Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Messe afa vor dem Aus?

Augsburg

Veranstalter lassen die Zukunft der Frühjahrsausstellung afa offen

    • |
    Nur etwas mehr als 20.000 Besucherinnen und Besucher kamen zum Messewochenende in Augsburg.  Vor allem von der afa waren viele enttäuscht.
    Nur etwas mehr als 20.000 Besucherinnen und Besucher kamen zum Messewochenende in Augsburg. Vor allem von der afa waren viele enttäuscht. Foto: Peter Fastl

    Nach der Zahl von knapp über 20.000 Besucherinnen und Besuchern ist die Suche nach den Ursachen des enttäuschenden Messewochenendes in vollem Gang. Im Vorjahr waren es 27.500 Gäste. Allerdings gab es bereits 2023 viele enttäuschte Gesichter. Jetzt ist die Enttäuschung unter Ausstellern und Besuchern noch größer. Während die Veranstalter mangelnde Unterstützung seitens der Messegesellschafter und einen deutlichen Preisanstieg für Miete und Serviceleistungen bemängeln, sehen andere das Format der Verbraucherschau als überholt an. Was das nun für die Zukunft der einst so beliebten Augsburger Frühjahrsausstellung bedeutet, lassen die Veranstalter offen.

    Besucher sind von der abgespeckten afa schwer enttäuscht

    Wenig Angebot, teure Eintrittspreise: Die Reaktion von Besucherinnen und Besuchern des Messewochenendes war eindeutig. Während Immobilientage und die E-Mobilitätsmesse Volt (Veranstalter ist die Pro-Air-Medienagentur) meist ordentlich bewertet wurden, war das Publikum von der abgespeckten afa enttäuscht. Auch deren Veranstalter, der Nürnberger Messeveranstalter Afag, ist mit der Entwicklung nicht zufrieden und macht dies vor allem an der Neustrukturierung der Messe fest. "Die Preise für eine Messedurchführung in Augsburg sind deutlich gestiegen. Vor allem liegt dies an den vielen 'Messe nahen Dienstleistungen', die nur noch über die Messe bezogen werden dürfen", so

    Der Zuspruch bei der afa ließ zu wünschen übrig.
    Der Zuspruch bei der afa ließ zu wünschen übrig. Foto: Peter Fastl

    Im Fall des Messewochenendes habe man noch dazu erst im Herbst wichtige Punkte für konkrete Preiskalkulationen erhalten, so die Veranstalter. "Dass es zu diesem Zeitpunkt für viele Unternehmen oder auch die Landkreise zu spät war, noch einen Messeauftritt zu planen, können wir sogar verstehen", so Thilo Könicke. Aber ohne Aussteller gebe es eben kein attraktives Programm – und ohne dieses enttäuschte Besucherinnen und Besucher.

    Augsburger Messechef wehrt sich gegen Kritik

    Messe-Chef Lorenz Rau sind diese Argumente zu kurz gesprungen. "Es gibt mit der Afag seit 1991 eine vertragliche Basis zur Durchführung der afa. Diese hat sich kaum verändert. Dazu kommen natürlich die Serviceleistungen, deren Preisliste letzten Sommer veröffentlicht wurde", so Rau. So sei es branchenüblich. Mögliche Preisanpassungen, beispielsweise durch gestiegene Tariflöhne, seien hier auch seitens der Messe nicht kalkulierbar. Man versuche generell, langfristige Verträge zu schließen und Planungssicherheit zu gewähren. Mit den Immobilientagen bestehe ebenfalls seit Jahren eine vertragliche Basis. Davon zu sprechen, die Messe hätte erst im Herbst die Rahmenbedingungen klar kommuniziert, sei falsch. Auch der Vorwurf, regionale Messen würden bei der Preisgestaltung gleich behandelt wie internationale Großveranstaltungen, sei nicht richtig. "Wir differenzieren hier sehr wohl. Lokale und neue Formate werden anders bepreist wie langjährige internationale Messen." Aus seiner Sicht sei es falsch, die Schuld für eine nicht erfolgreiche Veranstaltung jetzt bei der Augsburger Messe zu suchen. 

    Während Veranstalter und Messe über die Preisgestaltung diskutieren, gehen die Reaktionen andernorts in eine andere Richtung. Die Handwerkskammer wurde seitens der Afag ebenso wie die Stadt Augsburg, die beiden Landkreise und die IHK dafür kritisiert, die afa nicht unterstützt zu haben. Hwk-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner wundert sich: "Die

    Die Besucher sind von der afa schwer enttäuscht

    Auch Aussteller der diesjährigen afa ließen durchblicken, dass das Format der Verbraucherschau bei den Konsumenten nicht mehr so gefragt sei. Besucherinnen und Besucher merkten an, dass der Spezialkleber sowie der Aufsatz für den Gurkenhobel auch online erhältlich seien. Hierfür brauche man heutzutage keinen Eintritt für eine Messe zu bezahlen. Die beiden Landkreise ließen auf Nachfrage wissen, dass unabhängig von Besucherzahlen die Verkürzung der Messe auf drei Tage sowie die deutlich gestiegenen Standgebühren ergaben, dass Aufwand und Ertrag einer Messeteilnahme in keinem angemessenen Verhältnis mehr stünden.

    Wenig los war am Wochenende bei der Dreiermesse in Augsburg.
    Wenig los war am Wochenende bei der Dreiermesse in Augsburg. Foto: Peter Fastl

    Wie es mit der afa nun weitergeht, ist unklar. Seitens der Afag heißt es, man führe Gespräche zur Fortführung des Messetrios, aktuell geplanter Termin sei der 7. bis 9. Februar 2025. Pro-Air-Mann Lohr betonte, er könne sich eine Fortsetzung mit überarbeitetem Konzept vorstellen. Auch die Stadt Augsburg steht nach wie vor zur Frühjahrsausstellung, weshalb man in diesem Jahr mit verschiedenen Angeboten vertreten gewesen sei. "Wir glauben an eine schwäbisch-regionale Leistungsschau, die neben einem bunten Abbild von Vereinen, Institutionen und Behörden der unterschiedlichen Gebietskörperschaften sowie der Gesellschaft auch das Thema Warenvielfalt indoor, wie outdoor mit vielen Interaktionen mit den Besuchern bespielt", so Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden