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Augsburg: Nach Brand am Luginsland: Historisches Haus ist einsturzgefährdet

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Nach Brand am Luginsland: Historisches Haus ist einsturzgefährdet

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    Wie geht es nach dem Brand am Luginsland mit dem historischen Haus weiter?
    Wie geht es nach dem Brand am Luginsland mit dem historischen Haus weiter? Foto: Ina Marks

    Nach dem Brand beim Luginsland Mitte Juni gilt das historische Haus, das der Stadt Augsburg gehört, als einsturzgefährdet. Laut Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU), dessen Referat auch für die Liegenschaften zuständig ist, wird aktuell an den Notsicherungsmaßnahmen gearbeitet. Die Polizei ermittelt in dem Fall, in dem es sich vermutlich um Brandstiftung handelt, weiter. Inzwischen gibt es erste Zahlen zur Schadenssumme.

    Das Haus an der Stadtmauer, das aus dem 16. oder 17. Jahrhundert stammen soll, gehörte einst zur ursprünglichen Bastion Augsburgs. Laut Stadt ist das Gebäude mit dem Rundbogen und dem Durchgang seit mehreren Jahren vermietet. Doch der Mieter, der namentlich nicht genannt werden möchte, nutzt das Haus schon länger nicht mehr. Anwohner kritisieren, dass die Stadt das historische Haus verfallen lasse. Seit rund 20 Jahren stünden die Wohnungen leer, Fensterläden seien abgefault. Seit dem Brand vor wenigen Wochen ist es vorerst gar nicht mehr bewohnbar. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 150.000 bis 200.000 Euro. Sie hatte nach dem Feuer einen 27-jährigen Tatverdächtigen vorübergehend festgenommen.

    Brand am Luginsland: 27-Jährige im Mittelpunkt der Ermittlungen

    "Bei den noch laufenden Ermittlungen wird auch geprüft, ob sich der Tatverdacht erhärtet oder der 27-Jährige als Täter ausgeschlossen werden kann", berichtet Polizeisprecher Markus Trieb. Eine unbekannte Person hatte in jener Nacht eine Mülltonne, die in dem Durchgang des Hauses stand, angezündet. Die Flammen griffen auf das Haus über - offenbar mit weitreichenden Folgen für die Statik.

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    An einem alten Haus nahe des Biergartens Am Luginsland ist ein Feuer ausgebrochen. Die Kripo ermittelt. Hier sind die Bilder von dem betroffenen Gebäude.

    Neben dem eigentlichen Brandschaden, so der Polizeisprecher, hätten sich an den hölzernen Bestandteilen auch Risse gebildet. Wie Wirtschaftsreferent Hübschle sagt, könnten erst nach den Sicherungsmaßnahmen weitere Bewertungen über den baulichen Zustand erfolgen. "Wie lange diese Bewertung dauern wird, ist nicht absehbar." Was die Zukunft des historischen Hauses angeht, gibt sich Hübschle bedeckt. Im Hinblick auf das aktuell bestehende langjährige Mietvertragsverhältnis seien Aussagen zur Perspektive des Gebäudes aktuell noch nicht möglich. Man wolle zunächst Gespräche mit dem Mieter führen. Sowohl beim Stadtmauerverein, der in der Vergangenheit im Haus Führungen in den einstigen Kanonentunnel angeboten hatte, als auch in der Anwohnerschaft wird gehofft, dass der Brand zum Anlass genommen wird, das Haus von Grund auf zu sanieren. Es sei schade, dass das Haus in der idyllischen Lage so verkomme.

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