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Augsburg : Mehr als eine Vision: Kahnfahrt möchte sich herausputzen

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Mehr als eine Vision: Kahnfahrt möchte sich herausputzen

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    Idyllisch zeigt sich die Kahnfahrt in der Jakobervorstadt. Das Areal soll aufgewertet werden.
    Idyllisch zeigt sich die Kahnfahrt in der Jakobervorstadt. Das Areal soll aufgewertet werden. Foto: Michael Hörmann 

    Die Kahnfahrt mit ihrem neuen Konzept unter neuer Führung hat Schwung in die Jakobervorstadt gebracht. Darin sind sich die Verantwortlichen einig. Die Saison im Jahr 2024 war eine Interimslösung. Die Zahl der Gäste, die sich gleichzeitig am Areal aufhalten durften, ist vorerst auf lediglich 60 Personen beschränkt. Es fehlt nach wie vor ein zweiter Fluchtweg. Die Regelung gilt wohl auch für 2025. Es gibt andererseits Pläne, wie das beliebte Ausflugsziel auf Dauer attraktiv gemacht wird. Ein Boot, das an der Stadtmauer fest installiert wird, spielt eine zentrale Rolle. Kommt das Schiff, könnte die Besucherzahl aufgestockt werden. So läuft das Verfahren.

    Die Augsburg Regio Tourismus managt die Kahnfahrt

    Die Regio Augsburg Tourismus managt die Kahnfahrt im Auftrag der Stadt Augsburg. Tourismusdirektor Götz Beck sagt mit Blick auf die zurückliegende Saison: „Wichtig war für uns, dass wir trotz enger Terminvorgaben die Durchführung der Kahnfahrt-Festspiele ermöglichen und dann Ende Mai mit dem Bootsverleih und der Kiosk-Gastronomie die Kahnfahrt wieder betreiben konnten.“ Die Akzeptanz für die Interimslösung sei sehr gut, so Beck: „Wir spüren eine hohe Gästezufriedenheit.“ Führungen um die Kahnfahrt, die erstmals angeboten wurden, seien ebenfalls gut angenommen worden.

    So sieht die Vision aus, wie ein Ausflugsboot die Kahnfahrt aufwerten könnte.
    So sieht die Vision aus, wie ein Ausflugsboot die Kahnfahrt aufwerten könnte. Foto: Götz Beck

    Die Gastronomie an der Kahnfahrt steht seit diesem Jahr unter neuer Führung. Der frühere Pächter ist ausgestiegen. Beck sagt: „Für die Gastronomienutzung haben wir mit Marc Schiemann und Joshua Kessler zwei hervorragende Anbieter gefunden.“ Der Betrieb öffnet derzeit allerdings nur bei gutem Wetter. Nicht nur das Mobiliar an der Kahnfahrt ist neu, auch die Boote wurden komplett renoviert. Unterhalb der Stützmauer wurden zudem Sitzgelegenheiten direkt am Wasser errichtet. Gäste erleben eine moderne Kahnfahrt, die laut allgemeiner Einschätzung „frischer und zeitgemäßer“ geworden ist.

    Diese Einschätzung teilt Kurt Idrizovic. Der engagierte Buchhändler macht selbst Führungen an der Kahnfahrt, bei den Kahnfahrt-Festspielen war er ebenfalls mit an Bord. Er sagt: „Ich bin mit der Entwicklung sehr zufrieden. Verwaltung, Regio, Gastronomie und Veranstalter haben hervorragend zusammengearbeitet.“ Das Ergebnis, auch wenn es derzeit ein Provisorium sei, könne sich sehen lassen. Idrizovic: „Erfreulich ist, dass das Publikum auch wieder da war.“ Dies gelte für die Gaststätte und die Kahnfahrt-Festspiele. Alle zwölf Veranstaltungen seien ausverkauft gewesen. Der Lese-Strand am Kahnfahrt-Ufer, eine Initiative des „Netzwerks Lesen“, sei von Kindern der umliegenden Schulen begeistert angenommen worden, schildert der Buchhändler.

    Tourismusdirektor Beck sieht großes Potenzial: „Es kann etwas ganz Besonderes werden, das für die Attraktivität des Stadtteils und von Augsburg ein wichtiger Impulsgeber werden kann.“ Man müsse jetzt in die konkrete Planung kommen, „damit wir unser Konzept umsetzen können“. Ideen gebe es genügend. Dazu zählt der uneingeschränkte Blick auf die Stadtmauer. Sonnenterrassen und eine Hafensituation mit Anlegemöglichkeiten für Boote würden ebenfalls in den Überlegungen auftauchen. Ein Ausflugsdampfer könnte auch bei schlechtem Wetter den Betrieb ermöglichen. In diesem Fall wären zudem Reservierungen möglich, was den Gastronomen wirtschaftliche Planungssicherheit verspreche. Beck: „Der Fluchtweg ist Zugang zum Schiff und hat auch die Funktion eines Panorama-Aussichtspunktes.“

    Kahnfahrt: Es fehlt weiterhin der zweite Fluchtweg

    Der fehlende zweite Fluchtweg ist Grund, warum die Zahl der Gäste während der gesamten Saison innerhalb des Kahnfahrtgeländes auf 60 Personen beschränkt geblieben ist. Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle betont, dass die Nutzung in jetziger Form weiter gesichert sei: „Die Verwaltung arbeitet an einem Gesamtkonzept, um die Zugänglichkeit der Kahnfahrt für mehr als 60 Personen dauerhaft sicherzustellen“. 

    So zeigt sich die Kahnfahrt im Herbst.
    So zeigt sich die Kahnfahrt im Herbst. Foto: Michael Hörmann 

    Der Betrieb läuft vorerst bis Ende Oktober, sofern das Wetter einigermaßen mitspielt. Ein durchgehender Betrieb im Winter ist laut Beck nicht vorgesehen. Denkbar seien einzelne Veranstaltungen, vielleicht eine kleine Veranstaltungsreihe. Startschuss der neuen Saison soll dann im Mai sein.

    Kahnfahrt in Augsburg: Kahnfahrt-Festspiele finden wieder statt

    Idrizovic ist vom Kurs der Kahnfahrt jedenfalls überzeugt: „Der gelungene Neustart muss fortgesetzt und stabilisiert werden.“ Das Provisorium benötige Planungs- und Veranstaltungssicherheit für die nächsten Jahre. Die Regio habe Konzepte vorgelegt, vor allem für Regen- und Winterbetrieb. „Wir werden die Aktivitäten rund um die Kahnfahrt verstärkt fortsetzen“, kündigt Idrizovic an. Er zählt auf: Spaziergänge zu den Themen UNESCO-Welterbe, Brecht in der Jakobervorstadt, Gollwitzers kühner Hafenplan und Wehrgang-Begehungen. Sie seien fest eingeplant: „Auch die Kahnfahrt-Festspiele werden 2025 fortgesetzt.“

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    1 Kommentar
    Brunhilde Koch

    Dem Artikel nach zu urteilen, war der alte Pächter den Visionen der Stadt einfach nur im Weg. . Könnte man vermuten, deshalb wurden ihm größtmögliche Steine in den Weg gelegt, um ihn zum Aufgeben zu bringen Mehr als schäbig, das Verhalten

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