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Augsburg: Mehr Platz für Kinderwagen und Räder: So sehen die neuen Straßenbahnen aus

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Mehr Platz für Kinderwagen und Räder: So sehen die neuen Straßenbahnen aus

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    15 neue Straßenbahnen werden in Augsburg fahren – die erste wurde nun der Öffentlichkeit gezeigt.
    15 neue Straßenbahnen werden in Augsburg fahren – die erste wurde nun der Öffentlichkeit gezeigt. Foto: Peter Fastl

    Die Stadtwerke haben am Freitag das erste Exemplar der insgesamt 15 neu gekauften Straßenbahnen des Herstellers Stadler bei einem Fest im Straßenbahnbetriebshof der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Bahn soll in etwa drei Wochen im Augsburger Schiennetz auf Testfahrt gehen, Anfang 2024 soll die Straßenbahn in den Linienbetrieb gehen. Im Lauf des kommenden Jahres werden die verbleibenden 14 Züge aus dem Werk im spanischen Valencia erwartet. Für die Fahrgäste bedeuten die neuen Bahnen vor allem mehr Komfort und Platz: Die Züge (Stückpreis 3,8 Millionen Euro) werden die deutlich kleineren GT6-Straßenbahnen ersetzen, die inzwischen knapp 30 Jaher alt sind. Die GT6-Züge, die nicht für den Betrieb im Bahnhofstunnel (Eröffnung für Trams kommendes Jahr) nachrüstbar sind, werden im kommenden Jahr Stück für Stück nach Zagreb gehen, wo sie weiter im Einsatz sein werden.

    Ein Blick in den Innenraum der Tramlink-Bahn. Mit 42 Metern Länge hat sie ähnliche Abmessungen wie die anderen großen Tramtypen im Augsburger Netz.
    Ein Blick in den Innenraum der Tramlink-Bahn. Mit 42 Metern Länge hat sie ähnliche Abmessungen wie die anderen großen Tramtypen im Augsburger Netz. Foto: Peter Fastl

    Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) sagte, der Augsburger Nahverkehr werde mit den neuen Straßenbahnen attraktiver. "Sie sind ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende in seit dem Frühjahr geltenden Taktausdünnungen im Busverkehr (unter anderem gilt tagsüber ein 20- statt ein 15-Minuten-Takt) aufgrund von Fahrermangel unschön seien, wobei das Angebot in Augsburg im Vergleich zu anderen Städten immer noch gut sei. Die Stadtwerke hatten die Ausdünnung wegen des erhöhten Fahrerbedarfs durch Busersatzverkehr zunächst bis November befristet, allerdings offen gelassen, wie es danach weitergeht. Aktuell sind die Verkehrsbetriebe noch dabei, zu prüfen, wie es ab November weitergeht. 

    Tramlink-Straßenbahn in Augsburg – erste Tests liefen bereits

    In den vergangenen Wochen haben die Stadtwerke auf dem Gelände ihres Betriebshofs nahe des Roten Tors schon erste Tests mit der Straßenbahn gemacht, etwa Fahrversuche und das Schleppen und Ziehen der neuen Tram. "Bei den Testfahrten im Netz kommt die neue Technik dann unter tatsächlichen Bedingungen zum Einsatz", so Klaus Röder, Leiter des Fuhrparks der Stadtwerke. Unter anderem stehen dann Bremstests am steilsten Punkt des Schienenetzes, dem Perlachberg, an. Auch ob die Tram an alle Bahnsteige passt und im Begegnungsverkehr keine Probleme hat (berechnet ist das alles) muss noch unter Echt-Bedingungen ausprobiert werden. Stadler hat vom Typ Tramlink mehr als 300 Stück verkauft, unter anderem sind sie in Erfurt, Rostock und mehreren Schweizer Städten im Einsatz. Kinderkrankheiten kommen bei der Einführung von neuen Tramtypen aber dennoch vor: Bei der Indienststellung der Cityflex-Trams vor mehr als zehn Jahren sorgte die Türsteuerung und die Elektronik für Anlaufschwierigkeiten.

    An den Türen haben die neuen Trams farbige Lichtleisten.
    An den Türen haben die neuen Trams farbige Lichtleisten. Foto: Peter Fastl

    Die neuen Straßenbahnen werden, wie die modernen Stadtwerkebusse, mit farbigen LED-Lichtleisten an den Türen ausgestattet sein (grün bei offener Tür, rot bei schließender Tür). Die Trams verfügen über eine Klimaanlage, die ihre Leistung über den Füllungsgrad des Fahrzeugs regelt (gemessen wird der über den CO2-Anteil der Innenluft), die Innenbeleuchtung wird je nach Jahreszeit unterschiedliche Lichtfarben haben - ein wärmeres Licht im Winter, ein hartes weißes Licht im Sommer. In der Fahrerkabine gibt es neue Technik wie Rückspiegelkameras mit Toter-Winkel-Assistent. Die Tramlinks haben wie die neu angeschafften Busse eine silberfarbene Lackierung mit einem Streifen in den Stadtfarben im Dachbereich. Die Bestandstrams behalten ihre alte Lackierung. Den Unterschied wird man ohnehin nicht allzu lange bemerken: Die neuen Trams werden anfangs noch ohne Außenwerbung unterwegs sein, früher oder später werden aber auch sie mit Reklame beklebt werden. 

    Bei den Stadtwerken sind rund 80 Straßenbahnen im Einsatz. Künftig wird es sich nur noch um Groß-Straßenbahnen mit einem Fassungsvermögen von 200 bis 250 Fahrgästen handeln. Rückgrat sind die 41 Combino-Bahnen des Herstellers Siemens, die Anfang der 2000er-Jahre gekauft wurden. Vor 14 Jahren kamen 27 Bahnen des Herstellers Bobardier (Cityflex) hinzu, jetzt erfolgt ein Austausch der elf kurzen GT6-Bahnen gegen die 15 Stadler-Tramlink-Züge. 

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