Zwei Zeugen werden direkt aus der Untersuchungshaft in den Gerichtssaal gebracht. Weshalb der 19-Jährige gerade in der JVA München-Stadelheim einsitzt und sein 21-jähriger Bekannter in der JVA Gablingen, spielt für diesen Prozess um die Messerstecherei im Reese-Park keine Rolle. Aber es unterstreicht, in welchem Milieu sich die gewaltsame Auseinandersetzung am 22. Februar vergangenen Jahres abgespielt hat. Ein Umfeld, in dem Aggressionen, Drogen und Rivalitäten wohl zum Alltag gehören. Dass es für die Jugendkammer am Landgericht Augsburg nicht einfach werden wird, die Geschehnisse aufzudröseln, war absehbar. Aber auf solch eine Mauer des Schweigens zu treffen, bringt manche Prozessbeteiligte an den Rand ihrer Geduld. Bei einem Zeugen hat der Staatsanwalt genug.
Prozess in Augsburg