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Augsburg: Maxstraßen-Krawalle: Ermittler führen Razzia bei 14 Verdächtigen durch

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Maxstraßen-Krawalle: Ermittler führen Razzia bei 14 Verdächtigen durch

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    Nach der Randale in der Maxstraße haben die Ermittler nun Wohnungen von 14 Tatverdächtigen durchsucht und Beweismaterial sichergestellt.
    Nach der Randale in der Maxstraße haben die Ermittler nun Wohnungen von 14 Tatverdächtigen durchsucht und Beweismaterial sichergestellt. Foto: Andreas Herz, dpa (Archivbild)

    Polizisten haben am frühen Dienstagmorgen die Wohnungen von insgesamt 14 Tatverdächtigen, darunter eine Frau, durchsucht. Sie werden verdächtigt, in der Krawallnacht auf der Augsburger Maximilianstraße an einem Samstag im Juni Straftaten begangen zu haben. Wie die Polizei in Absprache mit der Augsburger Staatsanwaltschaft mitteilt, befinden sich unter den Verdächtigen vier Jugendliche, sechs Heranwachsende und vier Erwachsene.

    Bei der Razzia stellten die Ermittler Beweismaterial, wie etwa Kleidungsstücke und Mobiltelefone, sicher. Das Material werde nun ausgewertet, heißt es. Weitere Angaben könnten derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht gemacht werden.

    Nach den Vorfällen in der Nacht auf den 20. Juni und einer ersten Festnahme wenige Tage danach hat eine 18-köpfige Ermittlungsgruppe der Kripo Augsburg umfangreiches Video- und Bildmaterial ausgewertet. Die Polizei hatte dafür ein öffentliches Portal im Internet zur Verfügung gestellt, über das Augenzeugen Fotos und Filme hochladen konnten. Eine Vielzahl von Zeugen der Ausschreitungen nutzte offenbar diese Möglichkeit, die Polizei zu unterstützen. In den zurückliegenden Wochen gingen laut Polizei etwa 120 relevante Videoaufnahmen sowie umfangreiche Fotoaufnahmen bei den Ermittlern ein. Dieses Material sowie die polizeieigenen Aufnahmen haben die Ermittler in akribischer Arbeit, wie es heißt, ausgewertet.

    Maxstraßen-Krawall: Über 60 Straftaten und 20 Tatverdächtige identifiziert

    Bislang konnte die Ermittlungsgruppe den Angaben zufolge über 60 Straftaten dokumentieren und 20 Tatverdächtige identifizieren. "Bereits jetzt ist erkennbar, dass ein Teil dieser Verdächtigen in der Tatnacht mehrfach auffiel und wiederholt Straftaten beging", so die Polizei. Bei den bislang ermittelten Tatverdächtigen handelt es sich fast ausschließlich um Männer im Alter zwischen 15 und 23 Jahren und nur um eine weibliche Tatverdächtige. Unter ihnen sind elf deutsche Staatsangehörige, vier deutsch-türkische Staatsangehörige, zwei türkische, ein albanischer und ein kroatischer Staatsangehöriger, so die Polizei.

    Zudem sitzt bereits seit Ende Juni ein 19 Jahre alter Äthiopier in Untersuchungshaft. Der Schüler aus Augsburg hatte laut Ermittlungen in jener Samstagnacht an der Tankstelle am Leonhardsberg als Rädelsführer die dorthin abgewanderte Menge angestachelt und Polizisten massiv beleidigt. Als Ermittler das Bild- und Videomaterial aus der Maxstraße sichteten, wurde der junge Mann unter anderem als mehrfacher Glasflaschenwerfer im Bereich der Maximilianstraße identifiziert. Außerdem wird ihm auch der Wurf mit einer langen Stange zur Last gelegt, die einen Mann an der Schulter traf. Gegen ihn besteht der dringende Verdacht der gefährlichen Körperverletzung und des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte.

    Ermittlungen zu Ausschreitungen in der Augsburger Maxstraße dauern an

    Polizei und Staatsanwaltschaft betonen, dass die Ermittlungen zum Gesamtkomplex unvermindert weitergehen, insbesondere was die Identifizierung und Verfolgung der noch unbekannten Straftäter anbelange.

    Über die Probleme in der Maximilianstraße sprechen wir auch in der aktuellen Folge des Podcasts "Augsburg, meine Stadt". Hier können Sie das Gespräch anhören.

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