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Augsburg: Veranstalter über das Modular-Festival 2022: "Das wird die Vollgas-Variante"

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Veranstalter über das Modular-Festival 2022: "Das wird die Vollgas-Variante"

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    In diesem Jahr darf das Modular-Fest wieder ohne Corona-Auflagen veranstaltet werden. Bis zu 10.000 junge Menschen können am Tag am Oberhauser Gaswerkareal gelassen werden.
    In diesem Jahr darf das Modular-Fest wieder ohne Corona-Auflagen veranstaltet werden. Bis zu 10.000 junge Menschen können am Tag am Oberhauser Gaswerkareal gelassen werden. Foto: Silvio Wyszengrad

    Anfang Juni findet das Modular FestivalModular Festival Augsburg: Infos zu Anfahrt, Parken und Nachhaltigkeit
    HELMUT JESSKE: Ja, das ist wichtig. Jüngere Menschen haben sich in der Krise am meisten einschränken müssen. Es ist wichtig, dass ihnen nun ein Freiraum geboten wird.

     
    PATRICK JUNG: Das wird die Vollgas-Variante. Wir sind sehr froh, dass es so stattfinden kann. Als wir uns im Oktober auf den Weg gemacht haben, nahm gerade die nächste Corona-Variante an Fahrt auf. Keiner wusste, wie sich Omikron auswirken wird. Rückblickend war es aber richtig, mit dem Vorverkauf im Dezember zu beginnen. Der Vorverkauf läuft solide. Im Mai werden die meisten Karten verkauft.

    Im vergangenen Jahr konnte aufgrund der Corona-Pandemie nur ein "Modular-Festle" mit maximal 500 Besuchern stattfinden. Es ist also das erste große Modular seit 2019. Was hat sich für die Veranstalter verändert?
    JESSKE: Die Organisation ist im Veranstaltungsbereich deutlich schwieriger geworden. Viele Dienstleistungen, etwa im Technikbereich, sind teurer geworden. In anderen Bereichen gibt es große Personalprobleme.

     
    JUNG: Nachdem es während Corona weniger Veranstaltungen gab, haben sich viele Sicherheitskräfte einen anderen Job gesucht und fehlen den Sicherheitsdienstleistern jetzt. Die Zusammenstellung des Bühnenprogramms war auch noch nie so kompliziert wie in diesem Jahr.

    Warum?
    JUNG: Weil viele Künstler und Bands durch die Pandemie ihre Tourneen dreimal verschieben mussten. Nun sind viele vertraglich gebunden, und es ballen sich die Veranstaltungen. In München kann man die kommenden Monate jeden Abend auf vier Konzerte gehen. Unser Bühnenprogramm mit Bilderbuch, Giant Rooks oder Montez ist aber sehr, sehr gut geworden. Da bin ich schon stolz darauf.

    Kürzlich wurde bekannt, um welche Themen es bei Modular geht: Selbstverwirklichung, Nachhaltigkeit, Diversität...Modular-Festival: Klima, Vielfalt und Nachhaltigkeit werden Themen seinAugsburg In den sozialen Netzwerken wurde daraufhin diskutiert, ob man so auf dem Festival überhaupt noch Spaß haben kann. Geht das alles zusammen?
    JUNG: Es gibt viele gesellschaftliche Transformationsprozesse, die bei uns ein Thema sind, da sie junge Menschen auch beschäftigen. Das Festival ist auf der einen Seite ein Spiegel der Augsburger Gesellschaft, und auf der anderen Seite zeigt das ProgrammProgramm von Modular ist komplett: "Bilderbuch" kommt wieder nach AugsburgAugsburg auch die Vielfalt der Mitgliedsorganisationen des Augsburger Stadtjugendrings.

     
    JESSKE: Wir verbinden das Festival schon mit einem gewissen Anspruch, sonst wären wir ja wie jedes andere kommerzielle Festival auch. Spaß ist aber wichtig und gehört natürlich auch mit dazu.

    Das Jugendfestival Modular stützt sich auf ehrenamtliche Hilfe. Das Volunteer-Konzept wurde bereits ausgezeichnet. Wie steht es mit ehrenamtlichen Unterstützung nach zwei Jahren Pandemie?
    JUNG: Mit 80 Ehrenamtlichen arbeiten wir in 14 Arbeitskreisen auch unter dem Jahr zusammen, geben Workshops, schmieden Ideen. Diese Verbindung haben wir immer gepflegt. Derzeit haben wir 250 von 450 Anmeldungen, was sehr, sehr gut ist. Aber natürlich fehlen uns drei Jahre Modular, was einen gesamten Studiengang ausmacht. Da fehlen Emotionen. Vielen muss man jetzt erst einmal erklären, was es bedeutet, Teil der Modular-Familie zu sein.

     
    JESSKE: Die Wertschätzung ist bei uns groß und von zentraler Bedeutung. Unsere Volunteers dürfen bei uns auch mitbestimmen und gestalten, ob es um Öffentlichkeitsarbeit oder Platzgestaltung geht. Ehrenamtliche Arbeit lebt schließlich davon, dass ich mich einbringen und auch meine Ideen verwirklichen kann.

    Was für Veränderungen gibt es in diesem Jahr?
    JESSKE: Aus logistischen Gründen sind wir von dem bisherigen Zeitpunkt abgewichen. Normalerweise hat das Festival an Fronleichnam, also an einem Donnerstag begonnen und ging bis Samstag. Nun findet es am Pfingstwochenende statt - von Freitag bis Sonntag.

     
    JUNG: Wir dürfen auch länger Musik machen. Das Gelände öffnet um 14 Uhr und schließt um 1 Uhr nachts. Bis 24 Uhr dürfen die Bands spielen.Weitere Modular-Bands bekannt, Tagesticket-Verkauf startetAugsburg Das ist die maximale Uhrzeit, die die Stadt Augsburg genehmigen kann. Wie bei früheren Veranstaltungen dürfen maximal 10.000 Personen pro Tag auf das Gelände. Der Gast soll auch Teil der Performance werden.

    Wie meinen Sie das?
    JUNG: Die Besucher sollen nicht nur als Gast des Festivals dort sein, sondern mit in das Geschehen hineingezogen werden und den Alltag vergessen. Auf den Werbeplakaten ist in diesem Jahr eine Maske in den Regenbogenfarben zu sehen. Die Maske steht klar für die Diversität und ist eine Anspielung auf die Masken, die während der Corona-Pandemie getragen wurden, aber auch die Masken, die Menschen in der Gesellschaft oder in den sozialen Netzwerken tragen. Es wird zum Beispiel eine begehbare Maske auf dem Gelände geben als Fotospot, eine Rollschuhdisco im Scheibengasbehälter, eine Kleidertauschbörse und vieles mehr. Die Besucher schauen nicht nur Konzert, sie sind voll mit eingebunden. Ebenfalls neu ist unser CO₂-Rechner.

    Was hat es damit auf sich?
    JUNG: Wir haben einen CO₂-Rechner für Großveranstaltungen entwickelt, den es so noch nicht gibt. Damit kann berechnet werden, was das Festival für eine CO₂-Bilanz hat und welchen Fußabdruck es hinterlässt.

     
    JESSKE: Junge Menschen legen Wert darauf. Sie wollen Spaß haben, aber gleichzeitig wissen, was das an CO₂-Verbrauch bedeutet und wie Energie eingespart werden könnte. Da haben viele Jugendliche ihren Eltern etwas voraus.

    Zur Person

    Helmut Jesske, 60, ist Geschäftsführer des Stadtjugendrings Augsburg, der im Auftrag der Stadt das Jugendfestival Modular veranstaltet. Patrick Jung, 33, ist der Festivalleiter.

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