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Augsburg: Maxstraßen-Krawalle: So kam die Polizei an Hinweise zu Verdächtigen

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Maxstraßen-Krawalle: So kam die Polizei an Hinweise zu Verdächtigen

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    Nach der Nacht der Ausschreitungen am 20. Juni auf der Augsburger Maximilianstraße laufen die Ermittlungen nach Straftätern weiter.
    Nach der Nacht der Ausschreitungen am 20. Juni auf der Augsburger Maximilianstraße laufen die Ermittlungen nach Straftätern weiter. Foto: Annette Zoepf (Archivbild)

    Einer hatte sich selbst bei der Polizei gemeldet, die drei anderen flogen durch Zeugenhinweise auf: Die Fahndungsaktion der Polizei am Mittwoch führte schnell zum Erfolg. Die Ermittler hatten über Medien und in sozialen Netzwerken Fotos von vier tatverdächtigen, jungen Männern veröffentlicht. Sie sollen bei den Ausschreitungen in der Augsburger Maximilianstraße am 20. Juni Einsatzkräfte angegriffen haben. Zudem werden sie der versuchten gefährlichen Körperverletzung und des besonders schweren Landfriedensbruchs verdächtigt. Die Kripo hatte für die Fahndungsaufrufe eine extra Hotline für Bürgerinnen und Bürger eingerichtet. Personell stellte man sich auf eine entsprechende Resonanz ein. Beamte prüften umgehend die eingehenden Hinweise. Und das waren nicht wenige.

    Allein über die Hotline verzeichnete die Polizei am Mittwoch rund 40 Mitteilungen. Was das besondere an ihnen war, erklärt Polizeisprecher Markus Trieb: "Die Hinweise waren durchwegs sehr gut, sie alle hätten zu den Tatverdächtigen führen können." Das sei bei Öffentlichkeitsfahndungen nicht immer selbstverständlich. "Man kann sich bei einem Foto auch mal vertun." Die veröffentlichten Bilder allerdings, sagt der Polizeisprecher, hätten eine gute Qualität gehabt. Von daher habe man hohe Erwartungen in die Aktion gelegt. Tatsächlich waren die vier Männer, bei denen es sich laut Polizei um drei deutsche Staatsangehörige und einen Mann mit deutsch-griechischem Doppelpass im Alter zwischen 17 und 24 Jahren handelt, auf den Fotos gut zu erkennen.

    Augsburger Krawallnacht: Fahndungsbilder hatten gute Qualität

    Bei einem Tatverdächtigen war noch eine Art Wurfbewegung zu sehen, ein anderer biss sich nervös auf die Finger, ein weiterer reckte eine geballte Faust in die Höhe. In Untersuchungshaft kamen die vier nicht, wie eine Nachfrage bei Oberstaatsanwalt Matthias Nickolai ergibt. Bislang sitzt seit den Ausschreitungen nur ein junger Äthiopier im Gefängnis. Natürlich aber müssen die nun identifizierten Männer mit Anzeigen und einer Strafverfolgung rechnen. Die Kripo Augsburg hat seit der Krawallnacht inzwischen 36 Tatverdächtige ermittelt. Hilfreich für die Beamten waren dabei vor allem die Auswertungen der über 100 Videos und Bildern, die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung gestellt hatten. Nach 26 Unbekannten wird weiterhin gesucht. Ob man von diesen nicht auch Fahndungsbilder veröffentlichen könne?

    So einfach gehe das nicht, heißt es dazu aus dem Polizeipräsidium. Eine Öffentlichkeitsfahndung sei das letzte Mittel und werde erst angewendet, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. "Auch tatverdächtige Straftäter haben Persönlichkeitsrechte", erklärt Polizeisprecher Trieb. Mit einer Fahndung müsse man höchst sensibel umgehen. Die Hinweisgeber auf die vier gesuchten Männer jedenfalls würden größtenteils aus deren erweitertem sozialen Umfeld stammen. Hilfreich war aber auch die Veröffentlichung der Bilder in den sozialen Netzwerken Instagram, Facebook und Twitter. Über diese Kanäle habe man über 130.000 Nutzerinnen und Nutzer erreicht, berichtet Trieb. "Manche von ihnen hatten in den sozialen Netzwerken die Profile der vier Männer wiedererkannt."

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