Nach einer Bombendrohung gegen das Landgericht in Augsburg richten sich die Ermittlungen der Polizei inzwischen gegen einen konkreten Tatverdächtigen. Wie berichtet, hatte eine schriftliche Drohung am vergangenen Mittwoch einen Großeinsatz der Polizei in der Innenstadt ausgelöst und den Betrieb des Amts- und Landgerichtes an dem Tag teils lahmgelegt. Mitarbeiter der Justiz meldeten das Schreiben an dem Tag gegen 9 Uhr der Polizei. Daraufhin postierten sich Beamte vor dem Gerichtsgebäude in der Straße Am Alten Einlass, aber auch am Rathausplatz, zudem Feuerwehrleute und Mitglieder von Hilfsorganisationen.
Die Polizei berichtete über den Kurznachrichtendienst „X“ (früher Twitter) allerdings schnell, dass eine konkrete Gefahr nicht bestehe. Für Aufsehen sorgte die Aktion dennoch. Ob es Hinweise auf einen möglichen Verdächtigen gab, war zunächst unklar. Nach Recherchen unserer Redaktion gehen die Ermittler aber mittlerweile davon aus, dass für die Drohung ein 38 Jahre alter Mann aus Augsburg verantwortlich war. Kürzlich soll in dem Zusammenhang auch eine Durchsuchung bei dem Mann stattgefunden haben. In Untersuchungshaft sitzt der Beschuldigte dem Vernehmen nach nicht. Bombendrohungen werden juristisch oftmals als „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“ gewertet, ein Delikt, auf das eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren steht.
Drohung gegen Landgericht Augsburg: Gebäude war für Besucher gesperrt
Betroffen war am Mittwoch das Gebäude in der Innenstadt, in dem vor allem Zivilverhandlungen des Landgerichtes sowie des Amtsgerichtes stattfinden. Gegen Mitarbeiter am sogenannten Strafjustizzentrum in Göggingen, in dem die Strafverfahren von Landgericht und Amtsgericht laufen und in dem die Staatsanwaltschaft ihren Sitz hat, richtete sich die Drohung offenkundig nicht. Hier gab es auch keinen Polizeieinsatz.
Verhandlungen fanden in den Gerichtssälen am alten Justizpalast am Mittwoch zunächst keine mehr statt, externe Besucher kamen nicht in das Gebäude am Alten Einlass hinein. Beamte durchkämmten den weitläufigen Komplex, unter anderem mit Polizeihunden. Nach Auskunft eines Sprechers des Landgerichtes sei das Gebäude aber schnell wieder freigegeben worden, noch am Vormittag habe es wieder Verhandlungen in dem Komplex gegeben.
Zu vergleichbaren Situationen kommt es in Augsburg nur selten. er. Im November 2023 hatte eine vergleichbare Drohung am Landgericht allerdings ebenfalls für Aufregung gesorgt. Damals wurde das Gebäude nach einer Bombendrohung sogar geräumt.
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