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Modular-Festival: So viele Freiwillige wie nie: Was erleben Volunteers auf dem Modular?

Modular-Festival

So viele Freiwillige wie nie: Was erleben Volunteers auf dem Modular?

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    Jermaine Irebor und Olivia Drechsler packen beim Modular-Festival in verschiedenen Bereichen mit an.
    Jermaine Irebor und Olivia Drechsler packen beim Modular-Festival in verschiedenen Bereichen mit an. Foto: Miriam Zissler

    So viele Freiwillige wie in diesem Jahr hat das Modular-Festival noch nie gesehen – 497 Ehrenamtliche helfen mit, das Event zu einer vergnüglichen, sicheren Veranstaltung werden zu lassen. Das Konzept und den Charakter des Festivals haben rund 100 Freiwillige ein Jahr lang in 14 Arbeitskreisen erarbeitet, berichtet Marlene Lechold, Stellvertretende Vorsitzende des Stadtjugendrings (SJR) bei einer Führung über das Gelände am Gaswerk. In diesem Jahr stehen Inklusion und Awareness im Vordergrund. So gibt es ein großes Team an Pädagoginnen und Pädagogen, die als Ansprechpartner in Notsituationen zur Verfügung stehen, sowie barrierefreie Faltpläne vom Platzprogramm. Bei der Erstellung des Konzepts wurden die Freiwilligen der Denkwerkstatt von Hauptamtlichen des SJR beraten. Gleiches gelte für die Side-Crew, die sich einen Plan zurechtlegen musste, wie der Aufbau effizient vonstattengehen könnte, so Lechold. 

    So viele Freiwillige wie nie: 497 junge Leute wollen beim Modular helfen

    Unter den Helfern der Side-Crew ist Jermaine Irebor. Zu den Aufgaben des 26-Jährigen gehörten im Rahmen des Aufbaus unter anderem, Banner aufzuhängen, Zäune zu verstellen und dort anzupacken, wo jemand gebraucht wird. Neben ihm auf der Couch im Zirkuszelt, das im Crew-Bereich als Schattenspender und Entspannungsort dient, sitzt Olivia Drechsler. Sie ist Mitglied der Crew-Hospitality in diesem Jahr. "Ich leite die Bar hier im Crew-Bereich, kümmere mich im Vorfeld darum, wer bei uns arbeitet, welche Schichten ich brauche, wie viele Leute wir brauchen, wie wir an unsere Getränke und die Becher kommen“, sagt sie. Nebenher assistiert sie in der Crew-Küche, "wenn die Not am Mann haben“, fügt die 31-Jährige hinzu. 

    Im Jahr 2017 hat sie als Volo am Bierstand angefangen. Auch in der Side-Crew hat sie sich in diesem Jahr engagiert, und sie ist verantwortlich für die sogenannte Schlafplatzbörse. Sie erklärt: "Das heißt, wenn Volos von weiter weg einen Schlafplatz brauchen, um hier arbeiten zu können.“ Diejenigen, die einen Schlafplatz zur Verfügung stellen können, konnten dies ebenfalls in der Börse angeben. "Ich matche dann die Leute, dass die zusammenpassen. Ich hatte letztes Jahr zwei Leute aus Berlin und fand das cool und habe das dann von einer Bekannten übernommen“, sagt Drechsler. Sieben Volunteers habe sie mit sieben Gastgebern verknüpfen können. Eine Volunteer komme aus Köln, weiß Irebor. 

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    Alle wollen nur noch raus an die frische Luft und feiern: Die Stimmung beim Modular-Festival 2023 ist ausgelassen. Die Bilder des ersten Abends gibt es hier.

    Obendrein kümmert sie sich um das Foodsharing: "Wenn die Jungs in der Küche was übrig haben, die haben da so 'ne Kiste aufgebaut, was nicht weggeht, das bringe ich am Abend dann zum Foodsharing.“ Was reizt die beiden an der Freiwilligenarbeit auf dem Modular-Festival? Irebor sagt: "Man denkt, in Augsburg kennt man schon alle, aber hier lernt man noch mal neue Leute kennen. Das ist ein ganz eigener Kosmos.“ 

    Er schwärmt: "Man kommt morgens her und fühlt sich so richtig geliebt von allen Personen, und dann baut man Sachen auf und arbeitet durch, und es ist einfach immer cool!“ Beide sind sich einig, dass die Arbeit sehr viel Spaß macht und sie erfüllt. Drechsler sagt: "Es ist gar nicht so das, was man kann, sondern man ist hier, und ich gehe abends ins Bett und bin glücklich. Als ich heute Morgen hier war, bin ich mit einem Strahlen herumgelaufen.“

    Der Zusammenhalt unter den Volunteers auf dem Modular ist groß

    Irebor gibt zu, er träume sogar jede Nacht vom Aufbau des Modular-Festivals, weil in seinem Kopf nichts anderes mehr Platz habe. Beim Aufbau habe der Lehramtsstudent sich richtig ausleben können, irgendwann habe man ihm einfach ein Funkgerät in die Hand gedrückt und ihn machen lassen. "Man kann sich hier selber noch mal neu kennenlernen, und das ist so schön“, sagt der 26-Jährige. Dass das Zusammenkommen so vieler Menschen so gut funktioniert, liegt nach Ansicht der beiden vor allem daran, dass hier jeder Mensch so angenommen werde, wie er sei.

    "Die Depression danach ist krass, man vermisst es, man ist verliebt in die Zeit, die man hier ist“, meint Drechsler, die sonst als Teamleitung der IT bei der Stadt Augsburg arbeitet. Im Dezember geht es für sie wieder los mit den ersten Planungsschritten. Auch Irebor ist schon voller Vorfreude auf das nächste Jahr; er will unbedingt wieder dabei sein.

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