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Augsburg: Mehr Fehlalarme halten Feuerwehr auf Trab

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Mehr Fehlalarme halten Feuerwehr auf Trab

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    Großes Aufgebot vor dem Hotel Drei Mohren: Ein Fehlalarm sorgte am Donnerstagvormittag bei Hotelgästen und Passanten für Aufsehen. Für die Feuerwehrleute werden falsche Alarme immer mehr zu täglichen Routine.
    Großes Aufgebot vor dem Hotel Drei Mohren: Ein Fehlalarm sorgte am Donnerstagvormittag bei Hotelgästen und Passanten für Aufsehen. Für die Feuerwehrleute werden falsche Alarme immer mehr zu täglichen Routine. Foto: Anne Wall

    Der festlich geschmückte Oldtimer wird von den Polizisten sofort wieder weggeschickt. Eigentlich will am Donnerstag der Chauffeur eines Hochzeitsautos gerade vor dem Hotel Drei Mohren in der Maximilianstraße vorfahren. Doch dann gerät er mitten hinein in einen Pulk von Feuerwehrfahrzeugen, Polizeiautos und Rettungswagen. Wenige Minuten später, kurz nach 11 Uhr, ist die Aufregung aber schon wieder vorbei. Es war ein Fehlalarm. Die Gäste dürfen zurück in das Hotel.

    Das Aufgebot der Rettungskräfte vor dem Vier-Sterne-Haus sorgte in der Innenstadt für Aufsehen, für die Feuerwehr sind solche Einsätze dagegen Routine. Etwa zwei Mal pro Tag werden die Augsburger

    Ein Fehlalarm kann mehrere Ursachen haben. In rund zwei Drittel der Fälle ist es eine automatische Brandmeldeanlage, die ausgelöst wird und automatisch die Leitstelle der Feuerwehr alarmiert. In etwa einem Drittel täuscht sich der Anrufer – etwa weil er Rauch aus einem Kamin mit einem Brand verwechselt hat. Nur relativ selten ruft jemand absichtlich die Feuerwehr, obwohl es nicht brennt. Nur 16 Mal gab es im vorigen Jahr einen sogenannten „böswilligen Alarm“. Dass die Zahl der falschen

    Bei neu gebauten Gebäuden sind ab einer bestimmten Größe und bei einer Nutzung mit vielen Besuchern Brandmeldeanlagen zwingend vorgeschrieben. Auch in Privathaushalten werden immer mehr Feuermelder installiert. Inzwischen gibt es immer häufiger aufmerksame Nachbarn, die aus einer Wohnung nebenan das Signal eines Rauchmelders hören und deshalb den Notruf wählen. „Wir schauen dann natürlich nach, ob jemand in der Wohnung in Gefahr ist“, sagt Bechtel. Dazu müsse man nicht gleich die Tür eintreten, wenn niemand zu Hause ist. Die Experten der Berufsfeuerwehr können Türen so öffnen, dass nichts beschädigt wird. Oft kann die Feuerwehr dann wieder abrücken, weil es falscher Alarm war oder sich der Anrufer getäuscht hat. Doch in mindestens einem Fall wurde in diesem Jahr einem Mann bereits das Leben gerettet, weil der Nachbar einen Signalton hörte und die Feuerwehr verständigte. Die Geschichte spielte sich im Februar im Domviertel ab: Ein Mann war spätnachts eingeschlafen. Das Essen auf dem Herd fing Feuer. Von alleine wäre der Mann vermutlich nicht aufgewacht. So aber rettete ihn die Feuerwehr.

    Im Hotel Drei Mohren ist die Ursache für den Fehlalarm am Donnerstag übrigens schnell gefunden. Laut Feuerwehr war ein Notstromaggregat im Keller des Hotelkomplexes zu Testzwecken angeworfen worden. Dabei entstand offenbar Rauch – und dieser Qualm löste automatisch die Alarmierungskette aus. Zur Sicherheit rückt die Feuerwehr dann stets mit einem ganzen Löschzug aus. Dazu gehören unter anderem zwei Löschfahrzeuge und eine Drehleiter.

    In vielen Fällen bekommt die Berufsfeuerwehr zumindest einen kleinen Ausgleich für die Fahrt zum Einsatzort. Seit einigen Jahren müssen bei gewerblich genutzten Objekten die Betreiber 500 Euro bezahlen, wenn es einen Fehlalarm gegeben hat. Das soll die Hausbesitzer dazu bringen, ihre Anlage technisch auf dem aktuellen Stand zu halten. Denn es gibt auch immer wieder Gebäude in der Stadt, deren Brandmelder auffällig oft nur wegen einer Fehlfunktion auslösen.

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