyszengrad

    Ende April wurden allerdings die Verhandlungen zwischen Vertretern der Eltern, dem möglichen Investor und den Inhabern abgebrochen, da die Zeit für eine mögliche Übernahme zu knapp wurde. Letztlich stieg das Schulwerk in die Verhandlungen ein und sicherte sich im Eiltempo für 18,35 Millionen Euro die Zusage für die Übernahme der HSA. Die Vertreter des Schulwerks, die von Anfang an verdeutlichten, dass sie im Falle einer Übernahme nur die Realschule weiterführen würden, konnten sich nach den Verhandlungen aber keine Pause gönnen.

    In den Ferien wurden viele Arbeiten am Gebäude erledigt

    "Wir waren im Juli schon sehr oft in dem Gebäude und haben die Übernahme vorbereitet. In den Ferien war dann auf dem Gelände richtig was los", berichtet Peter Kosak. Die Wände wurden neu gestrichen, das Schulgebäude gereinigt. Die Namensschilder wurden ausgetauscht, das Grün im Außenbereich geschnitten und die Fugen gesäubert. Im kommenden Schuljahr will das Schulwerk in dem Gebäude auch eine zweizügige private Grundschule einrichten. "Deshalb haben wir in den Ferien bereits die Flügel aufgeteilt. In dem einen befindet sich die Realschule, in dem anderen wird die Grundschule eingerichtet. Der eine ist also voll, der andere vorerst leer", erklärt Peter Kosak.

    Größere Umbauten werden im Bereich Direktorat und Sekretariat erfolgen. Kosak: "Unser Erste-Hilfe-Raum befindet sich beispielsweise in allen Schulen des Schulwerks beim Sekretariat." Das muss in dem Gebäude erst so eingerichtet werden. Nach dem Schulstart werden die Planungen für die noch fehlende Sporthalle aufgenommen. "Der Bauantrag muss bis 2024 gestellt und die Halle bis 2026 gebaut sein."

    Fünftklässler starten mit einem neuen Ganztagsangebot

    Das Mobiliar wurde vorerst weitestgehend übernommen - nur die Klassenräume der fünften Klassen wurden neu konzipiert und eingerichtet. "Das ist unserem neuen Ganztagsangebot geschuldet, das sehr individuell gestaltet ist. Dort werden beispielsweise auch Sofas benötigt, auf die man sich als Schüler einmal mit dem Tablet zurückziehen kann", sagt der Schulleiter. Mit dem Vorrücken des neuen Jahrgangs werden nun auch die folgenden Klassenräume auf das Konzept ausgerichtet.

    Bischof Bertram Meier vergleicht die Ulrich-Realschule mit einer Gärtnerei

    Die Begrüßung der zwei fünften Klassen wurde in dem Jahr der Übernahme besonders gefeiert: In einem Festzelt, in dem die Abstände gut eingehalten werden konnten, zelebrierten Bischof Bertram Meier, Weihbischof Florian Wörner und Generalvikar Harald Heinrich einen Gottesdienst. Der Bischof verglich die Schule mit einer großen Gärtnerei, in der nicht sofort große "Mammutkürbisse" geerntet würden, sondern zunächst einmal ausgesät werde, um später einmal die ersten Früchte zu ernten.

    Als sich das Ende der Hermann-Schmid-Akademie im Frühjahr 2020 andeutete, demonstrierten Schüler für den Erhalt ihrer Schule.
    Als sich das Ende der Hermann-Schmid-Akademie im Frühjahr 2020 andeutete, demonstrierten Schüler für den Erhalt ihrer Schule. Foto: Bernd Hohlen (Archiv)

    Neben der schulischen Lehre sehe es das Schulwerk der Diözese auch als Aufgabe an, "Samenkörner des Wortes Gottes" anzubieten. Bischof Bertram Meier sieht sich dabei selber in der Pflicht. "Ein Bischof ist ein Hirte. Einer, der dafür sorgt, dass immer genügend Samenkörner da sind", erklärte er den Fünfklässlern. Bischof Ulrich, dessen 62. Nachfolger er sei, habe sich vorbildlich um diese Aufgabe gekümmert. "Er war solch ein Sämann", erklärte er, als über das Leben und Wirken von Bischof Ulrich sprach.

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