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Augsburg: Modular-Festival: Untersuchung stellt „verbale Grenzverletzungen“ fest

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Modular-Festival: Untersuchung stellt „verbale Grenzverletzungen“ fest

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    Das Modular-Festival ist ein beliebtes Jugendfestival. Im vergangenen Jahr aber wurden Vorwürfe gegenüber Personen des Stadtjugendrings laut, der das Festival veranstaltet. Eine unabhängige Untersuchungsstelle, die diesen Vorwürfen nachging, legte nun ihre Ergebnisse vor.
    Das Modular-Festival ist ein beliebtes Jugendfestival. Im vergangenen Jahr aber wurden Vorwürfe gegenüber Personen des Stadtjugendrings laut, der das Festival veranstaltet. Eine unabhängige Untersuchungsstelle, die diesen Vorwürfen nachging, legte nun ihre Ergebnisse vor. Foto: Peter Fastl

    Im vergangenen Jahr hatten Schlagzeilen für Wirbel gesorgt: Bei Modular-Festivals in den Jahren 2021 bis 2023 sei es offenbar zu Fehlverhalten durch Personen des Stadtjugendrings Augsburg (SJR) gekommen. Es sei unter anderem um Bemerkungen über die Statur von Mitarbeiterinnen und um Berührungen oder zweideutige Angebote an Frauen aus dem Team der freiwilligen Helferinnen und Helfer gegangen. Der Bayerische Jugendring (BJR) beauftragte daraufhin Ende 2023 eine unabhängige Untersuchungsstelle. Diese kam nun zum Ergebnis, dass die Vorwürfe sexualisierter Gewalt nicht haltbar seien. Bestätigt wurden Grenzverletzungen, die laut BJR in der Jugendarbeit nicht akzeptabel sind.

    Nach Bekanntwerden der Vorwürfe im vergangenen Herbst beauftragte der Bayerische Jugendring die Frankfurter Anwaltskanzlei Rettenmaier mit der Untersuchung der Vorgänge. Diese legte nun ihre Ergebnisse vor. „Der Schutz junger Menschen vor Fehlverhalten jeglicher Art und vor allem vor sexualisierter Gewalt hat in der Jugendarbeit oberste Priorität. Es schmerzt mich deshalb, dass ich nach Kenntnis des Untersuchungsberichts sagen muss: Ja, es gab unangemessenes Verhalten, das unsere Standards für die Jugendarbeit nicht erfüllte. Der Bericht zeigt: Es sind vor allem verbale Grenzverletzungen geschehen, die inakzeptabel waren“, teilte BJR-Präsident Philipp Seitz am Donnerstag mit. Es seien arbeitsrechtliche Schritte geprüft und diese dem Sachverhalt angemessen umgesetzt worden. Der Vorwurf der sexualisierten Gewalt habe sich als unhaltbar erwiesen.

    Modular-Festival Augsburg: Ergebnisse der Untersuchung sind für den SJR Anlass für Reflexion

    Zur Aufklärung wurden nach einer Auswertung unter anderem der Presse-Berichterstattung und weiterer Daten Hintergrundgespräche und Interviews mit Auskunftspersonen geführt, die sich bei der Untersuchungsstelle meldeten oder aktiv von ihr angesprochen wurden. Die „Vertrauenspersonen“ des Modular-Festivals, die ursprünglich mit schweren Vorwürfen an SJR und BJR herangetreten waren, hätten sich auch nach aktiver Ansprache durch die Anwaltskanzlei nicht bereit erklärt, mit dieser zu kommunizieren. Seitz betonte, dass die Ergebnisse Anlass für Reflexion wären. Der SJR befinde sich in einem intensiven Prozess der Organisationsentwicklung und Präventionsarbeit.

    Marlene Mechold, Vorsitzende des SJR-Augsburg: „Die Jugendarbeit muss höchste Standards setzen und auf deren Einhaltung drängen. Der Bericht zeigt, dass das in der Vergangenheit nicht immer gelungen ist, wenngleich sich das in den Medien berichtete Fehlverhalten nicht bestätigt hat.“ Der Vorstand des SJR Augsburg setze darauf, dass der angestoßene Prozess dazu beitrage, dass sich derartiges Fehlverhalten nicht wiederhole. Bereits im Sommer 2023 haben zwei Projektgruppen ihre Arbeit aufgenommen. Eine beschäftigt sich mit einem verbesserten Beschwerde-Management für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zum anderen wurde das bestehende Schutzkonzept für das Modular-Festival überprüft und nachjustiert.

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